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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Nadine Widl (Neuausgabe), Barbara Fellenberg (Erstausgabe)

Lektorat: Ulrike Geist

Bildredaktion: Simone Hoffmann, Henrike Schechter

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Christina Bodner

impressum ISBN 978-3-8338-7463-5

1. Auflage 2020

Bildnachweis

Coverabbildung: Ling Karrei (Ilustration); Getty Images, Stocksy (Fotos)

Fotos: Adobe Stock; Fotolia; Getty Images; Glow Images; GU-Archiv: Eising Foodfotografie, Kramp+Gölling, Claudia Lieb, Nicolas Olonetzky, Jan Schmiedel, Ingrid Schobel; iStockphoto; Katrin Winner; Mauritius Images; Plainpicture, Privat; seasons.agency; Shutterstock; Stocksy; Your Photo Today

Syndication: www.seasons.agency

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Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

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Mo–Do: 9.00 – 17.00 Uhr
Fr: 9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasser dar. Sie wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ORGANE IN BALANCE

WAS SIE DAMIT ERREICHEN KÖNNEN:

Im Konzert des Lebens hängt alles mit allem zusammen. Der Schlüssel zu Gesundheit und Zufriedenheit liegt deshalb im Ausgleich von Körper und Seele – und in einem harmonischen Zusammenspiel aller Organe.
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Andreas A. Noll

absolvierte seine Ausbildung in Akupunktur und Chinesischer Medizin in Sri Lanka sowie auf zahlreichen Studienreisen nach Asien. Seit 2006 lehrt er als Gastprofessor an der TCM Universität Chengdu in China. Bereits seit 1984 behandelt er Patienten in seinen Praxen in Berlin und München. Zusätzlich studierte er Sinologie und Religionswissenschaften und verschaffte sich so ein tief gehendes Verständnis für chinesische Kultur und Philosophie. In seiner Arbeit gelingt es Andreas Noll, eine Brücke zwischen Ost und West zu schlagen.

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Dr. phil. Dagmar Hemm

ist Sinologin und Heilpraktikerin. In ihrer Münchner Praxis ist sie spezialisiert auf die Behandlung von Allergien, Schmerzen und Erschöpfungssyndromen. Sie hat in China gelebt und verbringt jedes Jahr mehrere Wochen an chinesischen TCM-Kliniken. Ihr Anliegen ist die Verbindung der traditionellen chinesischen Heilkunde mit der bei uns bekannten Naturheilkunde. Gemeinsam mit Andreas Noll hat sie für den GRÄFE UND UNZER VERLAG auch den Gesundheitsratgeber »Die Organuhr« geschrieben.

EIN WORT VORAB

Unsere inneren Organe spüren wir vor allem dann, wenn sie nicht im Gleichgewicht sind und Beschwerden verursachen. Fühlen wir uns dagegen rundum wohl, ist dies dem stillen, reibungslosen und fein abgestimmten Zusammenwirken der Organe zu danken.

Viele dieser Abläufe in unserem Körper wurden in den vergangenen Jahrhunderten bereits erforscht, ebenso viele geben aber auch der modernen Medizin noch Rätsel auf.

Zu unserem Organismus gehören unter anderem Botenstoffe und Nervenbahnen, Hormone und Enzyme, Gene und Chromosomen, Zellen und Gewebe: Die uralte chinesische Medizin trennt diese komplexen Strukturen und ihre Zusammenhänge nicht voneinander. Und sie trennt sie zudem nicht von Geist und Seele, von Gedanken und Gefühlen.

Die chinesischen Ärzte fanden den Schlüssel zur Gesundheit in der Lebenskraft Qi. Das Qi erschafft den Menschen, erhält ihn am Leben – und erlischt irgendwann. Wie ein Kanalsystem oder ein Netzwerk verbinden weit verzweigte Energieleitbahnen, die Meridiane, alles miteinander.

In diesem Buch erfahren Sie, wie die inneren Organe sich im Befinden von Körper, Geist und Seele bemerkbar machen können, wie sie miteinander verbunden sind und vor allem: was Sie selbst tun können, um gesund und in Harmonie mit sich und Ihrer Umwelt zu leben.

Lassen Sie sich darauf ein und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise durch Ihren Körper!

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DAS NETZWERK DER BALANCE

Alles in uns hängt miteinander zusammen. Je besser das Zusammenspiel funktioniert, umso wohler und ausgeglichener fühlen wir uns. Und dafür können wir selbst viel tun. Das Wichtigste dabei ist, sich wieder den natürlichen Rhythmen anzuvertrauen.

