ROBIN UND DAS KLASSENTREFFEN

Stell dir vor, sie würden dort zur Tür reinkommen, hörte er die blonde Frau am Nebentisch sagen. Sie würden uns doch gar nicht wiedererkennen, so alt, wie wir geworden sind.

Die Gruppe war kurz nach ihm aufgetaucht, und der Tisch war der einzige gewesen, der noch frei war. Sie kamen nicht von draußen, sondern aus einem Hinterraum, der letzte Rest einer größeren Feier, vermutete er. Zu fünft saßen sie um den Tisch, fünf Frauen, die ihm nicht besonders alt vorkamen, nicht älter als Helene es gewesen wäre, wenn sie nicht weggegangen wäre.

Einen trinken wir noch, hatte diejenige gemeint, die ihre dunklen Haare in einer lockigen Dauerwelle trug.

Einen trinken wir noch, der Satz kam ihr bestimmt häufig über die Lippen, dachte Robin.

Neben der Dunkelhaarigen saß eine Frau mit kurzen grauen Haaren und einer kleinen Brille, um den Hals ein auffälliger Schmuck. Asiatisch und vermutlich antik, schätzte Robin, der dafür einen Blick hatte. Sehr teuer. Ihr Kleid war aus einem dieser Rohseidestoffe, denen man erst auf den zweiten Blick ansieht, wie viel sie wert sind. Auf dezente Art war sie weit besser gekleidet als der Rest der Runde. Sie erinnerte ihn an die Expat-Frauen, die er auf Sri Lanka kennengelernt hatte.

Ich kann sie mir in meinem Alter nicht vorstellen, sagte sie jetzt. In meinem Kopf bleiben sie so, wie sie damals waren. Beinah noch Kinder.

Robin hob die Hand und bat die Kellnerin um ein weiteres Bier. Er las die SMS auf seinem Handy. Sie würde sich verspäten, hatte sie geschrieben. War das gut oder schlecht? Hürlimann Bier gehörte zu den Dingen, die er dort unten vermisste, Hürlimann und Kägifret. In dem Körbchen vor ihm fehlten die eingepackten Schokowaffeln, die früher in jedem Restaurant auf den Tischen standen.

Dabei könnten sie selbst Kinder haben. Wir haben schließlich auch welche.

Das war die Frau mit dem Pferdschwanz.

Bei Kägifret musste er an seinen Bruder denken. Kägifret und Kinder. Am Wochenende hatte er ihn in seinem Haus in der Nähe von Solothurn besucht, zum ersten Mal seit wann? Seit der Hochzeit, elf Jahre war das jetzt her.

Robin war überrascht gewesen, als David sich plötzlich bei ihm meldete. Sonst wollte der Ältere mit der Familie nichts zu tun haben. Selbst die Mutter sah die Enkel nur, wenn sie sich heimlich mit der Schwägerin in Zürich verabredete. Aber Robin hatte geahnt, worum es David ging. Eine bestimmte Sorte Ärzte würde immer das Problem haben, ihr schwarz verdientes Geld wieder ins System einzuführen, und David fehlte die Fantasie eines Professor Rohr, der die Kohle einfach am Spieltisch umgesetzt hatte.

Ich hab vergessen, die Fotos zu zeigen!, kam jetzt vom Nebentisch. Sie sprachen alle unglaublich laut, fand Robin, und sie wirkten aufgedreht, als sei schon seit dem Nachmittag die eine oder andere Flasche Sekt im Spiel gewesen. Er sah sich unauffällig um, ob irgendwo ein anderer Tisch frei war. Alles besetzt. Insgesamt waren die Schweizer alle ziemlich laut, das fiel ihm vor allem dann auf, wenn er seinen Landsleuten im Ausland begegnete. Robin selbst sprach in seinem Alltag hauptsächlich Englisch.

Sibylles grünes Trikot, erinnert ihr euch noch?

Eine Frau mit rot gefärbten, kurzen Haaren zeigte eins der Bilder herum. Die schicke Grauhaarige grinste. Eins habe ich noch, sagte sie, meine Nichte trägt es inzwischen.

