image

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

„Tötet den Seewolf!“

Chumash, der Serrano-Indianer, raunte es seinen beiden Verbündeten mit haßverzerrtem Gesicht zu. Er war durch den düsteren Vordecksraum zu ihnen gekrochen und kauerte zwischen den Lagern, die sie sich auf den rohen Eichenholzplanken eingerichtet hatten. Mit entschlossener Geste drückte er ihnen die beiden Hartholzmesser in die Hände und wiederholte es.

„Bringt diesen verfluchten Hund um. Tötet ihn! Wir reißen das Schiff an uns.“

Die Hartholzmesser wurden in den Händen der Rothäute zu Waffen, die mit den Eisenklingen der Weißen auf gleicher Ebene einzustufen waren. An Schneidefähigkeit standen die ebenso scharf wie spitz zugefeilten, unglaublich widerstandsfähigen Instrumente in nichts den Palometa-Messern nach, die die Indianerstämme der Karibik in der tropischen Dschungelhölle aus Knochen und Zähnen der Piranhas fertigten.

Chumash und seine Freunde hatten auch die Waffen des weißen Mannes besessen, weil ihr Häuptling Hidduk sich mit dem Spanier Sabreras verbündet hatte. Aber diese Flinten, Pistolen, Säbel, Degen und Messer waren ihnen auf San Cristóbal vom Seewolf abgenommen worden, nachdem er sie besiegt hatte.

Chumash aber hatte die Hartholzmesser vom Schamanen des Stammes zugespielt erhalten, und er hatte sie unter seinem Lendenschurz verbergen können, als sie an Bord der Galeone mit den langen Masten und den erstaunlich flachen Aufbauten gegangen waren.

Hidduk hatte ihn, Chumash, als seinen Stellvertreter und engsten Vertrauten zusammen mit fünf anderen Männern ausgewählt, diesen Philip Hasard Killigrew zu begleiten. Die Reise der „Isabella VIII.“ und des unheimlichen schwarzen Schiffes mit den dunklen Segeln an den vier Masten führte nach Neu-Granada. Dort wollte der Seewolf Sabreras stellen.

Aber Chumash hatte sich schon auf San Cristóbal innerlich von Hidduk abgewandt und völlig andere Pläne, als mit diesem Lobo del Mar zu paktieren. Chumash fühlte sich noch immer als echter indianischer Seeräuber. Er wollte beide Schiffe, die „Isabella“ und den schwarzen Segler – und der Handstreich sollte schon jetzt, in der ersten Nacht nach dem Aufbruch von den Galapagos, geführt werden.

Yalic, der eine Mitverschwörer von Chumash, fuhr prüfend mit dem Finger über die Schneide seines Messers. „Ja. Wir überlisten den Seewolf, stechen ihn nieder und treten ihn wie einen räudigen Hund. Danach schlägt auch Hidduks Stunde. Er ist die längste Zeit Häuptling der Serranos gewesen. Sein Platz gebührt dir, Chumash.“

Tezoura, der dritte Mann im Bund, blickte zu den drei Stammesbrüdern, die hinter ihm im Dunkel des Vordecksraumes ruhten. Er konnte sie mehr ahnen, als wirklich sehen, denn das schale Mondlicht stahl sich nur durch ein paar Ritzen in der Beplankung der „Isabella“ herein und reichte nicht aus, die Gestalten der drei zu beleuchten.

„Still“, zischte Tezoura. „Mir war so, als hätte sich einer von ihnen bewegt.“

„Warum bringen wir sie nicht gleich um?“ fragte Yalic mühsam beherrscht. „Sie stehen auf Hidduks Seite. Wir haben uns fast verraten, als wir versuchten, sie für uns zu gewinnen. Warum besorgen wir es ihnen also nicht?“

Chumash schüttelte den Kopf, aber auch das war nur als schemenhafte Bewegung zu erkennen. „Wenn das Blut von Lobo del Mar und Hidduk, diesem Verräter, erst die Planken des Schiffes tränkt, werden sich die drei Hunde dort sehr wohl überlegen, auf wessen Seite sie sich zu schlagen haben. Sie werden sich zum Stärkeren bekennen – zu mir. Darauf kommt es mir an. Noch brauche ich sie. Später rechne ich auch mit ihnen ab.“

Tezoura war inzwischen zu den drei Stammesgenossen gekrochen, um sich zu vergewissern, ob sie auch wirklich schliefen. Hatten sie etwa mitgehört, was die Verschwörer in ihrer hart akzentuierten, kehligen Muttersprache beredeten?