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BALANCE – EINE EWIGE SEHNSUCHT

Zeitlebens versuchen wir, Glück oder zumindest Zufriedenheit zu finden. Dabei erleben wir Höhen und Tiefen: Mal stürmt das Leben auf uns ein, strapaziert uns körperlich, seelisch und geistig, mal lehnen wir uns zufrieden und ausgeglichen zurück. Nach Harmonie und dem Ruhen in uns selbst streben wir alle – trotzdem treibt es uns immer wieder zur Veränderung: auf der Suche nach der großen Liebe, der Erfüllung von Lebensträumen, oft aber auch auf der Flucht vor belastenden Situationen und Beziehungen. Dieses Getriebensein ist ein Grundelement unseres Daseins. Es treibt uns zu den Dingen, nach denen wir uns sehnen, die uns größere Zufriedenheit und Balance schenken. Die Ziele in diesem lebenslangen Auf und Ab sind letztlich Harmonie und Ausgeglichenheit.

LEBENSLANGE HERAUSFORDERUNG

Kein Mensch lebt allein und losgelöst in dieser Welt. Jeder ist ständig Veränderungen ausgesetzt, denen er sich stellen muss. Die meisten dieser Herausforderungen, mit denen wir unablässig konfrontiert werden, bestehen im täglichen Kampf ums Überleben, im Kampf um die Befriedigung unserer elementaren Bedürfnisse.

Und bereits dabei gibt es immer wieder neue Anforderungen: neue künstliche Stoffe in Nahrungsmitteln und Trinkwasser, die verdaut werden wollen. Gifte in der Luft, die wir abwehren oder ausscheiden müssen. Krankheitserreger wie Viren mutieren und werden zur Bedrohung, Bakterien entwickeln Resistenzen gegen Antibiotika durch ungezielten Einsatz in Medizin und Tierzucht. Natürliche Feinde wie Parasiten verschwinden dagegen zunehmend aus unserer klinisch reinen Welt und der seit Jahrmillionen auf diese Mitbewohner eingerichtete menschliche Organismus reagiert beim Kontakt mit ihnen immer öfter mit Allergien.

Neben diesen Herausforderungen auf der mikroskopischen Ebene können uns aber auch andere, noch viel umfassendere Umstellungen belasten und fordern:

Unsere Erlebnis- und Erfahrungswelt wird also immer vielseitiger. Daran können wir reifen – davon können wir aber auch krank werden.

VIELFÄLTIGE ANFORDERUNGEN

Die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, sind in unserer Zeit gewaltig gestiegen – und somit auch die gesundheitlichen Belastungen. Gründe dafür sind vor allem:

  • die Forderung nach ständiger Verfügbarkeit und Erreichbarkeit

  • die Illusion des Multitasking

  • Rollenkonflikte zwischen Familie und Beruf: von den treu sorgenden Eltern bis zum Alphatier

  • von außen vorgegebene und ständig wechselnde Schönheitsideale

  • die Forderung nach Perfektion und nach uneingeschränkter Leistungsfähigkeit

Sonne, Wind und Wetter

Sonne und Mond, Regen und Trockenheit, die Jahreszeiten, Winde und Flauten bestimmten früher das Leben. Der moderne Mensch kann sich diesen Einflüssen recht weit entziehen, sofern er nicht, etwa im Beruf, von den klimatischen Bedingungen abhängig ist. Mit elektrischem Licht können wir die Nacht zum Tag machen, mithilfe von Heizung und Klimaanlage die Temperatur regulieren.

Mit natürlichen Stoffen wie Pollen, Tierhaaren und tierischen Ausscheidungen sowie Mikroorganismen auf Pflanzen und in der Erde kommen wir immer seltener in Berührung. Dadurch werden die Schutzsysteme, die der menschliche Organismus im Lauf der Evolution aufgebaut hat, zunehmend überflüssig: Die Haut, die Schleimhäute und der Darm als Grenzflächen zwischen Mensch und Umwelt werden nicht mehr so sehr gefordert.

Uns fehlt also zunehmend die Auseinandersetzung mit natürlichen Reizimpulsen. Das schwächt unser Immunsystem und macht den Organismus weniger anpassungsfähig: Er reagiert immer empfindlicher und wird anfälliger für Infekte und Fehlreaktionen wie Allergien und Autoimmunerkrankungen.

Der Mensch im Lauf der Zeit

Wir kommen auf diese Welt, verbringen eine Weile auf ihr und verlassen sie wieder. Das ist der Lauf der Dinge: allseits bekannt, und doch erschreckt uns diese Flüchtigkeit. Jedes Jahr, jeden Monat, jede Minute und sogar jede Sekunde verändert sich jeder von uns: durch eigenes Handeln ebenso wie durch die vielfältigsten Einflüsse aus der Umgebung, durch unsere Vorfahren ebenso wie durch unsere Kinder, durch unsere Freunde und Widersacher, durch Beruf und Freizeitbeschäftigungen. Morgens fühlen wir uns anders als mittags und abends, im Frühling anders als im Herbst. Als Jugendliche wirkt die Welt anders auf uns – und wir auf sie – als im reifen Alter. All unsere guten und unsere schlechten Erfahrungen haben eines gemeinsam: Wir können daran wachsen! Dies tun wir, indem wir die guten Erfahrungen und Einflüsse erkennen und in vollen Zügen genießen. Die unausbleiblichen Krisen und emotionalen Erschütterungen hingegen sollten wir zu unserer Reifung und Weiterentwicklung nutzen.