Zwei Dinge hatten ihn davon abgehalten, seinem Bruder die ganzen Sachen an den Kopf zu werfen, die sich seit Jahren in ihm stauten, Vorwürfe, die allesamt darauf zurückzuführen waren, dass der Ältere sich damals feige aus dem Staub gemacht und den Jüngeren alleingelassen hatte. Das eine war der ängstliche Blick seiner Schwägerin gewesen. Die Art, wie sie mit beiden Händen seine Hand nahm, als er in der Tür stand. Kein Kuss, dafür hatten sie sich zu lange nicht gesehen, aber die weichen Hände auf seiner Hand wirkten auf ihn weit persönlicher.

Endlich kommst du mal, Robin, sagte sie, als läge es nur an ihm, dass er noch nie da gewesen war. Robin fiel wieder ein, dass er sich schon bei der Hochzeit gefragt hatte, wie sein Bruder eine solche Frau hatte für sich gewinnen können.

Neben ihr stand das ältere Kind, sein Neffe. Und das war der zweite Grund gewesen, warum er davon abgesehen hatte, dem Bruder endlich die Meinung zu sagen. Zehn Jahre alt, an der Hand die kleine Schwester, die sich schüchtern hinter dem Großen versteckte. Der Junge war nicht schüchtern, ganz im Gegenteil. Hallo Onkel Robin, sagte er, laut und ungeduldig, als sei er ungehalten darüber, dass Robin ihn so lange hatte warten lassen. Onkel Robin! Dabei sah er den Kleinen in seinem Leben zum ersten Mal.

Donna, bist du das neben Kern? Die Hose ist vollkommen abgefahren, die könntest du heute wieder anziehen. Die Dunkelhaarige am Nebentisch sprach nicht nur laut, sie hatte auch ein unglaublich lautes Lachen.

Er will Geheimagent werden, wie du früher, sagte David später, als sie im Wohnzimmer saßen, in der Sitzgruppe aus dunklem Segeltuchstoff, der Kleine reglos in einer Ecke der Couch, als versuche er, sich unsichtbar zu machen. David, das musste Robin ihm lassen, gab sich einige Mühe, den Bruder zu umwerben. Am liebsten hätte er ihm gesagt, dass er sich die Mühe sparen sollte. Du hast mich längst, hätte er sagen können. Oder vielmehr hat mich dein Kleiner.

Sein Ebenbild. Ihm war, als sähe er sich selbst in einem Spiegel, minus etwas über achtzehn Jahren. Der Junge sah aus wie er auf den Fotos, die bei ihm im Regal standen. Fotos, die ausschließlich aus der Zeit davor stammten. Die Berge. Der Garten. Vater, Mutter, Kind, Kind, Kind.

Kennst du echte Gangster?, war das Erste gewesen, das der Junge an der Tür von ihm hatte wissen. Hast du eine Pistole dabei?

Seine Mutter hatte ihm einen Blick zugeworfen, worauf sich der Kleine umdrehte und mit der Schwester im Haus verschwand.

Hier, der Tisch in dem Rittersaal, Anouschka liest grad Antigone. Hat eine von euch eigentlich noch mal von Anouschka gehört?

Echte Gangster, was war das schon, dachte Robin, während er versuchte, das Gespräch am andern Tisch auszublenden. Er ging davon aus, dass unter seinen Kunden eine ganze Reihe Gangster waren. Der Handel mit Rohdiamanten brachte das mit sich. Es brachte auch eine Menge Geld, vor allem, wenn man unten lebte und fast keins ausgab. Selbst die Frauen waren nicht teuer, jedenfalls nicht, wenn man sich nicht verliebte. Dein Vater ist der Gangster, hätte Robin dem Jungen sagen können, hinterzieht Steuern in einem Land, das mit seinen Steuereinnahmen zumindest einigermaßen vernünftig umgeht.

Was aus seinem Mund Unsinn gewesen wäre, deshalb behielt er die Belehrung für sich.

Stattdessen studierte er den Jungen unauffällig beim Essen, während er mit den Eltern über harmlose Dinge redete, über das Wetter, die Landschaft dort unten. War das damals bei ihm auch so gewesen, hatte er in erwachsenen Männern auch dieses Gefühl geweckt, man müsse etwas für ihn tun? Er hätte den Kleinen am liebsten auf der Stelle mitgenommen, ihn befreit aus der Vorhölle dieser Einfamilienhaussiedlung bei Solothurn.

Kennst du Leutnant Blueberry?, hatte er den Jungen gefragt.

