K. K. Kovaci

Ehe und andere
Verbrechen

K. K. Kovaci

Ehe und andere

Verbrechen

„Wer dachte, eine Ehe sei konfliktfrei, befand sich niemals in einer. Es gleicht der Geschichte des Jägers und des Rehs. Die Frage ist nur: Bist du der Jäger oder der Gejagte?“

K.K. Kovaci

Prolog

Drei Monate sind vergangen, seitdem ich den letzten Mord begangen habe.

Das Opfer: Mein Ex-Freund.

Natürlich kommt einem nun der Gedanke in den Sinn, dass er war mir gegenüber gewalttätig sein musste oder mich auf andere Weise verletzt hatte.

Ich muss Sie enttäuschen, er war einfach nur ein Arschloch, der nicht verstand, dass ich ihn mit der Zeit abartig fand.

Ich meine, mit ihm samstags auf der Couch zu verbringen, wäre ja nicht schlimm gewesen, wenn man dieses männliche Wesen nicht in der Nase bohren gesehen und abgeschnittene, eingewachsene Fußnägel auf der Couch vorgefunden hätte.

Der Mord ereignete sich an einem Mittwoch.

Ich kam wie gewohnt von der Arbeit, spät nachmittags nach Hause. Ich hatte eben den Einkauf im Kühlschrank verstaut, als er ebenfalls eintraf. „Hallo, Spatzi“, erwiderte er bei der Tür, kam auf mich zu und drückte mir wieder einmal einen nassen Kuss auf die Lippen. „Kirsten, was gibt’s zu Essen?“, richtete er die Frage an mich.

Nun hatte er den Ersten seiner Fehler begangen.

Sie müssen wissen, zu dieser Zeit war dieser Schleimer gerade wieder arbeitslos, weil er keinen einzigen Job länger als drei Monate behalten konnte. Er kam an diesem Tag, wie an jedem anderen Tag auch, lediglich aus dem Fitnesscenter zurück, während ich den gesamten Tag im Büro verbrachte.

„Nichts, du Schlappschwanz“, dachte ich bei mir. Stattdessen wahrte ich meine Fassade der liebevollen Freundin und begab mich sogleich in die Küche.

Steak mit Ofenkartoffel zauberte ich für uns.

Ich muss zugeben, ein wenig freute ich mich darauf, dass es heute mit ihm zu Ende ging. Es kam mir in den Sinn, dass es wohl die einfachste Sache der Welt sein musste, den Menschen zu töten, mit dem man zusammenlebt.Er würde es nicht im Geringsten erwarten. Oder würden Sie nicht überrascht sein, wenn ihr Partner in Ihrer gemeinsamen Wohnung, Sie töten wollen würde?

Wie ich also in der Küche stand und er mittlerweile irgendwelche Dokumentationen im Fernsehen begutachtete, während er mit seinem besten Freund übers Telefon die nächste Sauftour plante, schärfte ich die zwei größten Küchenmesser, die sich bereits längere Zeit in meinem Besitz befanden.

Das Essen war zubereitet und ich servierte es wie üblich. Wie sich unsere Blicke trafen, war ich fest entschloss, nach der Köstlichkeit auf unseren Tellern, noch ein letztes Mal mit ihm zu schlafen. Sein Glied war wenigstens immer gewaschen, wenn auch meist unter einem dichten Gebüsch verborgen.

Neben den, mittlerweile leeren Tellern auf dem Couchtisch, fiel ich über ihn her. Ich begann seinen Hals an der Hauptschlagader hinunter zu küssen, zog ihm langsam sein verschwitztes T-Shirt aus und öffnete seine Hose.

Ich spürte seine vollen, aber auch wieder speichelbedeckten Lippen an meinen Nippel, als er sich zu meinem Brüsten ein wenig hinunterbeugte. Ich saß auf ihm.

Natürlich gab er sein Bestes. Zu meinem Bedauern war er nicht gut darin, somit kam ich beim Sex meistens nicht.

Ein weiterer Nachteil an ihm, der meine Entscheidung nur festigte. Er musste weg.

Ich nahm also seinen Penis in die Hand, brachte meinen Kopf in Position und fing an, ihn vor meinem Gesicht zu rubbeln. Es machte ihn besonders an, meinem Atem an seinen Hoden zu spüren.

Er kam bevor ich nackt war und ich mich abermals auf ihn setzen konnte .

Es war nicht das erste Mal, dass er mich auf diese Weise enttäuschte.

Im Nachhinein war die Situation ziemlich perfekt. So musste ich mir kein Streitgespräch ausdenken, um ihn endlich los zu werden.

Mit der Entschuldigung, die Küche aufräumen zu wollen, ging ich also, wohlwissend, dass er mir folgen würde.

Der erste Stich in Richtung Blinddarm war schnell erledigt. Kaum, dass er in die Küche kam, versetzte ich ihm, mit dem vorhin bereits geschliffenen Messer, eine tiefe Wunde.

Sein Blut verteilte sich auf den weißen Fließen und glänzte in einem wunderschönen, hellroten Farbton.

Er sank auf die Knie. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch ich wollte es nicht sofort beenden. Das wäre wohl zu einfach gewesen.

Ich fesselte seine Hände hinter dem Rücken und knebelte seinen Mund, beides mit Küchentüchern. Aus Angst oder eher aus Entsetzung, wehrte er sich kaum.

Im Esszimmer holte ich mir einen Hocker und setzte mich genau vor seinen, vor Schmerzen windenden Körper.

Ohne einen Laut von mir zu geben, betrachtete ich sein langsames Dahingehen.

Wie er auf dem Küchenboden sank und begriff, dass ich den Notarzt nicht gerufen hatte, sah ich ihm die Angst zu Sterben, jedoch auch die Ruhe, das Glück und die Hoffnung auf etwas Besseres, an.

Dieser Blick machte mich wütend.

Er hatte es nicht verdient. Nicht er, der seine Wäsche nicht aufräumen, geschweige denn waschen konnte, der nicht akzeptieren konnte, wenn ich einmal meine Kaffeetasse nicht in den Geschirrspüler räumte oder er, der die Klobrille kein einziges Mal in unserer Beziehung hinunter klappen konnte und zu alledem den Rest des Raumes mit Urinflecken bedeckte oder Gestank hinterließ.

Der zweite Stich traf eine seiner Nieren. Er versuchte zu schreien, was ihm aber, dank meines geschickten Knebels, nicht gelang.

Er wandte sich und versuchte seine Blutungen, indem er seinen Körper an den Boden presste, zu stoppen.

Ich setzte mich abermals auf den Hocker und betrachtete ihn.

Nun sollte es bald vorbei sein.

Nach ein paar Minuten wurde es allmählich langweilig. Wie lange konnte dieses Schwein eigentlich noch ausbluten?

Ich beschloss, das Messer ein letztes Mal anzusetzen.

