Hans-Joachim Rech

Schwarze Komödie

Ruhe Sanft

Impressum

Covergestaltung und Digitalisierung: andersseitig.de

 

© 2018 andersseitig.de

ISBN

9783961189366 (ePub)

9783961189373 (mobi)


andersseitig Verlag

Helgolandstraße 2

01097 Dresden


info@new-ebooks.de

 

 

Vorwort

Vorwort, Erklärung, Rechtfertigung, Entschuldigung

zur schwarzen Komödie "Ruhe Sanft"

Warum schreibt ein Autor eine Komödie? Gleich vorweg diese Erklärung; Autoren sind auch Menschen, nur verträumter, sensibler und mithin auch aufmerksamer als die meisten und - sie sind Idealisten. Aber noch etwas ist charakteristisch für diese Leute: sie glauben noch an das Gute im Menschen und daran, dass der Mensch lernwillig ist. Warum also schreibt so ein Mensch, auch Autor genannt, eine Komödie. Oder zwei oder noch viel mehr? Dafür kann es viele Gründe geben. Einer der Hauptgründe jedoch ist der, dass die Menschen, trotz der sie umgebenden Lebensrealitäten, gerne lachen. Man sieht das ja tagein - tagaus an ihren Gesichtern und daran, wie liebevoll sie miteinander und mit ihren Kindern umgehen. Besonders ausgiebig lachen die Menschen seit jeher über Missgeschicke und Ärgernisse, die andere Mitmenschen heimsuchen und befallen. Womit wir auch schon bei einem wesentlichen Bestandteil der Komödie sind, der Freude. Die Komödie ist ein Stück, in dem viel und reichlich gefreut und gelacht wird. Was gibt es Schöneres für einen Autor als seine Mitmenschen zum Lachen zu bringen, noch mehr, als sie es ohnehin schon tun. Eine Komödie ist somit untrennbar mit dem Humor verbunden. Der Humor zeichnet also jene Zeitgenossen aus, die es verstehen Spaß zu haben, meistens auf Kosten anderer. Das sind dann Humoristen. Durch diese Eigenschaft wird ein Zustand erzeugt, der wiederum viele Menschen in humorvolle Stimmung versetzt, was letztendlich in einer Kettenreaktion des nationalen, ja zuweilen auch internationalen Lachens und Freuens endet. Der Autor eines solchen humorvollen Textes muss jedoch nicht unbedingt zum Kreis dieser Menschen gehören. Es gibt zahlreiche Beispiele für Wesen, die allein durch ihr Erscheinungsbild Anlass zur Heiterkeit gaben und geben. Regierungschefs gehören beispielsweise dazu, Feldgeistliche und Päpste, Bahnwärter, Toilettenfrauen und einige Filmstars. Aber auch Wandergesellen, Abteilungsleiter in Behörden, Regalbefüller in Großmärkten, Mitglieder von Schützen- und Karnevalsvereinen sowie Neuwagenbesitzer und auch manchmal sogar Menschen wie du und ich. Nicht vergessen wollen wir die vielen Besucher aus dem Ausland, die sich seit Generationen unserer Gastfreundschaft erfreuen. Aber mit dem Humor, mit der Komödie allein, gaben und geben sich weder die Autoren noch die Menschen zufrieden. Es musste eine Steigerung her. Diese wurde erreicht durch die Entdeckung des Schwarzen Humors. Das geschah nicht etwa in Afrika, auch nicht durch die Verpflichtung eines dunkelhäutigen Schreibers und auch nicht deshalb, weil viele Leute annahmen und noch nehmen, dass mein Großvater Schwarzer war. Nun gut, mein körperliches Aussehen könnte durchaus bei dem einen oder anderen unbedarften Zeitgenossen diese Frage relevant werden lassen. Mein dichtes krauses Haar, meine kräftige Nase, meine saftigen vollen Lippen und meine, von 735 Sonnenbanklagen geschwärzte und von vier Hautkrebsoperationen gekennzeichnete Haut lassen diesen gedanklichen Schluss in den Bereich der vorab erwähnten Annahme gleiten. Doch nein, die Erfindung des Schwarzen Humors hat eine andere Vorgeschichte. Für