Tezoura beugte sich über den ersten, tastete nach seinem Gesicht und schob prüfend das eine Augenlid hoch. Trotz der Finsternis konnte er das Weiße der Pupille schimmern sehen. Er nahm die gleiche Probe auch bei den beiden anderen vor – mit demselben Ergebnis. Erst jetzt gab er einen beruhigten Laut von sich.

Er kehrte zu Chumash und Yalic zurück. Sie stimmten tuschelnd weitere Einzelheiten ihres Vorhabens miteinander ab.

Am Ende flüsterte Chumash: „Schwört, daß ihr bis zum letzten geht, wenn es nötig ist.“

„Bis in den Tod“, erwiderte Yalic.

„Wir schwören es“, raunte Tezoura.

Sie verließen den Vordecksraum. Auf dem Gang, der ihre Unterkunft vom Mannschaftslogis trennte, wandte sich Chumash nach achtern, also zur Kuhl, während seine beiden Helfer den entgegengesetzten Weg einschlugen.

Yalic und Tezoura pirschten zum vorderen Schott des Vorkastells. Die Tür zum Logis stand offen, sie konnten das Schnarchen mehrerer Männer und die gemurmelten Flüche eines weiteren vernehmen, der sich im Traum über „verdammte Spottdrosseln“ beschwerte.

Sie wußten nicht, daß es der Kutscher war, der auf Espanola seine liebe Not mit den freundlichen und manchmal etwas zu aufdringlichen Tieren des Galápagos-Paradieses gehabt hatte. Sie verstanden nicht einmal seine Worte, denn sie waren der englischen Sprache nicht mächtig.

Yalic und Tezoura ließen sich auf alle viere nieder und krochen lautlos auf den Finger- und Zehenspitzen. Es war eine Technik, die die Indianer in Vollkommenheit beherrschten. Raubkatzen gleich schoben sie sich auf das Schott zu, richteten sich wieder auf und öffneten den Auslaß, ohne dabei auch nur das geringste Geräusch zu verursachen.

Im selben Augenblick drückte Chumash das Schott zur Kuhl auf und schlüpfte durch den Spalt ins Freie. Im Gegensatz zu den beiden Komplicen gab er sich keine Mühe, leise vorzugehen. Im Gegenteil, er wollte ja auffallen.

Lauer Nachtwind umfächelte sein Gesicht. Er fiel von schräg achtern ein, also raumschots, und die „Isabella VIII.“ lag bei rascher Fahrt nach Backbord über. Chumash balancierte auf dem leicht abschüssigen Hauptdeck entlang. Er wandte sich nach achtern. Seine nackten Fußsohlen tappten dumpf auf den Planken.

Wie kristallene Punkte schimmerten seine Augen in dem harten, maskenhaften Gesicht. Er blickte zum schwarzen Schiff, das schräg versetzt Backbord querab von der Dreimastgaleone segelte. Von dort drohte keine Gefahr. Niemand würde von dort drüben aus Yalic und Tezoura sichten, auch nicht der beste Ausguck der Welt.

Durch Beobachtungen hatte der schlaue Chumash herausgefunden, wer um diese Stunde die Deckswache innehatte. Da war der Mann, der statt der rechten Hand einen eisernen Haken hatte. Wie riefen die Seewölfe ihn doch gleich? Richtig – Matt Davies. Davies hatte die Ruderwache übernommen. Er stand im Ruderhaus und hatte Chumash natürlich bereits entdeckt.

