Ein Wort zuvor

SCHÜSSLER-SALBEN sind fantastische Heilmittel. In meiner Praxis arbeite ich seit über 15 Jahren neben Schüßler-Salzen auch mit Schüßler-Salben und bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie einzigartig ihre Heilkraft ist. Während Schüßler-Salze bereits von vielen Menschen mit Erfolg angewendet werden, sind die Salben bisher weniger bekannt. Gerade in ihnen steckt jedoch ein beachtliches Heilpotenzial.

SANFTE, WOHLTUENDE BERÜHRUNGEN haben eine genauso große Wirkung auf die Gesundheit des Körpers wie eine ausgewogene Ernährung und die ausreichende Zufuhr von Wasser.

BEI DER BEHANDLUNG und Pflege des Körpers »von außen« sind Schüßler-Salben hervorragend einsetzbar.

IN DIESEM KOMPASS lernen Sie neue und altbewährte Möglichkeiten der Salbenanwendung kennen. Außerdem erfahren Sie alles, was für den Umgang mit Schüßler-Salben wichtig ist – so können Sie gleich in die Praxis einsteigen. Ihnen steht dabei eine große Auswahl an Rezepturen, erprobten Kombinationen und unterstützenden Behandlungen für Gesundheit und Schönheit zur Verfügung, die nicht nur äußerlich wirken, sondern Ihnen auch helfen, Ihr inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.

WERDEN SIE IHR EIGENER THERAPEUT – helfen Sie sich auf sanfte und natürliche Art selbst. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Günther H. Heepen

Die Wirkweise der Schüßler-Salben

Nutzen Sie die Vorteile einer Behandlung mit Schüßler-Salben, und erhalten Sie Ihre Haut und damit auch sich selbst gesund! Schüßler-Salben unterstützen und fördern den regelmäßigen Erneuerungsprozess der Haut. Sie pflegen, kräftigen und wirken regulierend auf den Hautstoffwechsel und die Hautdurchfeuchtung. So bleibt Ihre Haut frisch, straff und jugendlich. Bei Entzündungen sind Schüßler-Salben einzigartige Helfer, denn sie beschleunigen die Heilung. Doch das ist nicht alles: Der Körper nimmt die Salbenwirkstoffe in sich auf – dadurch lassen sich Muskel- und Gelenkbeschwerden und sogar innere Organe wirksam beeinflussen.

Unsere Haut – das größte Organ

Das Auftragen von Salben ist nur eine äußerliche Behandlung der Haut, versorgt aber gleichzeitig den Körper mit heilenden Substanzen – in diesem Fall mit den Inhaltsstoffen der Schüßler-Salben. Auf diese Weise wird über die Haut nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Befinden beeinflusst – also der ganze Mensch. Aber welche Bedeutung hat die Haut und, wie wichtig ist sie?

Die Haut ist das größte und zugleich komplexeste Organ des Menschen. Bei einem Erwachsenen macht die Hautoberfläche etwa zwei Quadratmeter aus. Sie schützt den Organismus vor dem Eindringen körperfremder Stoffe, hält Keime wie Bakterien und Viren ab. Die Haut reguliert die Verdunstung von Körperflüssigkeit und somit den Wasserhaushalt. Durch das Schwitzen trägt sie zur Entgiftung des Körpers bei und ist damit neben der Leber sein größtes Entgiftungsorgan. Nicht zu vergessen: Die Haut produziert außerdem Stoffe, die für die Aufgaben der Immunabwehr von Bedeutung sind.

Die erkrankte Haut

Krankhafte oder altersbedingte Veränderungen der Haut haben verschiedene Ursachen. Was fehlt der Haut oder dem Menschen, wenn makellose und gesunde Haut plötzlich ihre Frische und Jugendlichkeit einbüßt? Es können viele verschiedene Faktoren sein, die auf das Hautbild einwirken, und manchmal ist es schwierig, sie auf Anhieb ausfindig zu machen. Doch bei vielen Hautproblemen können die Schüßler-Salben helfen, die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Haut ist der Spiegel der Seele

Haut und Seele haben eine starke wechselseitige Wirkung aufeinander. Seelische Probleme können auf die Haut einwirken, und Hautprobleme können andererseits die Seele, unser Hautgefühl, belasten. Die Ursachen für beides hat die Wissenschaft längst entdeckt: Ärger und Sorgen schwächen unsere Abwehr – die empfindliche Haut quittiert dies mit sichtbaren Veränderungen. Auch andere Konflikterlebnisse sind Ursachen für Hautbeschwerden, weshalb eine Hautbehandlung stets den ganzen Menschen einbeziehen sollte. Eine ganzheitliche Behandlung ist umso erfolgreicher, je mehr Aspekte berücksichtigt werden.