den Schwarzen Humor ist seine besondere Freude an den ernsten Dingen des täglichen Lebens kennzeichnend, also Tod, Unglück, Trauer, schwere Missgeschicke, wie zum Beispiel die geliebte Katze mit Futter auf die glühende Herdplatte locken, der plötzliche Tod des dreißigjährigen Kanarienvogels oder die fristlose Kündigung der beheizten Garage. Oder Sie begeben sich als Heimwerker daran, die elektrische Installation Ihres Hauses neu zu ordnen, also Durchlauferhitzer, Kühlschrank, Tauchsieder, Haartrockner, Waschmaschine und Modelleisenbahn nach Vorgabe der chinesischen Montageanleitung zu installieren und damit rundum unter enorme Spannung zu setzen. Jeder Lebensbereich bietet somit eine unendliche Fülle an Möglichkeiten und Ansätze für schwarzen Humor. Schlagen Sie nur die Zeitung auf. Hier finden Sie als Autor alles was sie brauchen. Die Story von der geklauten Oma zum Beispiel, die während eines Urlaubs starb und nun im Orientteppich eingerollt, auf dem Dachträger die Heimfahrt antritt. Während einer Pause auf einem Rastplatz wird der Teppich samt toter Oma vom Dachträger geklaut. Oder die um ihre Niere bestohlenen Autofahrer, die sich nach Erwachen aus einer plötzlichen Narkose auf einem Parkplatz wiederfinden, ein in den achtziger Jahren beliebter Gag unserer holländischen Nachbarn, von denen einige sogar einen Organspenderausweis besitzen. Oder die Geschichte vom beidseitig beinamputierten Marathonläufer, der sich auf einem Rollbrett mittels seiner Hände bei den Paralympics fortbewegte und nach dem Reglement disqualifiziert wurde, weil er die vorgeschriebenen Sportschuhe nicht trug. Dann gibt es noch  die beinahe schon an einen Thriller reichende Geschichte von einem australischen Taucher, dem ein Hai das Bein abbiss. Der Taucher ließ sich jedoch nicht beirren und erlegte das Monster mit seiner Harpune. Dann schlitzte er das gefräßige Tier auf, nahm sein Bein heraus und fuhr in seinem Wagen mit automatischem Getriebe zur nahen Klinik. Dort wurde ihm das Bein wieder angesetzt, aber verkehrt. Eine Zeit lang schwamm der geplagte Mann im Kreise, bis er einem weiteren Hai begegnete, der ihm nun einen Arm abbiss. Der Mann erlegte auch diesen Hai, schnitt ihn auf, schnappte sich den Arm und fuhr zur Klinik. Die Ärzte nähten den Arm an, aber verkehrt, was für den Taucher ein enormer Glücksfall war. Von diesem Tag an konnte er wieder richtig schwimmen und sogar nach Haien tauchen. An die Grenzen des Geschmacks stieß allerdings eine Meldung, die vor vielen Jahren die Schlagzeilen der Auflagen stärksten deutschen Boulevardzeitung zierten. Es begab sich nämlich in einer großen Stadt direkt am Rhein folgendes: eine junge Kommilitonin und Mutter eines noch jüngeren Kindes sprach dem Drogenkonsum (Haschisch und Marihuana) ungehemmt zu. Irgendwann an einem Frühlingswochenende überkam dann die junge Frau das Verlangen nach einem deftigen Braten. Sie stellte den Elektroherd an, schnappte sich ihr Kleinkind und schob es mitsamt Grillrost in den Backofen. Das Ergebnis war ein tiefbraunes, durchbackenes, goldig süßes Baby, von dem leider keine brauchbare Aussage mehr zu bekommen war. Die voll im Drogenrausch liegende und im Nirwana schwebende Mutter berichtete den ermittelnden Beamten, dass sie sich auf dem Weg zu einem rauschenden Bankett befände und alle herzlich zum großen Schmaus eingeladen wären. Die eine Hälfte der Nation schüttelte sich ob dieser Grausamkeit, und jene bekannte Boulevardzeitung schmiss diese Headline unters Volk :         

