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Die Vertretbarkeit von Ethnotourismus am Beispiel der Tuareg der Region Agadez, Republik Niger (Westafrika) - Eine Evaluation aus Sicht der angewandten Tourismusethik


Die Vertretbarkeit von Ethnotourismus am Beispiel der Tuareg der Region Agadez, Republik Niger (Westafrika) - Eine Evaluation aus Sicht der angewandten Tourismusethik


1. Auflage

von: Harald A. Friedl

149,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 13.09.2005
ISBN/EAN: 9783638417211
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 745

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Beschreibungen

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: Sehr Gut, Karl-Franzens-Universität Graz (Philosophie), Veranstaltung: Doktorat, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Tourismus gilt seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als einer der am schnellsten wachsenden, legalen Wirtschaftssektoren der Welt. Aufgrund der enormen Komplexität des Systems Tourismus berührt es praktisch alle Bereiche des menschlichen Lebens, und aufgrund der modernen, technischen Möglichkeiten und innovativen Organisationsformen sind auch längst sämtliche Winkel der Welt von Tourismus betroffen: Tourismus ist allgegenwärtig.
Die Präsenz einiger Tausend österreichischer Urlauber an den Palmenstränden von Sri Lanka, Thailand und Indonesien war die Ursache, dass die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean in den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 2004 zum medialen Dauerbrenner wurde. Denn erst durch die faktische „Mitbetroffenheit“ hatte sich der Horizont der Wahrnehmung und des Mitgefühls der Österreicher nachhaltig bis in diese entfernten Gegenden erweitert, wurde jene exotische Welt ein Teil unseres kollektiven Bewusstseins. Denn es hätte theoretisch jeden von uns, der die Ferne Welt zu lieben und gelegentlich auch zu besuchen pflegt, treffen können.
Am Nachmittag des 27. Dezember 2004 wurde ich von einer ORF-Redakteurin telefonisch gebeten, anlässlich dieser Naturkatastrophe zu den problematischen Auswirkungen des Massentourismus Stellung zu nehmen. Sie konfrontierte mich mit der These, dass die Folgen dieser Katastrophe- insgesamt weit über 100.000 Tote, darunter auch viele Tausend Touristen und gigantische Sachschäden - hätte verhindert werden können, wenn die Behörden ein entsprechendes Frühwarnsystem installiert hätten. Darauf hatte ich entgegnet, dass die eigentlichen Probleme des Massentourismus auf ganz anderer Ebene liegen würden. Das eigentliche Problem liege nicht in der Tatsache, dass es Massentourismus in Südostasien oder sonst irgendwo auf der Welt gebe, sondern dass Massentourismus vielerorts ungeordnet und auf Kosten der schwächsten Glieder der angestammten Gesellschaft expandiere. Der ganz normale Massentourismus produziere vielerorts massenhaft Tragödien durch Vertreibungen und Enteignungen, Sklavenarbeit und sexuellen Kindesmissbrauch, Tragödien, die von der Tourismuswirtschaft gleichsam als unvermeidbare „Kollateralschäden“ solange in Kauf genommen werden, solange nicht zahlende Touristen, davon betroffen, mit Stornos reagieren.

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