Exakt, diesen Blick verdiente er.

Seine Augen sprachen in diesem Moment nur Angst, Panik, Schock und Unverständnis aus.

Ich beendete es endlich und führte den Schnitt langsam, jedoch mit genügend Schwung an seinem Hals, wo sich zuvor meine Zunge noch befand, hinunter.

Seine Augen klappten zu und es war vorbei.

Eine Erleichterung fuhr durch meinen Körper und erfrischte mein Blut mit Adrenalin.

Ich beschloss den Toten in Frischhaltefolie zu wickeln und ihn abgewinkelt zur Eingangstür zu tragen, um ihn des Nachts aufgrund der Leichenstarre besser heben zu können. Obwohl ich eine schlanke Statur aufwies, hatte ich mir, bei meinen Aktivitäten seit Jahren Muskeln aufgebaut.

Zurück in der Küche tupfte ich das Blut mit Küchenpapier auf und spülte es die Toilette hinunter.

Das Küchentuch, dass er zuvor ihm Mund hatte, um seine Schreie zu beenden, behielt ich vorerst als Souvenir in der Küchenschublade.

Etwa um zwei Uhr morgens, sobald es in unserem Wohnhaus still zu sein, schien, brachte ich ihn zum See in einer Au, in der wir am Wochenende zuvor, noch spazieren waren.

Ich fuhr mit einem, im Supermarkt gekauften Schlauchboot, in die Mitte des Sees und schmiss ihn in die Tiefen.

Die Gefühle nahmen von mir Überhand und Tränen rannen vor Erleichterung, diesen Mann nicht mehr ertragen zu müssen, über meine Wangen. Natürlich hätte ich die Möglichkeit gehabt, einfach einen Schlussstrich unter diese Beziehung zu setzen, allerdings wäre dies in eine ewig lange Diskussion ausgeartet. Dinge in unserer gemeinsamen Wohnung wären zu gleichen Teilen aufgeteilt worden und ich hätte mein Hab und Gut somit an einen Nichtsnutz abgetreten. Womöglich wäre dieser Tag anders verlaufen, hätte ich nicht schon früh an meiner Mordlust geschnuppert.

Der gesamte Tag ähnelte einem einzigen Alkoholrausch.

Ich erinnere mich noch, auf der Heimfahrt bei einer Fast Food Kette stehen geblieben zu sein und einige, vor Fett triefende, Hamburger verschlungen zu haben.

Am nächsten Morgen, als ich die Augen in der leeren Wohnung öffnete, war ich keineswegs traurig, über seine Abwesenheit.

Um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, beschloss ich, anders als die anderen Male, meinen Freund als vermisst zu melden.

Auf der Polizeiwache war das Szenario einfach.

Ich sprühte mir, bevor ich aus dem Auto sprang, Tränengas in die Augen, um den Schein der verzweifelten Freundin zu wahren und betrat das Polizeipräsidium.

Ich schrie vor Leid, nein, vor Schmerz in den Augen, um Hilfe. Sogleich kamen Beamte auf mich zu, versuchten mir die vorgetäuschte Angst zu nehmen und nahmen meine Vermisstenanzeige auf.

Nach einer Dreiviertelstunde war mein Schauspiel vorbei.

Nach all den Morden, bis jetzt etwa zehn oder auch elf, das eine Mal war eher tatsächlich ein Unfall, habe ich mein schlechtes Gewissen aufgegeben und liebe es, Macht über meine Opfer zu haben.

Ehe und andere
Verbrechen

Erster Teil

Die Hochzeit sollte lediglich in kleinem Kreise an einem Maiwochenende stattfinden.

Jason und ich waren nun zehn Monate ein Paar und lebten in seinem Penthouse.

Heute war der Tag, an dem ich mein Hochzeitskleid finden würde.

Ich begab mich in Begleitung meiner Mutter zum größten Hochzeits-Ausstatter der Gegend.

Es war ein prunkvolles, barockes Gebäude, welches sich vor unseren Augen erstreckte.

Der Eingangsbereich war mit mehreren weißen Ledercouches, die zum Verweilen einluden, eingerichtet. In der Mitte der Sitzecke, wo wir auf einer der Couches Platz nahmen, befand sich ein großer Glastisch, worauf die aktuellsten Hochglanz-Hochzeitsmagazine lagen.

Der gesamte Raum duftete nach Lilien, die sich in jedem Winkel, in Vasen befanden.

Ich war definitiv überwältigt. Seitdem ich mit Jason in einer Beziehung lebte, kam ich aus dem Staunen, über meinen neu gewonnenen Reichtum, nicht mehr heraus.

Mein Leben glich von nun an, reinstem Luxus.

Ich sah mich weiter um. Am anderen Ende des Vorraumes, vor einer beigen, antiken Holztüre, die geschlossen war, stand ein kleiner Schreibtisch. Die Empfangsdame, welche ihrer Arbeit offensichtlich auf diesem Schreibtisch nachging, kam auf uns zu, eine dürre, edel, in schwarz gekleidete Frau mit längerem, dunkelblondem Haar und den neuesten Louis Vuitton Schuhen an den Knöcheln.

Jene Schuhe hatte ich dank Jason selbst in meinem Kleiderschrank. Die Empfangsdame teilte uns mit, dass die Hochzeitsplanerin umgehend für uns Zeit hatte. Als sich sich umwandte, um ihrer Arbeit abermals nachzugehen, dachte ich über meine neue Rolle in meinem Leben nach. Ich hatte meine Arbeit gekündigt, damit ich den passenden Platz in der Gesellschaft, als Ehefrau von Jason, einnehmen konnte.

Der Gedanke gefiel mir, nun mein eigener Chef zu sein. Ich konnte den gesamten Tag Tun und Lassen, was ich wollte. Jason würde es nicht stören. Einer von uns musste schließlich arbeiten.

Wie auch immer, die Empfangsdame brachte uns eine Tasse Kaffee und kehrte zu ihrem Platz zurück.

Ich fing an, die ersten Hochzeitsmagazine durchzublättern.

Die Hochzeit würde auf dem Anwesen seiner Familie, im Garten gefeiert werden.

Wir dachten an ein Zelt und Gartenbeleuchtung für den Abend. Ich wollte eine Big Band. Jason erfüllte mir den Wunsch, Michael Bublé samt Ensemble, als unseren Hochzeitssänger zu engagieren. Er war mein Lieblingsartist.

Die Hochzeitsplanerin hatte also lediglich den Brautstrauß, die Blumensträuße der Brautjungfern, die Blumen der Blumenmädchen, den Cateringservice, die Limousine oder auch Kutsche, die Gästeliste und die Sitzordnung, den Gästegeschenken, die Hochzeitstorte, meinen Hochzeitsschmuck, meine Hochzeitsfrisur und Schminke, meine Hochzeitsschuhe, meine Hochzeitsrede (für diese konnte ich sie auch bezahlen, damit sie mir eine schrieb) und natürlich mein Hochzeitskleid, welches wir heute finden wollten, zu sorgen.

