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350 Super-Witze aus Südtirols Gasthäusern.

Ernste und heitere, politische und gesellschaftliche Witze stehen friedlich nebeneinander.

Trainieren Sie Ihre Lachmuskeln. Aber Achtung an alle Moralisten und Humorlosen: Ihnen werden die Ohren singen.

©EDITION RÆTIA, Bozen 2015

ISBN 978-88-7283-442-8
Alle Zeichnungen von Hanspeter Demetz

Wir danken allen Inserenten und
Witzeerzählerinnen und -erzählern!

www.raetia.com

ISBN ebook: 978-88-7283-554-8
Unser Gesamtprogramm finden Sie unter www.raetia.com
Fragen und Anregungen richten Sie bitte an info@raetia.com

Sie haben gut lachen …

„Wir brauchen das Lachen, um die Welt aushalten zu können.“ Das klingt zwar pathetisch, ist aber, gerade in diesen Krisenzeiten, zweifellos wahr. Der Satz stammt nicht von mir, sondern vom berühmten deutschen Literarturkritiker Hellmuth Karasek, der Anfang der Siebzigerjahre auf der Hamburger Akademie für Publizistik mein Professor war und jetzt in Deutschland einen humorigen Witze-Bestseller herausbrachte. „Wenn schon mein berühmter Professor, dann auch ich …“, dachte ich mir, und machte mich auf ins Gasthaus. Denn dort, im politischen und gesellschaftlichen Freiraum, entsteht der Witz, dort hat er auch die nötige Narrenfreiheit, um sich weiterzuentwickeln.

Denn der Witz ist anarchisch, er beugt sich keiner Moral und auch keiner Grammatik oder Rechtschreibung. Er ist einfach nur frei, einmal um die Leute zum Lachen zu bringen, dann aber auch um menschliche Schwächen und Missstände aufzuzeigen und der Obrigkeit, sofern nötig, den Stinkefinger zu zeigen. Der Witz hat eine enorme Sprengkraft, nicht umsonst fürchten ihn alle Diktaturen dieser Welt.

Der Witz führt die Leute aber auch zusammen. „Statt uns die Köpfe einzuschlagen“, meint Eckart von Hirschhausen im Vorwort zum Karasek-Witzebuch, „lassen wir lieber den Geist Funken schlagen.“

In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen, die mir bei der Sammlung geholfen haben, in erster Linie bei den „Hauptwitzeerzählern“: Hanspeter Demetz, der auch wieder die spitzen Zeichnungen zu einzelnen Witzen geliefert hat, Josef Dissertori, Klaus Feichter, Christoph Franceschini, Jul Bruno Laner, Gerald Mair, Kuno Schraffl, Arnold Schuler und Barbara Zanetti (Babsi).

Gottfried Solderer

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„Was machen eigentlich die vielen Leute um 6 Uhr früh bei Ihnen im Büro“, fragt ein deutscher Journalist Landeshauptmann Durnwalder. „Wir pflegen Meinungsaustausch“. „Und wie läuft das konkret ab?“

„Die Leute kommen mit ihrer Meinung zur Tür herein und gehen mit der meinen wieder zur Tür hinaus.“

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Ein Ehepaar streitet sich schon beim Frühstück. Der Mann verlässt voller Zorn das Haus und schreit seiner Nandl noch ins Gesicht: „Und im Bett bisch a nix mehr wert.“

Im Büro angekommen, bereut er seine scharfen Worte und will sich bei der Frau telefonisch entschuldigen.

Mehrmals ruft er zu Hause an, doch seine Frau ist nicht erreichbar.

Beim Mittagstisch fragt er sie dann, wo sie war. „Im Bett.“ „Und wos hosche denn zem getun?“ „Mi noch aner zwoaten Muanung erkundigt.“

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Urlaub auf dem Bauernhof mit Rindern, Pferden, Schafen und einem Streichelzoo. Nur das Frühstück ist etwas spartanisch, besonders die Honigportion fällt mickrig aus. Bemerkt der Gast spitz: „Ach, eine Honigbiene halten Sie auch?“

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Ein Möltner Bauer sieht mit Entsetzen, wie eine deutsche Erntehelferin der Kuh den Eimer mit der Milch zum Trinken vorsetzt.

Entschuldigt sich die Städterin: „Die Milch war so dünn. Ich habe geglaubt, man sollte sie noch einmal durchlaufen lassen.“

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Treffen sich zwei Psychiater. Sagt der eine: „Heint hon i zwoa schware Fälle.“ „Und dei waren?“ „Oaner isch völlig durchgeknollt, weil er die Tresl net gekriag hot.“ „Und dr andere?“ „Der hot sie gekriag.“

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Ein Mann steht im Stau, als plötzlich jemand ans Fenster klopft. Er kurbelt das Fenster runter und fragt, was los sei.

„Berlusconi wurde von Terroristen entführt und sie fordern binnen 24 Stunden 1 Milliarde Euro Lösegeld. Wenn es nicht da ist, werden sie Berlusconi mit Benzin überschütten und anzünden. Wir haben deshalb einen Spendenaufruf erlassen.“

Der Mann überlegt kurz: „Wie viel wird denn so im Schnitt gespendet?“ „So ein bis zwei Liter.“

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Eine ältere Dame steht nackt vor dem Spiegel und verabreicht sich Augentropfen. Dabei lässt sie auch einen auf ihren Venushügel fallen. Fragt der Mann: „Wos solln des?“ „Do untn sig i a schon long nix mehr.“

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Was ist der Unterschied zwischen einem Audi und dem Andreas Pöder? Der Audi hat mehr Sitze.