Weiter waren da: der drahtige Blonde, der Bob Grey hieß, ein großer Mann namens Stenmark, ein kleiner, blauäugiger Bursche, den alle Luke Morgan nannten, ein hagerer Blondschopf namens Gary Andrews und schließlich dieser schwarzhäutige Herkules. Wenn Chumash sich recht entsann, hieß er Batuti.

Der Rest der Mannschaft war wachfrei. Nur sechs Männer dirigierten das Schiff durch die Nacht, sechs, die Chumash zu übertölpeln gedachte.

Grey und Stenmark hatten sich auf der Back postiert, drehten sich aber sofort um und traten an die Balustrade zur Kuhl, als sie den Indianer zum Achterdeck gehen sahen. Morgan und der große Schwarze befanden sich auf dem Achterdeck. Sie erblickten Chumash ebenfalls und schritten sofort zum Backbordniedergang, der auf das Quarterdeck hinunterführte.

Das größte Risiko im Hinblick auf Yalics und Tezouras Unternehmen wurde folglich durch Gary Andrews verkörpert. Er hatte Dan O’Flynn im Großmars abgelöst, und von seiner Position aus konnte er auch den größten Teil der Galionsplattform einsehen.

Yalic und Tezoura hatten sich vom Vordecksschott aus auf die Galionsplattform gepirscht und glitten jetzt im Schutz der Back auf das Steuerbordschanzkleid zu. Sie mußten darüber hinweg, um ihren Weg fortsetzen zu können, und genau das war der kritischste Punkt.

Chumash geriet absichtlich aus dem Gleichgewicht. Er rutschte gekonnt aus, schlug hin und schlidderte nach Backbord. Er rollte gegen das Schanzkleid, fluchte leise in seiner Muttersprach, rappelte sich wieder auf und wankte weiter in Richtung Ruderhaus.

Er war sicher, in diesem Augenblick auch die Aufmerksamkeit von Gary Andrews auf sich gelenkt zu haben.

Das stimmte. Gary hatte die rasche Bewegung auf Deck registriert und durch das Knarren der Blöcke und Rahen auch den dumpfen Laut vernommen, mit dem der Indianer tief unter ihm innige Bekanntschaft mit den Kuhlplanken geschlossen hatte.

Gary blickte über die Umrandung des Großmarses nach unten und murmelte: „Hölle und Teufel, was will denn der? Hat Hasard nicht ausdrücklich angeordnet, daß sich in der Nacht nur die Wache auf Oberdeck aufzuhalten hat? Na, Matt, Stenmark und die anderen werden ihm schon die Leviten lesen.“

Chumash hatte das Ruderhaus erreicht.

Yalic und Tezoura haben es geschafft, sagte er sich. Bestimmt hangeln sie außenbords auf den Berghölzern der Steuerbordseite entlang, wie ich es ihnen befohlen habe.

Gewiß, es gab auch einen Weg, der durch das Innere der „Isabella“ bis zu den Kammern des Achterkastells führte. Aber Chumash hatte im Laufe des Tages heimlich überprüfen können, ob ihnen dieser Weg auch wirklich offenstand. Das Ergebnis lautete, daß der Zugang zu den Frachträumen verriegelt war und niemand außer dem Seewolf diese Barriere zu überwinden vermochte.

In den Frachträumen lagerten die Smaragde des Kommandanten Sabreras und die anderen Schätze von El Lobo del Mar. Unermeßlicher Reichtum, den Chumash mit der Macht über Schiff und Mannschaft an sich zu reißen gedachte.

Er schaute zu Batuti und Luke Morgan. Sie schritten die Stufen des Niederganges hinunter auf ihn zu, und über ihnen wurden die Umrisse der Piragua erkennbar. Der Seewolf hatte darauf bestanden, einen der Einmaster der Serranos mitzunehmen, damit Hidduk und seine sechs Begleiter später unabhängig von den weißen Männern die Reise fortsetzen und zu den Galápagos zurückkehren konnten.

Für Sekunden dachte Chumash fast wehmütig an die Heimat, die er vor vielen Monden hinter sich gelassen hatte. Santa Barbara, die Inseln, Neu-Albion im nördlichen Neu-Spanien – waren die Serranos verflucht, würden sie ihr Land nie wiedersehen?