Der Mensch in sich

Körper, Geist und Seele sind nicht zu trennen. Das bedeutet, dass wir Menschen immer als Ganzes reagieren. Wenn die Seele schmerzt, spüren wir das auch im Körper. Wir bekommen dann zum Beispiel Bauchweh und Magenkrämpfe, lassen den Kopf hängen oder ziehen die Schultern hoch, bis sie verspannt sind. Schmerzt der Körper, beeinträchtigt das auch Seele und Geist: Es macht uns ärgerlich oder auch traurig, es verunsichert uns und macht uns Angst. Und in der Folge sind wir unkonzentriert und abgelenkt.

Horchen Sie einmal genau in sich hinein, wo sich Stimmungen und Gemütslagen in Ihrem Körper meist bemerkbar machen. Jeder Mensch hat seine individuellen körperlichen Schwachstellen, die bei Stress, Sorgen und Trauer zuerst in Mitleidenschaft gezogen werden. Unser Sprachgebrauch hat unendlich viele anschauliche Beispiele für diese Verbindung: Es läuft uns eine Laus über die Leber, es geht uns etwas an die Nieren, wir haben ein flaues Gefühl im Magen, verspüren ein schlechtes oder ein gutes Bauchgefühl. Diese Empfindungen sind das Echo, mit dem unser Körper auf Ereignisse reagiert.

VIELE VERBINDUNGEN IM NETZWERK DES ORGANISMUS

Der Organismus reagiert auf Emotionen und Ereignisse nicht nur an einer Stelle. Wenn Sie zum Beispiel Angst haben, verlieren Sie möglicherweise buchstäblich den Boden unter den Füßen und in Ihrem Kopf dreht sich alles. Oder die Angst löst Herzrasen und feuchte Hände aus. Kein Teil des Körpers kann isoliert betrachtet werden und ebenso wenig sind Körper, Geist und Seele voneinander zu trennen. Alles ist miteinander verbunden.

Auch in der westlichen Medizin ist dies anerkannt hinsichtlich der großen Vernetzungssysteme von Nerven und Hormonen, von Gehirn und Nebennieren. Eine Störung in einem Teil des Systems bewirkt auch aus westlicher Sicht eine Reaktion in einem anderen: Nierenprobleme können zu Herzschädigungen führen, etwa zu Bluthochdruck. Verdauungsstörungen können Immunprobleme zur Folge haben, Leberschäden können die Nieren beeinträchtigen. Seelischer Dauerstress erschöpft die Nebennieren, die für die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verantwortlich sind, und führt dadurch auf lange Sicht zum sogenannten metabolischen Syndrom (siehe >), unter anderem mit einer Neigung zu Diabetes mellitus vom Typ II.

Die moderne Schulmedizin kennt und erforscht diese Zusammenhänge, nutzt dieses Wissen aber in der Regel wenig. Die Naturheilkunde und vor allem die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sind da weiter.

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Impulse aus der Natur: Genießen Sie bewusst den Rhythmus der Jahreszeiten.

SELBSTORGANISATION UND SELBSTHEILUNG

Mit mehr Aufmerksamkeit für unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele fördern wir unsere Selbstheilungskräfte und können bei Problemen einen Neuanfang schaffen.

Defizite ausgleichen

Unser Organismus reagiert exakt auf Defizite und Überschüsse. An einer Hautverletzung wirken die reparierenden Einsatzkräfte so lange, bis die Haut wieder geschlossen ist. Ist ein Blutgefäß verstopft, werden neue Umleitungen geschaffen. Sind Teile des Gehirns geschädigt, können andere Teile lernen, deren Aufgabe zu übernehmen.

Dass der Körper ein solches Wunderwerk der Anpassung ist, birgt Vorteile und Risiken: Wird die Stützkraft der Knochen nicht mehr gebraucht, weil der Mensch mit zunehmendem Alter mehr sitzt als läuft, so bauen die Knochen weniger Kalzium ein und werden dadurch brüchig. Essen wir im Rahmen einer Diät weniger, fährt der Körper seinen Grundumsatz an Kalorien zurück, wenn er nicht gleichzeitig durch viel Bewegung mehr Energie benötigt. Muskeln werden nur dann aufgebaut, wenn sie gebraucht werden, bei fehlender Belastung werden sie abgebaut und damit immer schwächer.