Es war bereits unser vierter Besuch bei Marilyn der Hochzeitsplanerin.

Wir konnten somit zu ihr und gingen den Schnitt und meine Wünsche für das Kleid im Gedanken durch.

Marilyn war ein Profi.

Sie schrieb mit und wir machten uns, zum ersten Brautmodengeschäft in der Nähe ihres Büros, auf.

Marilyn war ein Engel. Sie wies die Verkäuferin an. Meine Aufgabe bestand darin, in die Umkleidekabine zu gehen und ein Champagnerglas nach dem Anderen hinunter zu kippen.

Das erste Kleid wurde meinen Vorstellungen nicht annähernd gerecht.

Der Schnitt: ein A-Linien Kleid. Um die Taille eng anliegend, mit einem aufgestellten Neckholder aus Rüschen in Form von Blumen, zum Boden hin etwas weiter. Der Stoff war glänzend, jedoch vollkommen glatt.

Als Marilyn es an mir sah, gab sie der Verkäuferin ihren Unmut zu verstehen und gab ihr abermals Instruktionen von meinem Traumkleid. Die Verkäuferin verschwand sofort.

Das nächste Kleid kam schnell.

Eine trägerlose bis zum Bauchnabel eng anliegende, weiße Korsage mit kleinen Blüten & Strasssteinen bestickt, der Rock, aus mehreren Schichten Tüll.

Das Besondere an dem Kleid waren die Saumenden, jede farblich unterschiedlich, gelb, blau, violett und türkis.

Es gefiel mir, jedoch war es nicht das Richtige für solch eine Hochzeit. In meiner Vorstellung sollte es doch ein wenig adretter aussehen.

Leicht betrunken, jedoch nüchtern genug, um meinem Urteilsvermögen noch Vertrauen zu schenken, kam es dann endlich, das perfekte Hochzeitskleid.

Ein weiter Rock aus mehreren Schichten kleiner, weißer Federn, eine trägerlose Korsage, eng gewickelt mit einer Stickerei aus Swarovskisteinen, das Bustier ebenfalls aus weißen Federn. Auf der Rückseite des Kleides, etwas oberhalb des Gesäß, war eine kleine seidene Schleife angebracht. Der Schleier war bodenlang.

Ich konnte mich in meiner Fantasie bereits vor dem aufgebauten Altar im Garten seiner Eltern vorstellen. Meine aschblonden Haare würden als Dutt gebunden werden. Als Schmuck würde ich dezente, kleine Swarovskiohrstecker wählen und ein Swarovskihaarreif würde mein Haupt schmücken.

Es sah perfekt aus.

Als ich aus der Umkleidekabine wieder herauskam, hatte Marilyn das Kleid bereits bezahlt und ins Auto liefern lassen. Ich trank noch schnell ein weiteres Glas Champagner aus und machte mich auf den Weg in mein neues, perfektes Leben, in mein Penthouse wo ich mit Jason, meinen zukünftigen Ehemann, leben sollte.

Zu Hause angekommen, war ich allein. Ich musste mich erst an den Gedanken gewöhnen, hier zu leben. Obwohl es nur einstöckig war, war die Wohnfläche jedoch ziemlich groß.

Wenn man bei der Tür hereinkam, befand man sich sofort im Vorzimmer. Ein im Verhältnis zu den anderen Zimmern, kleiner Raum. Weiße Möbel, genauer gesagt, ein weißer Kleiderkasten, Schuhablagen und eine weitere weiße Kommode zierten zentriert den Raum. Ich hatte leicht rosafarbene Tulpen auf der Kommode in der Mitte platziert.

Das nächste Zimmer war das Wohnzimmer. Parallel zum Eingang befand sich eine Glasfront mit weitem Ausblick auf die gesamte Stadt.

Das Wohnzimmer wurde von einer großen schwarzen Couch dominiert. Eine Wohnwand, ebenfalls weiß, war zur Linken aufgebaut. In der rechten Ecke befand sich ein offener Kamin, davor ein kleiner weißer Teppich. Der übrige Boden war von Fliesen bedeckt. Ein Glastisch, vor dem Sofa, diente als Ess- sowie Wohnzimmertisch.

Obwohl das gesamte Penthouse spärlich eingerichtet war, liebte ich es.

Ich holte mir ein Glas Milch aus der Küche, die ebenfalls weiß mit Milchglasfenstern und Stahlgriffen war. Meine High Heels hatte ich bereits am Weg durch das Vorzimmer in Richtung Schlafzimmer verloren.

Dies war wohl der am spärlichsten, eingerichtete Raum. Im Schlafzimmer befand sich lediglich ein großes, französisches Himmelbett und eine Kommode, wer hätte es wohl gedacht, in weiß und ein schwarzer Flachbildfernseher hängend darüber. Ich stellte das Glas auf meinen Nachtisch, ebenfalls weiß und setzte mich auf das Bett, um mich auszuziehen. An meiner Seite des Bettes führte eine doppelseitige Tür zum Paradies.

Ich beschloss duschen zu gehen und benötigte frische Unterwäsche.

Also öffnete ich die Doppeltür zu meinem Himmelreich.

Ein begehbarer Kleiderschrank, auf der linken Seite, voll von Jasons Anzügen, auf der rechten Seite ein überdimensionaler Schrank mit Designerkleidern für mich. Ein Schuhregal war an der hintersten Wand montiert worden.

Jason hatte bei meinem Einzug an Alles gedacht. Er kaufte mir die gesamten Frühjahrskollektionen, der weltbekanntesten Designer und machte mir Platz, für meine mitgebrachte Kleidung.

Ich nahm also meine schwarze Spitzenunterwäsche, wohlwissend, dass Jason gleich nach Hause kommen würde und begab mich ins Badezimmer.

Dies war nicht, wie alle anderen Zimmer im Penthouse in weiß eingerichtet. Die Möbel waren aus dunkelbraunem Holz und weißen Solitäranlagen.

Ich zog also meine Unterwäsche aus und dachte daran mich zu rasieren.

Der Rasierschaum fühlte sich kalt an meinen Beinen an. Ich führte die Rasierklinge von meinem Knöchel, über mein Knie bis hin zu meinem Schritt. In diesem Moment hörte ich Jasons Schlüsselbund gegen die Außentüre schlagen.

Jason war endlich da!

Da das Badezimmer, seinen Zugang über das Wohnzimmer aufwies, rasierte ich mich schnellstens fertig und beschloss, die Tür zu öffnen.

Jason starrte mich, ohne auch nur ein Wort zu sagen, an. Er kam auf mich zu, packte mich, hob mich hoch und trug mich unter unsere Dusche.