 

"Grausame Mutter aß Kind unpaniert"

Nicht minder emotionell, doch weniger erschüttert meldete sich der Volksmund zu Wort, der auch gleich die rechten Parameter zu setzen wusste. Dieser Vorgang rief die Gourmets auf den Plan die sich verbal darin ergingen, ob denn die Mahlzeit auch entsprechend vorbereitet war, sprich gewürzt, gespickt, gewickelt und gerollt. Makaber und grauenvoll für die einen, anregend und belustigend für die anderen. Des einen Leid, meine lieben Freunde, ist stets des anderen Freud - sagt das Sprichwort. Nun muss man sich nicht jedes Sprichwort zu Herzen nehmen, aber es steht auch nicht geschrieben, dass Sprichwörter nur Sprüche aus Wörtern sind. In jedem Körnchen steckt ein Fünkchen Wahrheit - und - schwarzer Humor. Sie sehen, das Leben ist voller Unwägbarkeiten, aber stets prallvoll mit Spaß an der Freud. Was aber hat es mit dem schwarzen Humor wirklich auf sich? Warum man diesen speziellen, zuvor beschriebenen Humor auch schwarz nennt, wissen wir inzwischen auch. Es hat ganz sicher nichts mit Afrika zu tun. Der schwarze Humor ist weder für dunkelhäutige Menschen oder Schwarze bestimmt, noch ist er von diesen erfunden oder geschrieben worden. Nein, der schwarze Humor ist eine westliche Erfindung, eine Erfindung der aufstrebenden Staaten Europas und Amerikas, die sich an den Ländern der dritten Welt, auch Kolonien genannt, vornehmlich an ihren Rohstoffen und Menschen hemmungslos bereicherten, bis diesen schwarz vor Augen wurde. Als das geschah, standen fast alle Länder der Welt noch unter der segnenden Herrschaft eines Königs- oder sogar Kaiserhauses. Da die Untertanen, so wurden die Menschen damals noch genannt, heute heißen sie unmündige Bürger, selten viel, meistens gar nichts zu lachen hatten, brachten sie ihren Unmut gegen die ungeliebte Obrigkeit in Satiren, Grotesken und Komödien zum Ausdruck. Eine der ersten, international inszenierten schwarzen Komödien war die Hinrichtung des französischen Königs und seiner Gemahlin während der französischen Revolution. Es gab in der Geschichte zwar schon vorher reichlich kopflose Adlige, aber die wurden mehr aus Gewohnheit als aus Volksbelustigung heraus geköpft. Bevor man also die französischen Verurteilten einen Kopf kürzer machte, wurde ihnen sorgsam und mit sehr viel Akkuratesse vom ehemals königlichen Friseur das Nackenhaar gekürzt, damit das Beil zum einen gut rutscht und zum anderen die wertvolle Perücke nicht beschädigt wird. Zuvor erwies man ihnen noch die Ehre, den letzten Abend vor Ihrer Hinrichtung, gemeinsam mit ihrem Henker, dem Notar und Schreiber sowie dem Wachpersonal, in alter Pracht zu feiern, was diese dankend annahmen. Welch noble Geste und Schelm, wer Böses dabei denkt. Da sich die Herrscherhäuser und somit der gesamte Hof sehr gerne in blendend weiße, ungemein kostbare und sehr teure Gewänder hüllten, dem gemeinen Volk diese Vergünstigungen jedoch verwehrten (heute gibt es Gott sei Dank republikbekannte Bekleidungshäuser), griff das einfache Volk auf das Gegenstück, nämlich schwarz zurück. Später wurde dann schwarz auch die amtliche und reguläre Trauerfarbe des Volkskörpers, während sich die Blaublütigen weiter in weiß kleideten. Diese Farbe wechselte nach dem gewaltsamen Ableben diverser Herrscherinnen und Herrscher, schließlich galt auch Schwarz als offizielle Trauerkleidung bei Hofe. Kam es nun zur Aufführung  einer Komödie, die sich mit den Versäumnissen der Herrschenden auseinander setzte, so trugen die Schauspieler aus den bekannten Gründen durchweg schwarze Kostüme. Der in dieser Kostümage vorgebrachte Humor erhielt alsbald seine bis heute gültige Bezeichnung, wenn auch der schwarze Humor von heute sich doch sehr vom Humor der damaligen Zeit unterscheidet. Er, der schwarze Humor, war damals übersichtlicher, geordneter, handfester und griffiger und kam mit wenigen Details aus, wie etwa der Niedermachung der Herrschenden, dem Ehebruch mit allem was dazu gehört,  der Steuerhinterziehung und dem Linksverkehr. Ja - Sie haben richtig gehört, Linksverkehr. Kaum einer weiß, warum es in einigen Ländern bis in diese Tage noch Linksverkehr gibt, wo doch der Drang nach rechts unübersehbar ist. Das hat geschichtliche Gründe. Mit dem erhöhten Aufkommen der hoch beladenen Fuhrwerke im frühen Mittelalter stieg auch progressiv die Zahl der Wegelagerer, Strolche und Räuber, die es auf die Wagenladungen abgesehen hatten. Um sich dieses Gesindels zu erwehren, fuhr man auf der linken Straßenseite, und hatte so die rechte Hand frei, um mit Schwert oder Axt Frohgemut auf die Köpfe der Räuber einzuschlagen. Erst mit der Ausrottung der Wegelagerer, sowie der Einführung der Lichtzeichenanlagen und Radarfallen, begann der Siegeszug des Rechtsverkehrs, denn nun saß man in der Kutsche oder im Automobil und winkte aus demselbigen mit der Rechten den Leuten zu. Das konnte man jedoch nur, wenn man auf der rechten Straßenseite fuhr. In wenigen Ländern auf der Welt bestätigen Ausnahmen die Regel, jedenfalls beim Linksverkehr, wo aber ebenfalls keinerlei Straßenräuberwesen mehr anzutreffen ist. Stattdessen finden sich überall bunt gestrichene Mautstellen, dem Grün der Landschaft angepasste Radarfallen und chronisch geldarme Polizisten, die jeden noch so geringen Regelverstoß gnadenlos ahnen. Sie sehen, der schwarze Humor ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Würde es ihn nicht geben, man müsste ihn erfinden. Ganze Wirtschaftszweige leben vom schwarzen Humor und die