Hidduk, der in einer Kammer des Achterkastells schlief, trug nach Chumashs Überzeugung am meisten dazu bei, daß sie geradewegs ins Verderben steuerten.

Matt Davies musterte den Indianer aus schmalen, mißtrauischen Augen.

„Kein Stehvermögen, was?“ sprach er ihn auf spanisch an. „Im Stockdunkeln auf Deck hinschlagen und womöglich noch außenbords gehen, das haben wir gern. Bist du nicht ganz richtig im Kopf, Hombre?“

Chumash verstand Spanisch. Er konnte sich auch gebrochen in dieser Sprache ausdrücken. Sabreras hatte Hidduk, ihm und anderen Männern des Stammes genügend Vokabeln beigebracht, um sich mit ihnen verständigen zu können.

Aber Chumash antwortete nicht auf Matts Frage.

Luke Morgan trat vor den Stellvertreter des Häuptlings hin und taxierte ihn mit einem nicht minder argwöhnischen Blick als Matt.

„Was soll denn das?“ sagte er, ebenfalls auf spanisch. Hasard hatte seiner kompletten Crew die Sprache der Weltbeherrscher gelehrt. Es hatte viel Zeit gekostet, aber auch viel gefruchtet. „Du bist Chumasch“, fuhr Luke fort. „Und ich habe dich im Verdacht, Koka gekaut zu haben. Wo hast du das verflixte Teufelszeug versteckt, he? Unser Kapitän hat es verboten, zumindest für die Zeit, in der ihr mit uns zusammen seid. Wir wissen aus eigener Erfahrung, was ihr verzapft, wenn ihr den Dreck in euch reingefressen habt.“

„Koka“, murmelte Chumash. „Gift für den weißen Mann.“

Bob Grey und Stenmark waren inzwischen auch heran. „Für den roten Mann etwa nicht?“ sagte Stenmark. „Du wärest eben doch fast in den Teich gefallen – und wir hätten dich wieder ’rausfischen müssen. Was hast du in dem Zustand denn bloß vor? An die Gurgel willst du uns doch wohl nicht springen.“

„Versuche es“, forderte Batuti den Indianer auf. „Batuti rammt dich unangespitzt ins Deck.“

Chumash wies mit bebender Hand zum schwarzen Segler.

„Großer Geist“, stieß er hervor. „Spricht zu Chumash. Sagt, das Schiff mit den vier Masten ist verschwunden, verzaubert. Böser Dämon haust in seinem Bauch.“

Bob Grey lachte auf. „Also, du hast Nerven. Das wissen wir doch längst. Der Dämon, von dem du sprichst, ist wahrscheinlich die Mumie des chinesischen Mandarins, die in dem Geheimversteck liegt. Aber der Knabe ist harmlos, ich schwör’s dir.“

„Quatsch“, meinte Matt Davies. „Chumash kann unmöglich wissen, welches Geheimnis Siri-Tongs Schiff birgt.“

Stenmark grinste. „Klar, aber in seiner blumigen Phantasie malt er sich so einiges aus. Uns ist doch bekannt, wie abergläubisch die Indianer sind. Bloß daß sie so schlechte Seeleute sind und sich nachts auf Oberdeck die Nase eindellen, hab ich noch nicht gewußt.“

„Bringen wir ihn zurück ins Vordeck“, sagte Bob Grey. „Hasard will nicht, daß während der Nacht außer uns jemand an Oberdeck herumläuft. Er hat seine triftigen Gründe dafür.“

Ja: Der Seewolf hatte die sieben Santa-Barbara-Indianer zwar als vollwertige Bundesgenossen mitgenommen, aber er hatte auch seine Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Nach wie vor war er auf der Hut, ließ sie tagsüber nicht aus den Augen und sorgte bei Dunkelheit dafür, daß sie in ihren Räumen unter Deck blieben. Nachts waren bekanntlich alle Katzen grau, und entsprechend lauteten die Anweisungen, die Hasard seiner Crew gegeben hatte.