Ich zog seinen Krawattenknoten auf und riss ihm das blaue Hemd vom Leib, damit sein perfekt, trainiertes Sixpack zum Vorschein kam.

Jason drehte das Wasser auf. Warme Tropfen klaren Wassers liefen über meinen nackten Körper hinab. Der erste Tropfen, der auf meinem rechten Schlüsselbein landete, wurde von Jasons Zunge verfolgt.

Er wanderte über meine rechte Brust, in Richtung Bauchnabel. Der Tropfen lief weiter zu meiner entblößten, frisch rasierten Vulva.

Jasons Zunge blieb ohne Pause an der Fährte des Tropfens.

Als der Tropfen plötzlich in meinem Intimbereich verschwand, verschwand Jasons Zunge ebenfalls in meinem Schritt.

Ich musste stöhnen. Ich liebte es, wenn Jason mich leidenschaftlich verwöhnte.

Ich hielt mich mit der linken Hand an der Duschstange fest. Die Rechte verweilte auf Jasons rechter Schulter.

Die Glasscheiben liefen langsam, sei es vom Dampf des Wassers oder auch von meinen ausbrechenden Luftstößen, an.

Als mein gesamter Körper nass war, zog sich Jason abermals zurück und küsste mich auf die Lippen. Sein heißer Atem durchströmte meine Mundwinkel. Er schob seine Zunge in meinem Mund und spielte mit der Meinen.

Ich zog an seinem Gürtel und ließ diesen vor Lust auf die nasse Marmorduschtasse fallen. Der Knopf der schwarzen Anzughose löste sich praktisch von selbst unter meinen Fingern. Ich zog den Zipp hinunter und ging auf die Knie, um mich bei Jason zu revanchieren.

Bereits nach fünf Zügen, war Jason bereit. Er hob mich hoch. Ich umschlang seine Taille mit meinen Füßen. Er stemmte mich an die gläserne Duschwand. Ich verlor jegliche Kontrolle und ließ mich fallen, bis wir beide kamen.

Ich wusch mich noch einmal, trat schließlich wieder aus der Dusche und zog meine schwarze Spitzenunterwäsche an. Noch leicht nass, dribbelte ich ins Schlafzimmer und setze mich aufs Bett.

„Hi, meine zukünftige, heiße Ehefrau, wie geht es dir?“, erwiderte Jason, als er mir ins Schlafzimmer folgte. Er trocknete seine braunen, kurz geschnittenen Haare mit einem Handtuch ab und drückte mir dabei einen Kuss auf die Stirn. Er setzte sich neben mich. Wir küssten uns noch einmal. Ich war unglaublich verliebt in Jason. Ich wusste, dass er der ideale Partner für mich sein würde.

Obwohl es noch ein wenig früh war, fielen wir vor Erschöpfung ins Bett zurück und schliefen bis morgens ein.

Das Kalenderblatt bestätigte es, es war Samstag, der 5.Mai. Mein Hochzeitstag!

Ich schlief im Haus meiner Mutter. Also mussten wir früh aufstehen, um zum Anwesen der McCannaghs zu fahren, damit ich den Bund der Ehe eingehen konnte.

Meine Aufregung wurde größer, als wir die Allee zur Villa vorfuhren. Von Weitem sah ich bereits die Lieferwägen des Cateringservices sowie des Blumenladens. Angestellte beider Unternehmen trugen nach und nach verschiedene Dinge ins Haus und kamen mit leeren Händen wieder heraus.

Hinter uns folgte ein weiterer Lieferwagen. Ich glaube, er sollte Tische und Stühle bereitstellen.

Ein, in einem Anzug gekleideter Butler öffnete mir die Autotür. Ich hatte ihn zuvor nicht kennen gelernt. Bei meinem ersten Besuch, als mich Jason, Barbara und Stan, seinen Eltern vorstellte, waren wir allein auf dem Anwesen.

Aus seiner Familie hatte ich bis zum heutigen Tage nur noch seine Schwester Sarah und seinen jüngeren Bruder Daniel kennen gelernt.

Großmütter, Großväter oder Tanten und Onkel waren bis zum heutigen Tage, kein Thema gewesen.

Ich blieb bei geöffneter Autotür kurz stehen und betrachtete die weiße Villa, welche auf eine romantische und zugleich idyllische Weise, die umliegende Gartenlandschaft dominierte.

Barbara konnte mich aus dem Wirrwarr erkennen und lief mir, in ihrem atemberaubenden roten, mit Palietten bestickten, knielangen Kleid entgegen. Mit einer herzlichen Umarmung und Küsschen begrüßte sie mich. Meine Mutter, die ebenfalls aus dem Auto gestiegen war, bemerkte Barbara mit einem leicht abschätzenden Blick. Sie wies uns den Weg ‚die Treppe hinauf ins Gästezimmer, dass liebevoll von ihr und Sarah, welche auch als meine Brautjungfer fungierte, zu einem Brautzimmer umfunktioniert worden war.

Ich setzte mich auf die beige Couch, während meine Mutter in einem Sessel Platz nahm.

Sarah war bereits in ihr Brautjungfernkleid geschlüpft.

Sie sah fantastisch aus, ein Cocktailkleid in Altrosa. Sie hatte sich denselben Haarreif wie den Meinen ausgesucht. Auch ihr Brautjungfernsträußchen ähnelte meinem Brautstrauß, klassische weiße Rosen. Der Unterschied waren lediglich weitere eingearbeitete Glitzersteine in den Blüten meiner weißen Rosen.

Sarah trug ihre braun, gelockten Haare, offen. Für meine Hochzeit wählte sie altrosa Valentinos mit großer Schleife an der Spitze.

Sie sah atemberaubend aus.

Barbara hatte uns bereits im Eingangsbereich oder besser gesagt, in der Eingangshalle verlassen, da ihre langen braunen Haare noch hochgesteckt werden mussten.

Die Zeit war gekommen mein perfektes Hochzeitskleid anzuziehen, doch zuvor, bevor ich endgültig eine McCannagh sein würde, genehmigte ich mir nochmals einen Moment allein mit meiner Mutter. Sarah verließ den Raum. Sie würde ihrem Bruder Jason in einem anderen Zimmer bei den Vorbereitungen helfen.

Meine Mutter und ich lebten seit dem Tod meines Vaters, als ich etwa zehn Jahre alt war, zu zweit. Sie hatte auf so viele Dinge verzichtet, nur um mir all meine Wünsche zu erfüllen. Ich sah jeden Tag wie sie darunter litt, dass uns wenig Geld zur Verfügung stand.

Womöglich war dies auch der Grund, warum ich mich damals entschloss, meinen eigenen Weg zu gehen und meine Gegner ausschalten musste, damit sich meine Mutter nicht noch mehr Sorgen zu machen, brauchte.