Regierung erwägt bereits die Berufung eines schwarzen Ministers! in ein eigens dafür zu schaffendes Ministerium. Was bei uns noch hinter vorgehaltener Hand tuschelnd diskutiert wird, feiert im Mutterland des schwarzen Humors fröhliche Urständ. In keinem anderen Land der Welt ist die Verbindung zwischen persönlichem Missgeschick oder Leid und der Freude anderer darüber so ausgeprägt, wie eben in England. Aber auch das gern geübte und zitierte "durch den Kakao" ziehen wird von keinem anderen Volk so virtuos beherrscht, wie gerade von Engländern. Diese besondere Art Mensch hat im Laufe ihres Jahrtausende währenden isolierten Insellebens und der daraus resultierenden Formung kaum Vorstellbares ertragen müssen, fast so wie wir Deutschen. Deshalb sind wir uns auch in vielen Dingen so ähnlich und nehmen die englische Sprache so geschickt und willig auf, dass sie fast schon zu einer zweiten Muttersprache wurde. Besonders mit den Royals, den königlichen Herrschern, taten sich die britischen Untertanen immer sehr schwer. Schwerer noch als die Blaublütigem mit ihrem Volk, das sie nach allen Regeln, der erlaubten und unerlaubten Herrschkunst, geschmeidig machten, gefügig, sich den Vorstellungen und dem Willen des Königs anzupassen. Einen Kaiser hatten die nie, aber es hätte auch weltweit keinen gegeben, der dem englischen König oder der Königin das berühmte Wasser hätte reichen können. So entwickelten besonders die Inselbewohner ein ungemein feines Gespür für die Gewohnheiten und Eigenarten des königlichen Hofes - und dort setzten und setzen!!! sie ihre derben Späße, ihren Humor und ganz besonders den Schwarzen - erfolgreich und gewinnbringend an. So gab es in Großbritannien einen Werbespot, der auf das tragische Geschick der Lady Mayana und auf die Hausmarke der Royals, den Rolls Royce hinweist. Lady Mayana kam in einem Mercedes-Benz ums Leben. Mit Rolls Royce wäre das nicht passiert, so heißt es. Nachweislich kam noch niemals ein Mitglied der königlichen Familie in einem Rolls Royce bei einem Verkehrsunfall zu Tode! Wenn das kein Argument ist?! Verglichen wurde der schreckliche Unfall in ihrem Benz mit der Luftschlacht um England - "Verdammt - jetzt haben sie doch noch gesiegt". In einer Fußnote wird zusätzlich darauf aufmerksam gemacht, dass Rolls Royce, das Kronjuwel englischer Automobilbaukunst, von einem deutschen Automobilbauer unlängst gekauft wurde. Wir wollen uns jedoch nicht mit Kronjuwelen automobiler Herkunft befassen, sondern mit einem ganz besonderen Lebensabschnitt des Menschen, nämlich seinem Tod. Dem Tod des Einzelnen gilt unsere Betrachtung in der nachfolgenden schwarzen Komödie, denn jeder stirbt nun einmal für sich allein. Es hat bis heute keinen einzigen Fall gegeben, wo ein anderer für einen anderen gestorben ist, und der Überlebende sich dadurch das ewig weltliche Leben sichern konnte. Das wäre ja noch schöner, dass sich irgendwelche Lauschepper auf meine skelettierten Knochen einen schönen Lenz machen. Da bleibe ich doch lieber was ich bin, ein Autor mit viel Gefühl für - und noch mehr Spaß am schwarzen Humor. "Was kann es Schöneres geben - als das Tauben vergiften im Park?!" heißt es in einem antiquierten Lied aus Urgroßvaters antiquierten Zeiten, als es noch einfach war zwischen Scherz und Ernst zu unterscheiden und sich der Humor auf Jahrmärkte und den Gattenmord beschränkte. Wir beschränken uns schon lange nicht mehr auf Tauben, davon ab, das haben die Menschen nie wirklich getan, aber die universelle Vielfältigkeit des Lebens bescherte uns im Laufe der Evolution ein Breitenspektrum, ein Höchstmaß an Auswahl im Sortiment des bitterbösen, schwarzen Humors, von dem die antiken und auch alle nachfolgenden Schreiber bis zum Ende des 19.Jahrhunderts nicht einmal zu träumen wagten. Erst nach zwei Weltkriegen, diversen Kleinkriegen, Aufständen, Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Hungersnöten, Sommer- und Winterschlussverkäufen sowie anderen, emotionalen Stürmen, kam das Schiff mit Namen "Schwarzer Humor" so richtig in Fahrt. Heute durchpflügt es mit schäumender Bugsee wie eine schnelle Fregatte die tintenreichen Meere der berufenen Schreiberlinge, zu denen auch ich mich zähle, deren größtes Vergnügen darin besteht, das individuelle Drama, die intime Katastrophe, die ganz persönliche, seelische Wasserstoffbombe, den noch persönlicheren seelischen Super - Gau in ein flottes, zur allgemeinen Heiterkeit und Belustigung taugliches Bravourstück des Humors der besonderen Art zu formen. Nichts auf dieser Welt der Sterblichen bereitet mehr Vergnügen, liebe Zuschauerrinnen und Zuschauer, liebe Leserinnen und Leser, als im Unglück, den Katastrophen, den unsäglichen Leidensströmen und die Besinnung raubenden Verzweiflungen seiner Mitmenschen auf die Suche zu gehen nach jenem atemlosen Moment, jener nicht messbaren Zeiteinheit der Freude oder Lustbarkeit, die selbst im Zentrum der Kernschmelze noch zu finden ist. Was sollen all die schwarzmalenden, Tränentriefenden Tragödien, Dramen und Herzrasen verursachenden Opern, bei denen der Jammer in Strömen die Kulissen herabstürzt wie der Niagara in Amerika? Das Leben ist doch schon Tragödie genug. Weg damit, wir wollen lachen, uns erfreuen, und sei es auch nur an der Tragödie unserer Nachbarn, deren Drama wir jeden Abend in vollen Zügen Akt für Akt genießen - um unser eigenes zu vergessen. Viel Vergnügen denn, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger - Vorhang auf für