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„Hallo Hugo, stell dir vor, i wear Voter.“ „Und brum schaugschn nor so verzweifelt drein?“ „Weil is erscht meinr Frau beibrengen muaß.“

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Wo sind die Politiker am besten? Auf Wahlplakaten:tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.

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Ein Sarner Bauer streut auf dem zugefrorenen Durnholzer See Mist. Kommt ein Kollege vorbei: „Jo Sepp, wos tuischn do?“ „Sogs net weiter, obr in a holbr Stund kimmt a Deitscher in Grund unschaugn.“

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Die Oma klärt ihr Enkelkind über ihre Trinkgewohnheiten auf:

„Zur besseren Verdauung trinke ich Bier, bei Appetitlosigkeit trinke ich Weißwein, bei niedrigem Blutdruck Rotwein, bei hohem Blutdruck Cognac, und wenn ich erkältet bin, Slivovitz.“

„Und wenn trinkschn du nor Wosser?“

„A so a Kronkheit hon i nou nia kopp.“

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„Wossr? A so a Kronkheit hon i nou nia kopp.“

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Gespräch zwischen Mann und Frau vor der Hochzeit: Er: „Na endlich, ich habe schon so lange gewartet!“

Sie: „Möchtest du, dass ich gehe?“

Er: „Nein! Wie kommst du darauf? Schon die Vorstellung ist schrecklich für mich!“

Sie: „Liebst du mich?“

Er: „Natürlich! Zu jeder Tages- und Nachtzeit!“

Sie: „Hast du mich jemals betrogen?“

Er: „Nein! Niemals! Warum fragst du das?“

Sie: „Willst du mich küssen?“

Er: „Ja, jedes Mal, wenn ich Gelegenheit dazu habe!“

Sie: „Würdest du mich jemals schlagen?“

Er: „Bist du wahnsinnig? Du weißt doch wie ich bin!“

Sie: „Kann ich dir voll vertrauen?“

Er: „Ja.“ Sie: „Mein Schatz!“

Sieben Jahre nach der Hochzeit: Text einfach nur von unten nach oben lesen!

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Ein Carabiniere hat Dienst beim Bozner Landesgericht.

Ein Journalist sieht seinen Kollegen, wie er barfuß vor dem Verhandlungssaal wartet.

„Warum hat er denn keine Schuhe an?“

„Es handelt sich um eine Anzeige auf freiem Fuß.“

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Was haben Frauen und Orkane gemeinsam?

Sie sind heiß und feucht, wenn sie kommen. Und wenn sie gehen, nehmen sie Häuser und Autos mit.

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Wo fahren die Engländer in Südtirol über die Straße hinaus? In Cardown (Kardaun).

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Die Südtiroler Notrufnummer lautet 118.

Eine Frau ruft diese Nummer an, nur in der Aufregung in falscher Reihenfolge, sie wählt 811.

Eine Carabinieristreife hört mit und fährt los: im Rückwärtsgang.

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Der Bürgermeister von Ulten trifft zufällig den neuen Landesjägermeister: „Brum schickschn du eigentlich dein Bua afs Gymnasium?“

„Er will jo a Jager wern, nor soll er amol zuerscht Latein lernen.“

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Eine Südtirolerin hat auf ihrem Urlaubshof vier Buben. Alle heißen sie Sepp.

Fragt ein deutscher Tourist: „Wie rufen sie denn Ihre Kinder.“

„Koan Problem, i rief sie mit Nochnumen.“

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Der Seppl liegt auf dem Sterbebett und ruft nach seiner Tresl: „Tresl, bevor i stirb, muaß i dir no wos beichtn. Ich bin olm schun forbnblind gwesen.” Erwidert die Frau: „Und iatz muas i dir a no eppas sogn. I kimm net va Lana sondern va Ghana.“

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Treffen sich zwei Pfarrer in einem Südtiroler Bergdorf. Sagt der eine: „Glabsch du, dass mir dechtersch a amol heiratn und Kindr kriagn kennen?“ „Mir nimmer, obr vielleicht insre Kinder.“

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Warum sind die Stiegen im Landhaus durch einen weißen Strich getrennt? Damit die, welche zu früh gehen, mit jenen, die zu spät kommen, nicht zusammenstoßen.

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Ein Bozner fährt nach Thailand in den Urlaub und möchte dort russisches Roulette spielen. Er betritt ein Etablissement und trägt seinen Wunsch vor. Sagt der Besitzer: „Ist ganz einfach, wir haben sechs Bungalows und in jedem erwartet Sie eine reizende Dame.“ „Und was hat das mit dem russischen Roulette zu tun?“ „Ja, in einem Bungalow sitzt eine Kannibalin.“

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Was steht auf dem Brenner und hat einen Intelligenzquotienten von 1? Ein österreichischer Zöllner. Was steht auf dem Brenner und hat einen Intelligenzquotienten von 2?

Zwei österreichische Zöllner. Was steht auf dem Brenner und hat einen Intelligenzquotienten von 102? Zwei österreichische Zöllner und ein deutscher Schäferhund.

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Eine Frau kommt in die Tierhandlung und möchte einen Wassernapf für ihren Hund kaufen. Fragt die Verkäuferin: „Konns a eppes mit an Aufschrift sein, z. B. ‚Fürn Hund‘?“ „Muaß net sein, mein Hund konn net lesen und mein Monn trinkt koan Wossr.“

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Treffen sich zwei Landesbeamte nachmittags um 14.30 Uhr auf dem Gang. „Konnsch du a net schlofn?“

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Eine hübsche blonde Frau geht auf der Straße auf und ab. Steht ein Mann hinterm Gartentor und fragt schließlich: „Hobm Sie an Telepass?“ „Wieso?“ „Jo olm, wenn Sie vorbeigian, geht bei mir die Schronke aui.“

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