Hier, schaut euch die drei einmal an. Das ist der Brunnen vor unserm Schloss auf der Klassenfahrt. Antigone, wisst ihr noch? Man sieht ihnen nichts an, überhaupt nichts.

Natürlich nicht. Glaubst du etwa, sie wussten da schon, dass sie das vorhaben?

Warum nicht? Sie haben sich doch ein Zimmer geteilt.

Er redet ständig von dir, hatte seine Schwägerin gesagt, während David den Jungen nach oben trug. David war dafür zuständig, die Kleinen ins Bett zu bringen, darüber war Robin dann doch etwas erstaunt gewesen.

Sein Onkel aus Afrika. Du bist sein Held. Du bist doch ein Held, oder nicht?

Sie hatte gelächelt dabei, ein trauriges Lächeln, so kam es Robin vor. Ein wunderschönes Lächeln. Wieder beneidete er den Bruder kurz heftig um seine Frau, aber er sagte nur, mach dir keine Sorgen. Ich werde meinen schlechten Einfluss für mich behalten.

Er hätte sie ihr mit Vor- und Nachnamen aufzählen können, die schlechten Einflüsse in seinem Leben, angefangen mit Professor Rohr und seinen Spielerfreunden. Robin war ihr Wunderknabe, und auf ihre Weise hatten sie gut für ihn gesorgt. Sie trafen sich zum Spielen, aber nicht allen ging es um das Spiel, das hatte er auch erst nach und nach begriffen. In einer Stadt, die Männerbünde liebt, gibt es immer welche, die sich jenseits der Grenze zum Legalen bewegen. Wenn er, selten genug, an den kleinen Jungen dachte, der er damals gewesen war, dann tat er sich einfach nur leid. Heute würde man vermutlich anders mit der Situation umgehen, zumindest in den Kreisen, in denen seine Eltern gelebt hatten. Therapie, psychiatrische Betreuung, wie hieß das? Angehörigenhilfe.

Damals war das Einzige, was irgendjemandem zu ihm einfiel, dieser Nachhilfelehrer gewesen. Ein Ungar, wie hieß er noch?

Am Nebentisch war es still geworden. E-Mail, hörte er dann die Blonde sagen. Wenn heute einer weggeht, meldet er sich nach einem halben Tag schon aus irgendeinem Internet-Café. Ihre Stimme war voll und getragen, als sei sie Schauspielerin, oder als rede sie oft vor Publikum. Eine angenehme Stimme. Sie erinnerte Robin daran, wie sehr er als Kind den Klang der Stimmen älterer Frauen gemocht hatte. Seine Mutter, die mit der Nachbarin am Gartenzaun plauderte.

Ich bin froh, dass wir über sie reden, fuhr die Stimme fort.

Wir reden nicht über sie, wir reden über unsere Jugend. Das war die schicke Grauhaarige. Sie sind die Bravo-Poster an den Wänden unserer Jugendzimmer, die unsere Eltern aus falsch verstandener Sentimentalität genauso lassen, wie sie waren, als wir fortgegangen sind.

Robin dachte an sein eigenes Kinderzimmer, das er für die paar Wochen Heimaturlaub wieder bezogen hatte. Das Mickey-Rourke-Poster an der Wand, aus dem Film Rumblefish. Er hätte auch im Hotel wohnen können, aber das wollte er seiner Mutter nicht antun. Seine Eltern kamen ihm vor wie das Igel-Paar auf den Postkarten. Mama-Igel mit der Schürze, Papa-Igel, der Pfeife rauchte, vor sich auf dem Tisch im Erdlochhaus ein Krug mit dampfendem Tee und ein Teller mit einem Berg von Kuchenstücken.

Der ewige Stillstand.

Eingesetzt hatte er zu der Zeit, als Mama aus der Klinik zurückkam. Oder schon davor? Er hatte das Igelkind dazu abgegeben, ein Igelkind mit Doppelleben. Und an dem Tag, als er endlich den Schulabschluss in der Tasche hatte, war er gegangen.

Walter Schmidlin und die Töchter Helvetias, lachte drüben die Dunkelhaarige.

Er hatte jahrelang nicht an seine Familie gedacht. Nicht so, nicht mit dieser wütenden Trauer. Die Trauer hatte er hinter sich gelassen, als er das Land verließ. Seine Eltern hatten ihn nicht daran gehindert.