„Ruhe Sanft"

Jetzt, verehrte Leser und Zuschauer wissen Sie, warum ein Autor eine Komödie schreibt!!

PS: Umfang des Werkes - riesig. Muss auf großer Bühne/großem Film in Szene gesetzt werden, um die Dynamik des Sterbens, Erbens und Bestattens bis zum Grunde auszukosten. Und - der richtige Regisseur mit visionären Vorstellungen vom auf der Bühne Machbaren des bislang nicht Vorstellbaren!!

Schwarze Komödie

RUHE  SANFT

Bedeutende Orte der Handlung: Bestattungsunternehmen im Stadtteil einer größeren Kleinstadt, Intensivstation des Städtischen Krankenhauses, Seniorenresidenz "Gute Hoffnung", Pathologie der Gerichtsmedizin, das Krematorium und - der Städtische Friedhof

Weniger bedeutende Orte ergeben sich aus der Handlung

Figuren:(wesentliche, die Handlung belebende oder des Öfteren in Erscheinung tretende)

Besitzer des Bestattungsunternehmens         

"Ruhe sanft": Herr Wotan Himmelreich

Leichenbeschauer/Kosmetiker: Herr Heinrich Hölle

Fahrer des Bestattungsunternehmens: Herr Daniel Düsenstoß

weitere Mitarbeiter und Gehilfen: Noname (bei Bedarf freie Auswahl aus dem fortlaufenden Text möglich)