Zu meiner Hochzeit bestand Mum darauf ‚ihren Stolz zu wahren und eines ihrer netten schwarzen Kostüme auszuwählen, welches neben all den Designerroben zuzüglich meines Hochzeitskleides schäbig aussah. Deswegen verstand ich vorhin den abschätzenden Blick von meiner zukünftigen Schwiegermutter ein wenig, wenn ich diesen auch in meinem Inneren missbilligte.

Ich riss mich aus meinen Gedanken, holte meine Tasche hervor, öffnete sie und nahm die Schachtel, welche für meine Mutter bestimmt war, in die Hand.

In diesem Moment, als wir allein in diesem fremden Zimmer saßen, liebte ich meine Mutter mehr, als alles andere auf der Welt.

Ich ging auf sie zu, und gab ihr ohne Worte das Paket.

Sie würde sich nicht die Blöße geben, sich ein anderes Kostüm anzuziehen, jedoch konnte sie es durch ein Accessoires erweitern, dachte ich bei mir.

Voller Stolz und unter Tränen saß meine Mutter nun vor mir. In den Händen hielt sie dieses eine Paket.

Mum öffnete es behutsam und fand, vergraben unter einer Schicht rosa Seidenpapier ihre eigene Hermes Tasche mit dazu passenden Schuhen, vor.

Sie verstand, dass diese Geste ein Dank für all die Jahre, in denen sie alles für mich aufgegeben hatte, war. Ich bückte mich zu ihr, und umarmte sie. „Ich liebe dich, Mum!“, flüsterte ich ihr ins Ohr.

Plötzlich fiel die Tür auf und der Moment war gekommen. Ich wischte mir, mein leicht feuchtes Gesicht ab.

Nun war ich an der Reihe, war es denn schon höchste Zeit zum Traualtar vorzutreten. In etwa fünfzehn Minuten würde ich Mrs. Jason McCannagh sein.

Ich schritt langsam die Treppe hinunter. Vor dem Fenster konnte ich über fünfzig Fahrzeuge erkennen, soviel zu der kleinen Gartenhochzeit, die es eigentlich hätte werden sollen.

Mein Magen drehte sich. Bis zum heutigen Tag hatte ich zwölf Menschen sterben gesehen, mit oder ohne offener Organe, bei denen mir nicht übel wurde, stattdessen verspürte ich in diesen Momenten meist Hunger und nun kurz, bevor ich beschloss ein neues, komplett, straffreies Leben zu beginnen, wurde mir seltsam zumute.

Mir blieb augenblicklich jedoch nicht eine einzige Sekunde, darüber nachzudenken.

Sarah wartete wie ein elfengleiches Wesen, um in Richtung Altar zu schreiten.

Noch bevor ich am Treppenende angelangt war, schritt sie los.

Die Hochzeitsmusik ertönte, aus Traditionsgründen natürlich Mozarts Hochzeitsmarsch und meine jugendliche Freiheit war für immer gestorben.

Ich trat in meinem perfekten Kleid also in den Garten hinaus.

Die Sonne blendete mich für einen kurzen Moment. Für einen Augenblick konnte ich lediglich Jason am Altar erkennen.

Seine braunen Haare hatte er mit Gel fixiert. Er trug einen schwarzen Smoking und das schönste Lächeln, dass ich je an ihm gesehen hatte, auf den Lippen.

Meine Füße trugen mich langsam auf ihn zu. Um mich, in etwa dreihundert Menschen, die ihre Blicke auf mich richteten, ich jedoch sah nur ihn. Seine braunen Augen strahlten vor Liebe zu mir, seine Hände schienen ein wenig vor Nervosität zu zittern. Seine Lippen umschmeichelten seine perfekt weiß, glänzenden Zähne. Für einen kleinen Moment wollte ich einfach stehen bleiben und Jason ansehen.

Ich stand ich sogleich gegenüber. Die Musik verstummte, der Pfarrer fing mit seiner Rede an.

„Sie dürfen die Braut küssen“, der einzige Satz, den ich vernahm. Ich war mit jedem meiner Sinne in Jasons Blick vertieft und beugte mich für unseren Hochzeitskuss zu ihm. Plötzlicher Jubel und Applaus tönte aus dem Publikum.

Wir waren sogleich am Ende der Zeremonie angelangt und verließen gemeinsam den Altar in Richtung Festzelt.

Der Tisch war mit Geschenken überdimensional gefüllt. Ich schüttelte bestimmt die fünfzigste Hand und kannte in Wahrheit keinen einzigen Menschen außer meiner Mutter, meiner besten Freundin Kathleen, den Geschwistern und den Eltern von Jason, auf meiner eigenen Hochzeit.

Apropos Kathleen… Kath und ich kannten uns bereits eine halbe Ewigkeit. Wir waren seit der Kindheit beste Freundinnen. Auf meiner Hochzeit blieben uns nicht einmal ein paar Minuten miteinander. Grundsätzlich war es unser beider Wunsch gewesen, Brautjungfer bei jeweils der Anderen zu sein, doch Barbara wusste dies gekonnt zu verhindern, passte Kathleen doch wie meine Mutter ebenfalls nicht zur feinen Gesellschaft. Es brach mir das Herz, sie auf diese Weise enttäuscht zu haben.

Die Lautstärke der Feier riss mich augenblicklich aus meinen Gedanken. Eine weitere Hand, an dem ein grauhaariger Mann hängte, erstreckte sich in meine Richtung.

Sogleich wurde das Essen gereicht. Wir nahmen an der Tafel Platz. Als Vorspeise gab es Rindercarpaccio mit Rucola und Trüffelöl, eines meiner Lieblingsspeisen. Die Hochzeitssuppe war als französische Zwiebelsuppe bekannt. Als Hauptspeise konnte man zwischen Huhn, Fisch oder Rind mit Kartoffeln und Gemüse wählen. Das Dessert war nochmals die Krönung, ein dunkles Schokoladensouffle mit marinierten Beeren. Ich genoss das vorzügliche Essen. Ab und zu, starrte ich zu Jason hinüber. Obwohl sich an meinem Finger nun ein goldener Ring befand, konnte ich es nicht fassen, dass ich einen, der begehrtesten Junggesellen Seattles, eben geehelicht hatte. Ich war Mrs. Jason McCannagh. Ich war definitiv vernarrt in ihn.

Nachdem wir alle Traditionen, wie beispielsweise den Brautstrauß werfen, die Hochzeitstorte anschneiden, sich bei jedem einzelnen Gast für sein Kommen bedanken, erledigt hatten, beschlossen Jason und ich die Flitterwochen anzutreten.

Wir schlichen uns endlich von der Party und ich stieg noch im Hochzeitskleid in die Limousine.

Jason rief vom Auto noch Barbara und Stan an, die vollkommen betrunken weiter feierten.

Ich hingehen, lehnte mich an Jasons Schulter und schlief ein.