Nährstoffe für Haut und Seele

Damit die Haut gesund und widerstandsfähig bleiben kann, ist es wichtig, ihr Nährstoffe zuzuführen. Sie stärken die Haut, helfen, dass Entzündungen schneller abheilen, und fördern die Regeneration. Solche hautspezifischen Nährstoffe enthalten die Schüßler-Salben. Mit ihnen behandeln Sie Ihre Haut äußerlich. Als ergänzende Maßnahme können Sie zugleich Ihre innere Harmonie und Ihr Hautgefühl durch ein Wohlfühlbad, angenehme Musik, Meditation oder eine wohltuende Partnermassage stärken. Denn Hautbehandlung meint auch sanfte und sinnliche Berührung, die die Heilung unterstützt. Nehmen Sie sich also etwas Zeit für Ihren Körper – er wird es Ihnen danken.

Essen Sie hautgerecht

Wie bereits ausgeführt, sind Nährstoffe für die Haut immens wichtig. Damit meine ich nicht allein die Nährstoffe, die wir uns mit den Schüßler-Salben und -Salzen zuführen, sondern ebenso diejenigen, die wir über unsere Nahrung aufnehmen.

Besonders vorteilhaft für eine gesunde Haut ist eine vitalstoffreiche Vollwertkost mit viel Gemüse, Obst und Salat.

Beim Obst sind Äpfel, Bananen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche den Zitrusfrüchten vorzuziehen. Gut geeignet sind generell Hirse (wegen des hohen Gehalts an Kieselsäure), Karotten und Kürbis (beide enthalten das für die Haut wichtige Betakarotin) und frisch geschrotete Getreidekeime als Frischkornmüsli (enthalten Zink und Vitamin H = Biotin).

Kommt es immer wieder zu Hautbeschwerden, ist es wichtig, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden. Dazu zählt vor allem der Zucker im Kaffee oder Tee, in Süßigkeiten oder im Kuchen. Einen weiteren Auslöser für chronische Erkrankungen der Haut konnte der Allgemeinmediziner Dr. Hans-Heinrich Reckeweg entlarven: das Schweinefleisch. In Schweinefleisch-Erzeugnissen fand er Toxine.

Aus meiner Sicht ist es für die Ernährung bei Hautleiden außerdem wichtig, scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer zu meiden, den Konsum von Bohnenkaffee zu reduzieren und stattdessen ausreichend Wasser zu trinken.

Dr. Schüßlers Mineralstofftherapie

Die Behandlung mit Mineralstoffen ist eines der natürlichsten Heilverfahren, die es überhaupt gibt. Sie basiert auf der Zufuhr von Stoffen, die in unserem Körper naturgemäß bereits vorhanden sind. Aufbau- und Stoffwechselprozesse wären ohne Mineralstoffe gar nicht möglich.

Anders ausgedrückt: Ohne Mineralsalze ist der Mensch nicht lebensfähig! Der Oldenburger Arzt und Homöopath Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821 bis 1898) suchte aufgrund der Vielzahl homöopathischer Heilmittel eine Methode mit einem klar begrenzten Arzneischatz.

Sie sollte wirksam sein und schnelle Hilfe ermöglichen. Selbst bei schwer zu beeinflussenden Krankheiten konnte Dr. Schüßler mit seinen Salzen heilen.