Empfangsdame/Sekretärin/rechte Hand

und Beraterin des Bestatters: Frau Hanna Tröstlich

Blumen- und Kranzbinderin/Besitzerin

der Friedhofsgärtnerei "Buntes Grab": Frau Sieglinde Sommerfrisch

Bildhauer und Steinmetz: Herr Siegfried Steinbeißer

Totengräber des städtischen Friedhofs: Herr Odin Spatenstich

Abteilungsleiterin der Stadtverwaltung

Für Todesfälle und Bestattungen: Frau Bernadette Grabenfuß

Sekretariat und Verwaltungschefin

der Seniorenresidenz Gute Hoffnung: Frau Ludmilla Lästermund

Chef der Pathologie und Gerichtsmedizin: Dr. Kunibert Knochenbrecher

Abteilungsleiterin der Verwaltung für

Todesfälle Städtische Klinik: Frau Kriemhilde Kummerstein

Chef und Oberarzt der Intensivstation: Dr. Hannibal Hammerschlag

Leitende Schwester Intensivstation: Schwester Dramaturga Knurrhahn

Oberschwester der Intensivstation: Schwester Sabine Siebenstecher

Oberkellner der Intensivstation: Herr Franziskus Freibier

Diverse Mitarbeiter und Patienten

der Chirurgie/Intensivstation/Einwohner

der Seniorenresidenz Gute Hoffnung:  Männer und Frauen, Damen und Herren

Montag Morgen:

(die weitere Aufzählung von Tagen und Kunden in der Figurenliste ergibt sich ebenfalls aus dem fortlaufenden Text)

1.Kunde des Bestatters: Herr Karl Knausebart

2.Kunde des Bestatters: Frau Ragnild Reichenhand

3.Kunde des Bestatters: Herr Fabian Schwellnuss

4. - ??? Folgende: Damen und Herren, Männer und Frauen

Trauergemeinschaft- Hinterbliebene, unbestimmte Anzahl Menschen, je nach Bestattung

Musikkapelle "Chor der Verlorenen Seelen"     ca. 20 Personen - Männer - Frauen – Kinder Pferd und Wagen, alter Zossen mit wurmstichigem Leiterwagen und Hundertjährigem Kutscher, Leihgabe des Völkerkundemuseums (kommt nur ab zehn Kränzen, zehn Gestecken, zwanzig Blumensträußen, sechs Trägern und dem Chor der Verlorenen Seelen zum Einsatz. Mehr wäre für Pferd, Wagen und Kutscher zu gefährlich)

(freier Platz für weitere Einfälle - Ausfälle - Abfälle - Durchfälle - Wegfälle - Gefälle usw. bis zum Seitenumbruch. Anregungen des Produzenten, Regisseurs und Ensembles werden im Rahmen meiner Möglichkeiten gewürgt... äh gewürdigt und sinnentstellt in den Text eingebracht.)

PS: für die Film- oder Fernsehproduktion wäre es hilfreich(ist als Anregung gedacht), wenn die zuständigen Produzenten und Regisseure die Namensliste aller in dieser schwarzen Komödie vorkommenden Personennamen auf dem nachfolgend freien, weißen Blatt notieren würden, falls nicht vorhanden reicht auch Toilettenpapier. Solche Gedächtnisstützen erleichtern das Lernen des Textes ungemein und fördern nachhaltig das Verständnis des Gesamtzusammenhangs(auch bei weniger talentierten Eleven), falls dieser trotz aller gegenteiligen Bemühungen meinerseits zu erkennen sein sollte.