Hätte er sich hindern lassen, wenn sie es versucht hätten?

Und jetzt war er wegen Beatrice zurückgekommen, um Beatrice’ Willen hatte er sich entschieden, die Sache in die Hand zu nehmen. Er hatte etwas gutzumachen, oder es ging ihm darum, Schlimmeres zu verhindern. Im Gedenken an die beiden, an Beatrice und Helene.

Vor sich sah er wieder das kleine Mädchen, das keinen andern Babysitter als ihn haben wollte. Der Professor hat mich mit seiner Tochter geködert, mit Eliane, dachte er, und dann: Nein, er hat mich gerettet.

Wo hätte er damals auch hingehen sollen? Es gab keinen Ort. Der Professor hatte das gewusst, und jetzt würde er sich dafür erkenntlich zeigen.

Davids Junge, dachte er dann, den würde er ebenfalls im Auge behalten. Manche Kinder musste man retten, war es nicht das, was der Rattenfänger damals getan hatte? In dem Bilderbuch, er erinnerte die Geschichte nicht mehr. Und ohnehin hatte er es dem Kind versprochen, all die Jahre zuvor, als er fortgegangen war.

Er würde sein Versprechen halten, er war nicht wie Beatrice und Helene. Die ihm aber nichts versprochen hatten, merkwürdig, das fiel ihm jedes Mal erst hinterher ein.

Das Handy vor ihm klingelte. Während er abnahm und den Weg zu dem Lokal beschrieb, standen die Frauen am Nebentisch auf und gingen zur Garderobe, um ihre Mäntel zu holen. Die Dunkelhaarige schien für die Rechnung zuständig zu sein, sie unterhielt sich mit der Wirtin. Die andern gingen schwatzend Richtung Ausgang.

Sie waren bei der Tür, als Robin das Foto unter dem Tisch entdeckte. Er stand auf, um es aufzuheben, und übersah dabei das Mädchen, das in der Türöffnung erschienen war und jetzt zur Seite trat, um die Frauengruppe durchzulassen. Kurz blieb er in der Hocke sitzen und starrte auf das Bild. Dann steckte er es ein, ein Reflex. Er stand auf, setzte sich wieder und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.

Das Mädchen vorhin, sagte Yvonne, während sie sich vor dem Lokal ein Tuch um die blonden Haare band.

Unheimlich, sagte Miriam. Ich dachte kurz, ich sehe Beatrice vor mir. Dieselbe Art, sich hinzustellen.

Geistererscheinungen, sagte Sibylle. In Asien gibt es die ständig. Rede zu lange über einen Toten, und plötzlich steht er vor dir.

Der Schmuck um ihren Hals glitzerte im Licht der Straßenlaterne.

Und ist das gefährlich?, fragte Yvonne und schauderte kurz.

Kommt wahrscheinlich drauf an, wie man vorher über sie geredet hat, sagte Miriam.

Sie hatte das Haargummi aus den Haaren genommen und war dabei, ihren Pferdeschwanz neu zu binden.

Schlecht geredet haben wir nicht, sagte Donna. Also brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.

Sie zog eine hellblaue Strickmütze über die roten Haare.

Was ist, wollt ihr jetzt noch mit zu uns kommen? Sören würde sich freuen.

Die Tür des Lokals ging erneut auf. Clarissa kam heraus.

Der Typ am Nebentisch, sagte sie. Ist der euch aufgefallen?

Er wirkte ziemlich interessiert an dem, was wir geredet haben, meinte Miriam.

Mir war er unheimlich, sagte Sibylle. Diese Gelfrisur, und dann der dünne Schnauzbart. So laufen in Hanoi die russischen Mafiosi rum.

Er hat eins von deinen Fotos eingesteckt, sagte Clarissa zu Miriam. Das Bild war unter den Tisch gefallen, ich habe es gesehen, als ich zur Kasse ging, und als ich wiederkam, war er gerade dabei, sich zu setzen. Das Foto war weg. Ich wollte ihn noch danach fragen, aber dann kam mir das irgendwie komisch vor.

Warum sollte er sich für ein Bild von unserer Klassenfahrt interessieren?, fragte Yvonne und runzelte die Stirn.