Nach einer langen Anreise, die bis weit in den nächsten Tag dauerte, verbrachten wir die Flitterwochen auf einer kleinen Insel vor Hawaii oder sie gehörte auch zu Hawaii. Mit Geografie hatte ich es noch nie so.

Kaum angekommen, durfte ich die Freuden einer Ehe kennen lernen.

Jason riss mir sogleich den Koffer aus der Hand und nahm mich noch vor der Hotelzimmertür hoch in seine Arme. „Ich muss doch Mrs. Kirsten McCannagh traditionell über die Schwelle tragen!”, teilte mir Mr. Jason McCannagh lächelnd mit.

Er trug mich sogleich zum Bett und zog mir mein bereits gegen mein Brautkleid getauschtes Kleid aus. Ich öffnete seine Hose. Er war vollständig bereit. Jason riss ein kleines Loch in meine Nylonstrumpfhose in meinem Schritt, schob mein schwarzes Höschen zur Seite und drang in mich ein. Er hielt meine Hände über meinen Kopf fest, sah mir tief in die Augen und fing an, mich wild zu küssen.

Nach etwa einer Stunde sanken wir in die Kissen und genossen die letzten Sonnenstrahlen des ausklingenden Tages, die in unser Fenster schienen.

Am nächsten Morgen, nach überstandenem Jetlag und ausreichend Schlaf, saßen wir am Sandstrand beim Frühstück. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte gestern zu diesem Mann, mir gegenüber sitzend, zugesagt mein restliches Leben mit ihm zu verbringen.

Ich liebte ihn. Nichts würde uns entzweien können. Jason war gutmütig, verständnisvoll und erwiderte offensichtlich meine Liebe. Ich war der festen Überzeugung, das das ewige Glück mit ihm existieren konnte. Unsere Flitterwochen waren lediglich ein kleiner Vorgeschmack davon.

Tagsüber gingen wir unter der hawaiianischen Sonne schwimmen, abends genossen wir zwischen Fackeln und singenden Hulahup-Mädchen, 5-Sterne Dinner.

Nachts, wie konnte es auch anders sein, genoss ich es, ihn in mir zu spüren, immer und immer wieder.

Doch die Realität stattete und sogleich einen Besuch ab.

Die Flitterwochen waren genauso schnell gekommen, wie sie auch wieder vorbei waren.

Dies wurde mir spätestens am Flughafen JFK bewusst, als unser LU 8512 Flug nach Seattle aufgerufen wurde.

Von nun an, waren es nur noch fünfeinhalb Stunden bis in unser Penthouse.

Während des Fluges konnte ich ein wenig schlafen. Kurz vor der Landung jedoch, erwachte ich und bemerkte, dass Jason mich den gesamten Flug über, angestarrt hatte. Sein Blick verriet mir, seine Lust.

Er griff sich meinen Sicherheitsgurt, öffnete ihn und löste meinen Gürtel an der Hose. Mein noch verschlafenes Ich setzte sich keineswegs zur Wehr. Seine Hand wanderte langsam über meine Scham. Er ließ seine Finger kreisen und ein leises Stöhnen entrang mir. „Sshht!“, flüsterte Jason mir erschrocken zu und sah sich um. Zum Glück saßen wir allein in der Sitzreihe. Jasons Hand bewegte sich immer schneller bis ich unglaublich feucht war.

Plötzlich unterbrach er abermals, zog seine Hand heraus und starrte über die Sitzreihen hinweg.

„Ist alles in Ordnung, Schatz?“, fragte ich ihn. Meiner Meinung nach, konnte er weitermachen.

Da ergriff Jason meine Hand und machte Anstalten aufzustehen, jedoch waren die Anschnallzeichen bereits, aufgrund des baldigen Landeanfluges, eingeschaltet. Er ignorierte dies, zerrte leicht an meiner Hand und drängte sich mit mir auf die Flugzeugtoilette.

Sein Glied war bereits steif, als er die Tür hinter sich schloss. Das Flugzeug stand ziemlich schräg über den Boden. Jason drückte mich an die Wand. Das Flugzeug setzte zur Landung an. In der selben Sekunde stieß Jason in mich hinein. Ich hatte den Eindruck, dass er noch nie so tief in mir war. Er stieß abermals zu und stimulierte mit der linken Hand meine Klitoris. Mit der Rechten hielt er mir den Mund zu, damit ich keinen Laut von mir geben konnte. Allerdings machte mich dies nur noch feuchter. Das Verlangen, das ich nach ihm verspürte, war grenzenlos. Die Erschütterung des Aufkommens war nun deutlich zu spüren.

Er musste nun Kommen, ich ebenfalls. Ich ließ mich unter seinen Händen endgültig fallen und genoss den Moment eines intensiven Orgasmus.

Jason entschloss sich, nichts Persönliches im Flugzeug zurückzulassen, zog sich aus mir zurück und drückte meinen Kopf in seinen Schritt.

Er schmeckte nicht einmal schlecht.

Der Alltag hatte uns schnell in seinen Fängen. Unsere Flitterwochen waren kaum vorbei, bemerkte ich überraschend, ein paar unschöne Feinheiten an Jason.

Im Gegensatz zu Barbara und Stan genossen wir nicht das Glück von Bediensteten, die putzten, kochten, wuschen und etwaige Events planten. Während Jason tatsächlich wenig Zeit mit mir verbrachte, war ich die Haushälterin, die Einkäuferin, die fehlende Mutter und des Nachts die Prostituierte an seiner Seite. Als seine Ehefrau hatte ich gewisse Pflichten zu erfüllen. Es glich einer Arbeit, die ich mir so jedoch niemals wünschte. Putzen, kochen, und danach langweilen, stand auf meiner persönlichen Tagesordnung. Letzten Endes gab es Nichts, dass mich aus meinem neuen Alltag herausreißen konnte. Keine interessanten Diskussionen in der Arbeit, keine Shoppingtrips in normalen Geschäften mit Kathleen, kein Kaffeetrinken in schäbigen, dafür gemütlichen, Coffeeshops. Hatte ich einmal die Möglichkeit das Penthouse zu verlassen, musste ich mich an unseren Standard von Reichtum und Hochnäsigkeit halten. Etwas Anderes wollte Jason nicht billigen. Selbst Treffen mit Kathleen waren tabu. Sie passte nicht zu uns.

Doch auch unerwartete Dinge kamen auf mich zu. Da Jason in einer Investmentsfirma arbeitete, war er von nun an, als verheirateter Partner, verpflichtet, etwa jedes Monat ein Dinner abzuhalten.

Ich hatte ab sofort die ehrenwerte Aufgabe, dieses zu planen und zu bekochen.

Das Erste jener Dinner fand an einem Freitag Anfang September, in unserem Penthouse statt.