Kleine Einführung in die große Aufführung

Es ist Frühling geworden, eigentlich keine Zeit zum Sterben, denn das Leben wagt wie in jedem Jahr einen Neuanfang, trotz besseren Wissens. Auf den Frühling folgt bekanntlich der Sommer - und auf diesen der Hochsommer. Der hochsommerlichste Monat eines jeden Jahres ist der August. Hier spielt unsere Komödie. Nun denn - der eine geht, der andere kommt. Man sieht das am rasanten Anstieg der Selbstmordziffern und an den unglaublichsten Dummheiten, die junge Männer begehen, wenn sie sich für das andere Geschlecht interessieren und auf dasselbige stoßen. Das schafft enorme Unruhe unter den Menschen, besonders bei den Hinterbliebenen, meist Erben, aber auch hin und wieder minderjährige oder ledige Mütter genannt. Letztere liegen jedoch außerhalb unserer Betrachtung, denn wir konzentrieren uns auf die älteren Verstorbenen, so ab fünfundzwanzig, aber das auch nur in Ausnahmefällen. Wobei nicht ausgeschlossen wird, dass es auch unter den heranwachsenden ledigen Müttern und Vätern einige Totalausfälle geben wird. So zum Beispiel durch zielloses Herumstreunen auf Autobahnen und ICE-Bahnstrecken oder alpinistische Kletterübungen an Hochspannungsmasten oder Kühltürmen von Atomkraftwerken im Winter. Auch die Teilnahme an den jährlich stattfindenden Schlussverkäufen und die Fahrt in den Urlaub mit dem Auto zur Hauptferienzeit zählt dazu. Die automobilistische Fahrzeugführerauslese auf den Straßen der neuen Bundesländer, wobei die Straßen alt geblieben und lediglich die Autos neue geworden sind, ist beeindruckend und verschafft den jungen, aufstrebenden Bestattungsunternehmen die Basis für spätere Betätigungen der Art, wie ich sie in dieser Komödie beschreibe. Leider haben junge Verstorbene selten die finanziellen Mittel noch Hinterbliebene, die den Ansprüchen unserer Komödie und besonders den Ansprüchen der darin agierenden Helden in irgendeiner Weise gerecht werden können. Versicherungen, Rentenämter und Sozialkassen zahlen solche Beisetzungen nach Standardtarif - mehr ist da auf legalem Weg nicht drin. Mithin ein Grund mehr, warum die meisten seriösen Bestatter diese Art von Beerdigung rundweg aus zahlreichen Gründen ablehnen. Nein - unser Augenmerk gilt - bis auf einige wenige Ausnahmen abgesehen, tatsächlich nur den finanzstarken Verstorbenen bzw. Hinterbliebenen, also Rentnern, Pensionären, Alten und Kranken, die - aus welchen Gründen auch immer, ihr wertvolles Leben mit Arbeit und Geld verdienen vergeudeten, und nun - kurz vor Klappenschluss, einen Berg an Vermögen mit sich herumschleppen, der ihnen das Weiterleben schier unerträglich macht weil sie nicht wissen, was mit diesem Vermögen geschehen soll. An diesem Punkt setzen unsere findigen Helden, Karrieristen und profitorientierten Unternehmer an, die sich die angehäuften Vermögenswerte auf rationelle und langjährig erprobte Weise unter den berühmt-berüchtigten Nagel reißen. Das, meine lieben Zuschauerrinnen und Zuschauer sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Kurz und gut, Todesfälle kosten nicht nur das Leben, sondern Geld, viel Geld. Mithin können Sie getrost den dummen Spruch vergessen, nur der Tod ist umsonst. Immerhin kostet er Sie oder einen Ihnen nahestehenden Menschen das liebste, was wir haben. Jedenfalls gleich nach dem Auto. Was aber geschieht mit dem vielen Geld, dass so ein Tod kostet? Das verdient zum einen der Bestatter, der ein gleichnamiges Unternehmen betreibt, das die anfallenden sterblichen Überreste frist- und fachgerecht entsorgt. Zum anderen halten die Städte, Gemeinden und Kommunen alle verfügbaren Hände auf, um sich am ewig fließenden Quell der Gebühren zu laben und zu erquicken. Nun werden Sie mit Recht einwenden, das sei doch pietät- und taktlos. Wie kann man sich am Tod anderer bereichern wollen? Man und Frau kann - ganz legal sogar, denn Verstorbene werden weltweit nicht mehr an wilde Tiere verfüttert (außer in Indien, Südamerika und Chikago) oder einfach in Flüsse, Schluchten oder auf den Kompost geworfen, sondern nach genau festgelegten Ritualen, Behörden sprachlich auch Bestattungsverordnung genannt, unter die Erde, ins Feuer oder in die See gebracht. Seit kurzem sind auch außerirdische Beisetzungen möglich, zum Beispiel auf dem Mond,  aber diese Art Klientel ist weder in unserer größeren Kleinstadt noch in der Seniorenresidenz und schon gar nicht in der Intensivstation vorhanden. Diese Herrschaften sind im wahrsten Sinne des Wortes bodenständig. Um Ihnen als unbedarften Zuschauern zum einen die Angst vorm Sterben zu nehmen und zum anderen die Ungewissheit, was denn, und vor allem wie denn nach dem Ableben mit Ihnen verfahren wird, beginnen wir mit der Institution, die den