Entwicklung einer neuen Therapie

In seinem Buch »Eine abgekürzte Therapie« begründete Dr. Schüßler seinen Schritt mit Blick auf das homöopathische Heilverfahren des deutschen Arztes Samuel Hahnemann so: »Therapien, welche so lockere Grenzen haben, dass sie zu jeder Zeit neue Arzneimittel aufnehmen oder alte Mittel beibehalten oder verwerfen dürfen, können nicht die Sicherheit gewähren, welche zum Nutzen der Kranken und im Interesse der Wissenschaft notwendig ist. Eine scharf begrenzte Therapie zu schaffen, ist seit längerer Zeit mein Bestreben gewesen.«

Durch Beschäftigung mit den medizinischen Grundlagenwerken seiner Zeit stieß Dr. Schüßler auf die Mineralstoffe. Physiologie-Professoren wie Gustav von Bunge und Jakob Moleschott hatten das Vorkommen und die Bedeutung der Mineralstoffe im Körper beschrieben. Damit gaben sie Dr. Schüßler wesentliche Impulse für seine Therapie. Der Oldenburger Arzt analysierte die Asche Verstorbener und entdeckte weitere Mineralsalze in Geweben und Organen. Darauf baute er die Entwicklung seiner Mineralstofftherapie auf.

Potenzierung – der schnellste Weg in die Zelle

Dr. Schüßler war ein begeisterter Anhänger der Zellenlehre (= Zellularpathologie) des Berliner Pathologen Rudolf Virchow. Virchows Satz »Das Wesen der Krankheit ist die krankhaft veränderte Zelle« faszinierte ihn. Und er folgerte daraus, dass seine mineralischen Heilmittel so fein zerkleinert sein müssen, dass sie das Zellhäutchen (= Zellmembran = eine Hülle, die jede Zelle umschließt) durchdringen und direkt in der kranken Zelle wirken können. Unser Körper besteht aus Billionen von Zellen.

Sie sind winzige eigenständige Lebenseinheiten mit Energieerzeugung und Stoffwechsel. Aus Millionen von Zellen wiederum entstehen Gewebe; mehrere Gewebeverbände bilden die Organe. Nur wenn die Mineralsalze in die Zelle gelangen, postulierte Dr. Schüßler, könne der Mensch gesund werden. Um diese Zerkleinerung der Mineralsalze zu erreichen, bediente er sich der Potenzierung. Und nur so gelang es ihm, etwas zu bewirken, das bis dato niemand geschafft hatte: die Krankheit dort anzugreifen, wo sie nach der Erklärung des großen Pathologen Rudolf Virchow entsteht, nämlich in der Zelle.

Potenzierung, ein Begriff aus der Homöopathie, bedeutet, dass zum Beispiel ein Mineralsalz durch Verreibung mit Milchzucker in viele winzige Partikel zermahlen und damit verdünnt wird. Dr. Schüßler wählte mit Bedacht diese Art der Aufbereitung. Durch die permanente Verreibung werden die Salzpartikel so stark zerkleinert, dass sie über die Mundschleimhaut oder die Haut und schließlich über den Blutkreislauf von der Zelle mühelos aufgenommen werden können. Dr. Schüßler hat damit etwas Einzigartiges geleistet: Was anfangs eine Hypothese war – nämlich kranken Menschen mit hoch aufgeschlossenen Mineralstoffen zu helfen –, erwies sich in seiner Praxis als richtig. Nach und nach entstand so das Fundament für eine gänzlich neue Behandlungsweise.

Was sind Schüßler-Salze, und wie wirken sie?

Schüßler-Salze sind, wie bereits erwähnt, durch Potenzierung aufgeschlossene und natürlicherweise im Körper vorkommende Mineralstoffe. Sie beeinflussen vielfältige Körperfunktionen. Bei Störungen helfen sie, die Abläufe in unserem Organismus zur Norm hin zu regulieren. So können kranke Organe wieder normal arbeiten, und Beschwerden klingen ab. Die potenzierten Schüßler-Salze wirken nach meinem Verständnis auf zweierlei Weise: einerseits durch den Signaleffekt und andererseits durch den Ergänzungseffekt.

Signaleffekt bedeutet: Mit der Gabe feinstofflicher Arzneimittel geben wir dem Körper eine Information, ein Signal.

Daraufhin kommt eine Reaktion zustande. Diese Reaktion ist eine Heilreaktion – für die Abheilung von Beschwerden werden Mineralstoffe umverteilt, ausgeschieden oder verstärkt von der krankhaft gestörten Zelle aufgenommen.

Die Folge: Fehlgesteuerte Abläufe werden korrigiert.