Vielleicht steht er auf Schülerinnen, meinte Donna. Sie sah grinsend zu Clarissa.

Wenn das seine Freundin war, die sich eben zu ihm gesetzt hat, dann steht er garantiert auf Schülerinnen, sagte Clarissa und grinste zurück.

Ich hab die Negative, sagte Miriam. Es sei denn, ihr wollt noch mal rein und ihn zur Rede stellen. Ansonsten wäre ich dafür, dass wir fahren. Wer kommt mit mir mit?

 

Robin sah, wie die Frauen am Fenster vorbeigingen, und hörte kurz darauf Autotüren, die ins Schloss fielen. Ein Motor heulte auf.

Schau mal, was ich gerade gefunden habe, sagte er zu dem Mädchen an seinem Tisch. Er schob ihr das Bild hin, er musste ihr nicht sagen, wer drauf war.

Ich finde nicht, dass sie mir gleicht, sagte Eliane kopfschüttelnd, obwohl das alle immer behaupten.

Robin steckte das Bild wieder ein.

Ist alles gut gegangen?

Es ist perfekt gelaufen. Im Schwesternhaus glauben sie, meine Großmutter sei gestorben. Ich bin weg.

Eliane lachte, ein raues Lachen.

Beatrice’ Lachen.

Robin holte den Umschlag aus der Tasche.

Es ist alles geregelt, sagte er. Hier drin ist ein Flugticket nach Kampala morgen früh um fünf. Du übernachtest beim Flughafen, das Zimmer ist bezahlt. Sieh zu, dass du den Flieger nicht verpasst. Geraldine holt dich ab. Sie ist diejenige, die im Krankenhaus arbeitet. In drei Tagen komme ich nach, ich muss erst noch nach Paris. Und Eliane?

Sie blickte ihn an.

Geh mir nicht verloren.

Mal schauen, sagte Beatrice’ Schwester.

cover

Über das Buch

Zürich Ende der 1970er. Vier 17-Jährige sind verschwunden, alle vier waren Schülerinnen am städtischen Mädchengymnasium. Wurden sie entführt? Sind sie verunfallt? Haben sie sich einer revolutionären Bewegung angeschlossen? Ein Polizist ermittelt. Eltern sorgen sich. Ein jüngerer Bruder wird zum Detektiv, ein Schriftsteller sucht Material für seinen nächsten Roman, und ein Lehrer verzweifelt an seinem Beruf. Nur die Klassenkameradinnen, eine enge Gemeinschaft, scheinen mehr zu wissen, als sie zugeben wollen. Vor allem um sie kreist die Erzählung. Wer weg ist, ist weg. Was aber bedeutet das für diejenigen, die zurückgelassen werden?

 

Vielleicht handelt der Roman von einer bestimmten Stadt in einer bestimmten Zeit. Ganz sicher aber handelt er von Mädchen in einem Alter, in dem alles möglich scheint – und von dem, was passiert, wenn einige beschließen, dieser Verheißung zu folgen.

 

Über die Autorin

Brigitte Helbling, geboren 1960 in Basel, wuchs in New Jersey und Zürich auf und lebt seit 1987 in Hamburg. Sie hat als Übersetzerin, Lektorin, Journalistin mit Schwerpunkt Comics und Literatur gearbeitet und reist als Comic-Moderatorin und -Referentin quer durch Deutschland. Seit 2000 sind von ihr (in Zusammenarbeit mit Regisseur Niklaus Helbling) gegen 20 Stücke und Theatertexte für die freie Gruppe Mass & Fieber/Mass & Fieber OST und andere erschienen. Seit 2011 schreibt sie im Online-Magazin Culturmag regelmäßig Beiträge zu Comics und Kosmologie. Nach »Queer Story« (thealit Verlag, 2013) ist »Die Mädchen« ihr zweiter Roman.

 

Brigitte Helbling

 

Die Mädchen

 

Roman

 

CulturBooks Verlag

www.culturbooks.de

 

Impressum

eBook-Ausgabe: © CulturBooks Verlag 2015

Gärtnerstr. 122, 20253 Hamburg

Tel. +4940 31108081, info@culturbooks.de

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Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Jan Karsten

eBook-Cover: Magdalena Gadaj

eBook-Herstellung: CulturBooks

Erscheinungsdatum: 01.05.2015

ISBN 978-3-944818-92-4