Mit dem entsprechenden Wissen können wir solche Defizite jedoch gut ausgleichen, indem wir den vernachlässigten Funktionen mehr Aufmerksamkeit schenken.

Die Widerstandskraft stärken

Bakterien, Viren und andere Plagegeister unserer Zeit: Machen sie uns zwangsläufig krank? Nein, denn warum schnappen die einen in der Erkältungszeit jeden Infekt auf und die anderen nicht? Warum plagen sich manche wochenlang mit Schnupfen, Husten und Verschleimung herum und bei anderen verschwinden die lästigen Symptome nach einer Woche? Dasselbe gilt bei der sogenannten Sommergrippe, bei Blasenentzündungen, Pilzerkrankungen und anderem.

Die Erreger sind nur die eine Seite. Um sie zu bekämpfen, kann die Schulmedizin durchaus etwas tun, sofern die Mittel richtig gewählt sind und die Erreger im Fall einer bakteriellen Erkrankung noch auf die Antibiotikabehandlung ansprechen.

Die andere Seite sind unser in der Regel zuverlässig und klammheimlich wirkendes, enorm leistungsfähiges Immunsystem sowie unsere allgemeine Kraft und Widerstandsfähigkeit. Es gibt in der modernen Medizin nur wenige Mittel, um diese Kräfte zu fördern. Generell empfohlen werden lediglich eine ausgewogene Ernährung, Sport und frische Luft. Das Problem dabei: Nicht alles ist für jeden gut, jeder Mensch braucht ein individuelles Gesundheitskonzept. So werden beispielsweise manche Menschen trotz Übergewichts kerngesund 90 Jahre alt. Und manche Normalgewichtigen quälen sich trotz scheinbar idealem Body-Mass-Index lebenslang mit chronischen Krankheiten herum.

Die Naturheilkunde und die chinesische Medizin fragen zwar auch nach Befunden und Ursachen, sie orientieren sich aber vor allem an Ihrem ganz persönlichen Befinden! Ihr eigenes Gesundheitsgefühl ist dabei entscheidender als Zahlen und Normalwerte.

SEELE IN BALANCE – KÖRPER GESUND

Ebenso wie rein körperliche Beschwerden können auch negative Gedanken unsere Widerstandskraft schwächen. Aus jahrzehntelanger Praxiserfahrung wissen wir, dass emotionale Verletzungen, Trennungen, quälende Sorgen und beruflicher wie privater Druck den Boden bereiten für viele Krankheiten. Die unzufriedene Seele schwächt den Organismus so lange, bis der Körper sich meldet. Da sind zunächst vielleicht über Jahre hinweg diffuse Schmerzen und Befindlichkeitsstörungen wie Kopfweh, Verdauungsprobleme, Infektanfälligkeit. Irgendwann kann es dann zu dauerhaften, also chronischen körperlichen Erkrankungen kommen. So entwickeln sich etwa nach jahrelangem innerem Druck oft Gallensteine. Der Raucherhusten wird zum Lungenkrebs, die Muskelverspannungen lösen Wirbelsäulen- und Bandscheibenprobleme aus. Eine effektive, individuell ausgerichtete Vorbeugung gegen solche Entwicklungen setzt voraus, dass wir uns zum einen unserer persönlichen Risiken bewusst werden, aber auch bereit und in der Lage sind, für die eigene innere Balance und Ausgeglichenheit gezielt etwas zu tun.

Krisen meistern

Auf dem Weg zu Ausgeglichenheit und Glück liegen viele Hürden, die wir überwinden müssen. Doch eines ist wichtig: Wir entscheiden selbst, ob es sich dabei um Stolpersteine oder Bausteine handelt! Mal können wir die größten Stolpersteine als solides Fundament für einen Neuanfang nutzen, ein andermal stolpern wir immer wieder über einen kleinen Kiesel, statt ihn endlich aus dem Weg zu räumen.

Unsere Vorstellungen vom großen und kleinen Glück orientieren sich an gesellschaftlichen, familiären, kulturellen, sozialen, religiösen und ästhetischen Vorgaben, die sich immer wieder verändern können. Wir sollten uns deshalb Folgendes fragen:

Die Beantwortung dieser Fragen, das Abwägen zwischen den von außen vorgegebenen Normen und den persönlichen Idealvorstellungen beschäftigt uns ein Leben lang. Die großen Lebensfragen nach Glück, Gerechtigkeit, Sinn des Lebens, nach Gut und Böse wurden früher durch die Religion beantwortet. Heutzutage hat hingegen jeder den Anspruch, sich selbst zu verwirklichen und auch die Maßstäbe für sein Handeln selbst zu entwickeln. Jeder ist folglich auch mehr und mehr auf sich allein gestellt. Doch niemand muss sich dabei tatenlos den Unbilden des Lebens ausliefern.