Ergänzungseffekt heißt: Mit den Schüßler-Salzen führen wir unserem Körper lebenswichtige Mineralstoffe zu. Betrachten wir eine D6-Potenz der Salze (die meist übliche Potenz bei den Tabletten), die einen millionstel Teil des ursprünglichen Salzes enthält: Es genügt eine Tablette, um rein rechnerisch jede unserer 100 Billionen Zellen noch mit einem Dutzend Moleküle (= eine chemische Verbindung, die aus zwei oder mehreren Atomen besteht) des Salzes zu versorgen. Natürlich können wir mit Schüßler-Salzen nicht unseren gesamten Mineralstoffbedarf decken, dazu ist eine vollwertige und vitalstoffreiche Nahrung ebenso wichtig! Eine Übersicht über die Wirkung von Schüßler-Salzen finden Sie ab >.

Was sind Schüßler-Salben, und wie wirken sie?

Wie die Schüßler-Salze in Tablettenform, so enthalten auch die Schüßler-Salben, die wie die Salze etwa drei bis fünf Jahre haltbar sind, Mineralsalze. Anstatt mit Milchzucker – dem Trägerstoff in den Tabletten – werden die Salze mit einer Salbengrundlage vermengt. Diese besteht in der Regel aus dickflüssigem Paraffin und weißem Vaselin. Paraffin bildet einen gleichmäßigen Schutzfilm auf der Haut, unter dem sich die natürliche Hautbarriere regenerieren kann. Dabei ist ein leichtes Aufquellen der oberen Hautschicht unter diesem Schutzfilm erwünscht. Die Wirkstoffaufnahme in die Haut wird dadurch erleichtert.

Die Salbenfette, in die die Mineralstoffe ja durch den Verreibungsprozess eingebracht wurden, verteilen sich in der Hornschicht der Haut und werden in die Hautzellen der Oberhaut (Epidermis) eingebaut. Der Vorteil von Paraffin ist, dass keine Hautreaktionen wie zum Beispiel Allergien oder Entzündungen auftreten. Es wird vermutet, dass Mineralöle (dazu zählt das Paraffin) deshalb besser vertragen werden, weil sie keine Proteine enthalten.

Wirkstoffe, die auf die Haut aufgebracht werden – auch ätherische Öle –, gelangen über winzige Blut- und Lymphgefäße in den Körper. Deshalb werden Schüßler-Salben bei Gelenk-, Muskel-, Bänder-, Sehnen- und sogar Organbeschwerden eingesetzt. Selbst die Anwendung über Reflex- und Organzonen ist möglich und sinnvoll und sollte nicht außer Acht gelassen werden.

Selbstbehandlung mit Schüßler-Salben

Die Selbstbehandlung mit Schüßler-Salben ist ganz einfach umzusetzen. Nehmen Sie sich jedoch zuvor ein paar Minuten Zeit, um sich mit dem Wichtigsten vertraut zu machen. Wenn Sie sich aufgrund Ihrer Beschwerden oder Hautprobleme für eine bestimmte Salbe oder auch mehrere entschieden haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten der praktischen Anwendung.

Die Salben auftragen

Bei den meisten Beschwerden hat sich das leichte Auftragen oder das etwas kräftigere Einreiben der Schüßler-Salben bewährt. Bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden ist vor allem die etwas kräftigere Massage mit den Salben geeignet. Beachten Sie vor dem Auftragen die Dosierung der Salben – sie richtet sich danach, ob akute oder chronische Beschwerden vorliegen.

Anwendung und Dosierung bei akuten Beschwerden

Bei akuten Beschwerden – zum Beispiel einem Sonnenbrand – sollte die Salbe mehrmals täglich, das kann auch stündlich sein, aufgetragen werden. Mit der häufigeren Anwendung setzen Sie immer wieder einen Heilreiz – der Heilerfolg wird beschleunigt. Das ist bei akuten Krankheitssymptomen besonders wichtig. Handelt es sich um eine kleine Körperstelle, die Ihnen Beschwerden verursacht – zum Beispiel ein Insektenstich –, können Sie dort auch ein einfaches Salbenpflaster (siehe >) auflegen.

Salbenumschlag oder Salbenkompresse