Früh morgens, ging ich bereits am Markt, um frische Zutaten zu besorgen. Jason vertrat die Meinung, die tatsächlich frischen Produkte nur hier erhalten zu können. Ein Supermarkt kam für ihn nicht in Frage. Er verabscheute, jegliches, in Plastik verpacktes Fleisch, länger im Regal liegen gebliebenes Gemüse und allerlei konservierte Lebensmittel. Natürlich muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich meinen Ehemann in dieser Hinsicht manches Mal hinterging. Der Supermarkt war einfach um die Ecke.

Wie auch immer, ich verarbeitete den Einkauf meist rasch und entsorgte die Überreste sogleich, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, nicht am Markt eingekauft zu haben.

Ich würde heute also eine frisch zubereitete Tomatencremesuppe, danach Steak mit Ofenkartoffel und zum Dessert helles & dunkles Schokolademousse mit frischen Himbeeren servieren.

Den Vormittag verbrachte ich damit, das Abendessen zu zaubern.

Um etwa zwei Uhr nachmittags beschloss ich, das Penthouse noch einmal gründlich zu reinigen.

Bei dieser Aktivität merkte ich immer, wie faul Jason sein musste. Im Schlafzimmer fand ich etwa zehn Paar Socken neben seiner Seite des Bettes, umhüllt von bereits getragener Unterwäsche. Ging ich weiter ins Badezimmer, stapelte sich hier die verschmutzte Wäsche vor der Waschtrommel und in der Wäschekiste, die am Vortag bereits leer war. Ich reinigte so schnell es ging, die Badewanne, die Toilette und wischte das Waschbecken aus.

Das Wohnzimmer und die Küche waren ebenfalls schnellstens gereinigt.

Jetzt musste ich nur noch den Gästeesstisch aufbauen, den Jason immer für Essenseinladungen vor dem Kamin im Wohnzimmer aufgebaut hatte.

Ich deckte den Tisch festlich.

Zuvor hatte ich frische Blumen besorgt, die ich in der Mitte des Tisches platzierte. Wir erwarteten zehn Gäste, uns bereits inkludiert. Ich deckte somit zehn Bestecke und Kuvertteller ein und faltete die weißen Stoffservietten, welche wir von irgendeinem Gast zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten.

Heute Abend war meine Premiere. Ich sollte heute zum ersten Mal auf Jasons Vorgesetzten und seine engsten Kollegen und zugleich Freunde treffen.

Ich entschloss mich, da ich seit der Hochzeit keine Maniküre, geschweige denn eine Pediküre genoss, in den Schönheitssalon zu fahren, um abends perfekt auszusehen.

Die Zeit verging wie im Flug.

Der Tag ging dem Ende zu und ich beeilte mich auf schnellstem Weg nach Hause, um Jason bereits unter der Dusche vorzufinden.

Ich ging ins Schlafzimmer, um mir mein Kleid für den heutigen Abend auszusuchen.

Es sollte ein elegantes, jedoch auch figurbetontes Outfit werden. Ich entschied mich für ein klassisches, kleines Schwarze mit einer dezenten Goldkette, das dazu passende Armband und klassische schwarze Louboutins. Ich nahm meine schwarze Spitzenunterwäsche von Victoria Secret und ging zu Jason ins Bad.

Er stand nackt vor dem Spiegel und trocknete sich ab. Ich folgte dem Verlauf des Handtuches mit den Augen. Jason warf mir einen liebevollen Blick zu, wie er seine wunderschönen, dunkelbraunen Haare abtrocknete.

Seine Bauchmuskeln glänzten im Schein der Nässe. Seine Oberarmmuskeln waren angespannt, Adern konnte man unter seiner Haut erkennen.

Das Handtuch fiel zu Boden, Jason nahm mich in den Arm und küsste mich. „Hallo, meine Schönheit!“, sagte er, „du wirst heute unglaublich gut aussehen! Ich liebe dich, dass du das heute für mich machst!“

Er verstummte sogleich und küsste mich abermals.

In diesen Momenten erinnerte ich mich, wie sehr ich Jason vergötterte. Ich wusste, wenn der Abend heute gut verlaufen würde, würde mich eine Nacht voller Leidenschaft, Liebe und Erotik erwarten.

Da die Zeit vorangeschritten war und unsere Gäste kamen, ging nun ich rasch unter die Dusche und zog mich anschließend an.

Ich sah tatsächlich umwerfend aus, wie ich mich im Spiegel betrachtete. Ich beschloss zu meinem Outfit, meine aschblonden Haare diesmal offen über meine Schultern fallen zu lassen.

Das Gebäck hatte ich bereits zuvor frisch aufgebacken und stellte es nun auf den Tisch. Als ich die Teebutter in der Küche aufschnitt, klingelte es bereits an der Tür.

Ich beeilte mich an Jasons Seite und der Abend konnte beginnen.

Wir hatten Unmengen an Wein getrunken. Die Stimmung war ausgelassen. Mein Essen wurde in höchsten Tönen gelobt. Ich war zufrieden.

Leider handelten die meisten Gesprächsthemen von Bonds, Funds oder Stocks. Ich verstand nicht viel von Wirtschaft und schon gar nicht von Wertpapieren.

Ich gab mir Mühe dies mit einem Lächeln zu überspielen und unterhielt mich, mit der einzigen Frau am Tisch, die auch nicht in Jasons Firma beschäftigt war, Vivien.

Sie hatte Geschichte studiert und lehrte nun auf irgendeiner unbekannten Universität im Nirgendwo. Im Prinzip musste sie wie ich, nicht mehr arbeiten, jedoch wurde ihr das Leben, rein als Ehefrau mit der Zeit zu langweilig und sie beschloss, zurück in ihren Beruf zu kehren. Der Neid stand mir wohl ins Gesicht geschrieben. Vivien war nicht wirklich älter als ich, vielleicht um die Dreißig.

Ich schenkte ihr das letzte Glas Rotwein ein und machte mich auf, eine weitere Flasche aus der Küche zu holen.

Im Augenwinkel bemerkte ich, dass mir jemand folgte. Ich beeilte mich hinter die Trennwand, welche ich zuvor zwischen Küche und Wohnzimmer aufgebaut hatte, um das Chaos dahinter vor unseren Gästen verbergen zu können. Mit meiner rechten Hand stützte ich mich ab, während meine Linke in das obere Regal griff, in dem die Weinflaschen einsortiert waren.

Plötzlich zog mich eine Kraft zurück.

Er hielt meine Hände von hinten auf die Küchenarbeitsplatte gedrückt, fest. Ich konnte seinen betrunkenen Atem in meinem Nacken spüren und war in diesem Moment, starr vor Angst.

Die Worte, die mir Marc, der beste Freund und Arbeitskollege meines Ehemannes gerade ins Ohr geflüstert hatte, versetzten mir einen Schlag. „Ich weiß genau wie viele Leichen du im Keller versteckt hast! Wenn ich der Polizei oder Jason nichts davon erzählen soll, treffen wir uns morgen im Motel an der Interstate 54!“, hallte seine rauchige, betrunkene Stimme in meinen Gedanken wider.