„Dämon der Finsternis“, murmelte Chumash mit unverwandt starrem Blick auf den schwarzen Segler. „Fluch über die ‚Isabella‘. Der Untergang – steht bevor.“

„Jetzt reicht’s mir aber“, sagte Luke Morgan. Er griff nach Chumashs Arm. Batuti packte ebenfalls mit zu, und so bugsierten sie ihn auf die Kuhl hinunter und dann in Richtung auf das Vorkastell.

Chumash ließ es widerstandslos geschehen. Er schien völlig apathisch zu sein.

„Wie der sich vollgepumpt hat“, sagte Luke. „So dicke bin ich ja noch nicht mal, wenn ich mir eine Gallone Rum und Whisky zusammen hinter den Kragen kippe.“

Sie schafften ihn in den Vordecksraum gegenüber dem Mannschaftslogis. Als sie ihn losließen, tat er zwei, drei torkelnde Schritte und sank dann zusammen.

Luke trat zu Chumash und beugte sich über ihn.

„Bewußtlos“, stellte er fest. „Ich sag’s ja, so besoffen ist auch der vollste Seebär nicht. Schnaps ist eben doch was anderes als diese verdammten Koka-Blätter.“ Er rümpfte die Nase, weil es in dem Raum strenge roch. Nach einigem Herumtasten hatte er dann unter Chumashs Lager die Blätter der berauschenden Pflanze gefunden. Er steckte sie sich in die Tasche.

„Die schmeißen wir über Bord, Batuti.“

„Gute Idee. Koka macht Indianer wild.“

„Unzurechnungsfähig, wolltest du wohl sagen.“

Luke versuchte, etwas von seiner Umgebung zu erkennen. So sehr er aber auch die Augen anstrengte, er konnte kaum die Konturen der anderen schlafenden Indianer erkennen.

„Zünde mal ein Licht an“, sagte er zu Batuti. „Ich hab irgendwie das dumpfe Gefühl, hier läuft was. Was Oberfaules.“

Der Gambia-Neger wandte den Kopf und antwortete: „Da kommt Licht. Öllampe.“

Jemand schritt durch den Gang. Luke legte instinktiv die Hand auf den Pistolenkolben, atmete aber auf, als er im Schein der Lampe das Narbengesicht von Edwin Carberry erkannte. Im zuckenden Licht sah der Profos der „Isabella“ kein bißchen netter aus als gewöhnlich, im Gegenteil. Und da er außerdem noch eine so grimmige Miene aufgesetzt hatte, als wollte er Batuti mit Haut und Haaren verschlingen, konnte man bei seinem Anblick glatt das Fürchten lernen.

„Was geht hier vor?“ zischte er. „Juckt euch das Fell, ihr Kakerlaken? Ich …“

„Warte mal, Ed“, sagte Luke Morgan leise. „Leuchte bitte mit der Lampe hier herein – ja, so. Danke. Teufel auch …“

Der Lichtkreis erfaßte die Gestalten von Chumash und drei anderen Serranos. Sie lagen reglos auf ihren einfachen Lagern und schienen durch nichts auf der Welt aus ihrem Schlummer geweckt werden zu können.

„Was ist denn jetzt los?“ brummte Carberry. „Eigentlich müßten es sechs sein. He, Luke, he, Batuti, du rabenschwarzer Strolch, wollt ihr endlich erklären, was hier gespielt wird, oder muß ich euch die Würmer einzeln aus der Nase ziehen, was, wie?“

Luke schilderte mit gedämpfter Stimme, was auf Oberdeck geschehen war, dann schüttelte er Chumash. „Wo sind die beiden anderen? Rück bloß damit heraus, sonst gibt’s Ärger. Wo stecken sie?“

Chumash rührte sich nicht.

„Laß mich mal“, stieß der Profos grollend aus. „Ich krieg ihn schon wach.“

Batuti schüttelte den Kopf. „Koka. Ist ohnmächtig, der Bursche.“

„Ihr Rübenschweine“, sagte Carberry. „Wenn die zwei Indianer auf Oberdeck herumkrauchen, hättet ihr sie doch sehen müssen – es sei denn, ihr habt gepennt.“