Ich konnte mich, obwohl er mich aus seinem Griff wieder befreit hatte, für einen Moment nicht bewegen. Marc rieb langsam sein Glied an meinem Hinterteil, fuhr mir mit der linken Hand über den Arm und fasste meine linke Brust an.

Ich drehte mich um und schlug ihm ins Gesicht. Er packte mich, presste mich nochmals gegen meine Küche, diesmal jedoch konnte ich ihm in die Augen sehen.

Sein Blick war zornig und zugleich bestimmend. „Morgen, das Motel an der Interstate 54, 10:00 Uhr vormittags!“, hauchte er mir nochmals mit alkoholisiertem Atem entgegen.

Angewidert, versuchte ich seinem Blick zu entkommen und wandte mich unter seinen Händen.

Plötzlich ließ er mich jedoch los und ging zurück ins Wohnzimmer, um weiter zu trinken.

Ich kehrte ebenfalls schnellstmöglich an meinem Platz zu Tisch zurück.

Der Abend dauerte für mich nach diesem Vorfall noch eine halbe Ewigkeit. Ich konnte den Gesprächen von Vivien und mir nicht mehr lauschen, war ich doch in meinen Gedanken damit beschäftigt, was Marc vorhin zu mir gesagt hatte.

Wusste er tatsächlich Bescheid über meine Vergangenheit, oder war er nur betrunken und erfand irgendeine Fantasie? Sollte ich morgen zu diesem Motel fahren? Was wollte Marc von mir? Wie würde ich reagieren, wenn er versuchen würde mit mir zu schlafen? Sollte ich ihn beseitigen? Was würde ich Jason erzählen, wenn die Wahrheit herauskommen würde? Ich konnte nicht ins Gefängnis.

Sollte ich einfach in das Motel gehen, ohne Jason von vorhin zu erzählen?

Vivien riss mich aus meinen wirren Überlegungen und lachte, als sie bemerkte, dass ich abwesend war. Die Gäste gaben dem Alkohol die Schuld und verspotteten meinen geringen Konsum und die dafür hohe Wirkung, hatte ich doch selbst lediglich zwei Gläser Rotwein getrunken. Ich spielte mit und brach ebenfalls in lautem Gelächter aus.

Marc blickte zu mir herüber, wohlwissend, dass sowieso alle auf mich blickten und leckte sich die Lippen. Natürlich entgingen mir jene forschenden Blicke nicht. Ich hoffte jedoch, durch meinen verwirrten Gesichtsausdruck, Marcs Vermutungen, denn er konnte nichts von meiner Vergangenheit wissen, zu bestätigen.

Man fing die altbewährten, geschäftlichen Themen abermals an und ich grübelte weiter vor mich hin.

Um Mitternacht machten sich langsam alle der Anwesenden auf den Nachhauseweg und bedankten sich bei Jason und mir, für den gelungenen Abend.

Ja, es stimmte. Der Abend war gelungen, das Essen war perfekt, der Wein hatte die richtige Temperatur und die Stimmung war gut. Hätte Marc mich nicht mit seinem Überfall in der Küche, aus dem Leben gerissen, hätte ich den Abend ebenfalls für gut befunden.

Jason half mir, den Tisch abzuräumen. Ich räumte in der Küche den Geschirrspüler ein, als Jason mich mit seinem Körper, wie zuvor Marc, von hinten an die Küchenarbeitsplatte drückte. Seine Hand schob mein eng, anliegendes schwarzes Kleid ein wenig hoch. Er küsste meinen Hals und ich stöhnte vor entzücken, doch meine Gedanken waren die ganze Zeit über bei Marc und dem Motel.

Jason gab sich Mühe mich davon insgeheim abzulenken. Seine Hand wanderte in meinen Ausschnitt. Er massierte meine rechte Brust. Mit der linken Hand wanderte er bereits in mein Höschen. Er stimulierte mich so heftig, dass ich bereit war, mit ihm Sex zu haben. Ich drehte mich um, und küsste ihn. Jason erwiderte meinen Kuss und hob mich hoch, damit ich auf der Arbeitsplatte saß. Er kniete sich vor mir hin und zog mir meinen Slip hinunter.

Mit leichten Küssen kam er mein rechtes Bein hoch, stand wieder auf und verweilte wieder auf meinen Lippen.

Ich konnte ihm nicht länger widerstehen.

Neben mir lag das Messer, mit dem ich zuvor die Steaks aufgeschnitten hatte. Ich legte meine Fingerknöchel langsam um den Griff.

Jasons Lippen liebkosten mittlerweile wieder meinen Hals.

Die nächsten Sekunden empfand ich wie in Trance. Das Messer schnitt seinen Gürtel auf und ritzte ein kleines Loch in seine Hose. Er stöhnte vor Erregung auf und war in der selben Sekunde bereits in mir.

Ich schlug meinen Kopf vor Erregung zurück und genoss, wie Jason sich in mir ergoss.

Ich setzte mich wieder auf und wandte mich, um unter die Dusche zu springen, als Jason mich auffing und mich ins Schlafzimmer trug.

„Du glaubst doch nicht, dass ich mich nicht bei dir revanchiere, oder?“, erwiderte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Er warf mich aufs Bett und versank mit seinem Mund in meinem Schoss.

Für einen kurzen Augenblick konnte ich mich nur auf die Lippen und Jasons Zunge konzentrieren. Ich kam schnell und verweilte für kurze Zeit im Bett, während Jason in die Küche zurückkehrte, nachdem er mir einen Kuss gab und den Rest des Geschirrs wegräumte.

Ich entkleidete mich vollkommen und ging ins Badezimmer.

Unter dem Schutz der Einsamkeit und des warmen Wasserstrahls in der Dusche löste ich den Druck und die Angst, die ich von Marc bekam und fing zu weinen, an.

Ich wusste es nicht, sollte ich es wagen, morgen unbewaffnet in das Motel zu fahren?

Marc hatte mich heute bereits in der Küche überwältigt. Er war zu stark für mich. Ich konnte mich aus seinem Griff nicht lösen. Was würde morgen passieren?

Ich trocknete meine Tränen, als ich Jason im Badezimmer hörte, nahm mein Handtuch und stieg aus der Dusche.

Ich täuschte Müdigkeit vor, um an diesem Abend ungestört nachdenken zu können und verschwand schnell im Schlafzimmer, bevor ich womöglich der Versuchung nicht widerstehen konnte, Jason doch alles über mich zu beichten. Meine Gedanken spielten verrückt. Ich wusste nicht, was ich gegen Marc und seine Forderung unternehmen sollte. Meine Müdigkeit übermannte mich nun tatsächlich. Ich fiel in eine Nacht schlechten Schlafes.