letzten Weg des/der Verblichenen minutiös plant und ausarbeitet, bevor sich der Deckel für immer über den fragenden Augen der Leiche schließt. Auch hier wieder die Anmerkung, dass auch noch andere Einrichtungen privater und öffentlicher Natur sich mit dem plötzlichen und unerwarteten Verscheiden lieb gewonnener Geldquellen arrangieren müssen. Eine davon ist die Seniorenresidenz "Gute Hoffnung", die gut bis sehr gut betuchten Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine Spätheimkehrerheimstatt anbietet, was selbst den lieben Gott ob seiner paradiesischen Ewigkeitspension nachdenklich stimmt. Ein in absolut ruhiger, totenstiller Waldrandlage gelegenes Seniorenendlager, das durch seine verschwenderische Ausstattung, den ungemein luxuriösen Lebensstil der Einwohnenden und die vierundzwanzigstündige Rundumbetreuung der lebenden Goldgruben durch einen eigenen Arzt, durch Rechtsanwälte und Notare und eine Spitzenküche mit Party- und Delikatessenservice, die mindestens einmal im Monat durch besonders üppige Feiern von sich reden macht. Trotz des weltweit beinahe einzigartigen Aufwandes zur Hinauszögerung des Ablebens, fallen in jedem Monat einige schwere Fälle an, was ausschließlich monetär zu verstehen ist. Diese Fälle werden über das Bestattungsinstitut "Ruhe Sanft" abgewickelt, wobei die hinterbliebenen Erben, sofern vorhanden, routinemäßig ausgenommen werden. Auch in der Seniorenresidenz "Gute Hoffnung" hängen diverse Existenzen nicht nur am finanziellen Tropf des Bestatters von "Ruhe Sanft", der sich die regelmäßigen Leichenzuwendungen einiges kosten lässt. Nicht minder einnehmend sind die Wesen der Städtischen Klinik, angefangen vom Chefarzt der Intensivstation über Leitende- und Oberschwester sowie Oberkellner bis hin zur Sekretärin der Verwaltung, die alle himmlischen Fäden in der Hand hält und dafür sorgt, dass die Wolle ihrer Schäfchen stets tüchtig wächst, um sie hernach kräftig scheren zu können. Auch hier gilt es Eigenheime zu bezahlen, teure Weltreisen zu finanzieren, den Porsche, die Segeljacht und anspruchsvolle Geliebte auszuhalten, nicht nur finanziell! Der Kreis der leichenblassen Zulieferer schließt sich mit der Pathologie der Gerichtsmedizin, die alle unnatürlichen Todesfälle, also Mord, Totschlag, Unfall und auch einfaches Umfallen oder Liegen bleiben im Freien, dass heißt außerhalb der eigenen vier Wände sterben, aufarbeitet und dem hiesigen Bestattungsunternehmen "Ruhe Sanft" zur endgültigen Lösung anträgt. Gottlob ist Doktor Kunibert Knochenbrecher der einzige Provisionsbezieher der Gerichtsbarkeit auf der Zuwendungsliste von "Ruhe Sanft". Aber auch dieser Posten schlägt, wenn auch nicht so oft wie bei den Normalen, kräftig zu Buche. Am Städtischen Friedhof liegen ein Steinmetz und ein Blumenfachgeschäft auf der Lauer, um ihren monetären Anteil am Tod anderer entgegen zu nehmen. Dieses Verfahren läuft seit Jahren störungsfrei und  die Aufwendungen von seitens des Bestatters können betriebswirtschaftlich gesehen, als Produktionsfaktor Zulieferer Rohware sogar steuerbegünstigt geführt und entsprechend angesetzt werden. Dazu bedarf es der Hilfe eines gewieften Steuerberaters, um den stets misstrauischen Finanzbeamten rechtzeitig die Tür vor der Nase zu zuschlagen. Der Steuerberater wiederum hält ebenfalls beide Hände auf und lässt sich sein geheimes Wissen entsprechend vergolden. Sie sehen, meine lieben Mitmenschen, dass es gar nicht so einfach ist ein Bestatter zu sein. Dennoch versehen alle Beteiligten die ihnen obliegenden Arbeiten mit größter Sorgfalt, Verantwortung und Freude. Im Grunde ist also alles in Ordnung und vor allem - optimal organisiert. Nicht nur das Ableben der Betroffenen, sondern auch deren lückenlose Vermarktung. Die Welt könnte schöner und vollkommener nicht sein. Eine paradiesische Stille liegt über dem Land, der Seniorenresidenz "Gute Hoffnung", den Städtischen Krankenanstalten, der Pathologie in der Gerichtsmedizin und dem Bestattungsunternehmen "Ruhe Sanft". So möchte es weiter gehen, für alle Zeiten und irgendwann würden die Erben aller vorbenannten Institutionen in wohl bereitete Erbhöfe eintreten und die Welt, so wie sie ist, als Gott gegeben verstehen. Unsere Geschichte hat nur einen winzigen, wenn auch sehr unnachgiebigen Haken. Eigentlich hat sie mehrere Haken, an denen unsere wackeren Beisetzungskämpfer im Laufe der Handlung um das eine und andere Mal hängen bleiben, sich aber immer wieder, wie durch göttliche Fügung, befreien können. Von besonderem Übel jedoch ist die Revision. Dieser undurchsichtigen, fast schon an eine kriminelle Vereinigung grenzenden Einrichtung, sind schon ganze Regierungen, Staaten und Kontinente zum Opfer gefallen, ganz zu schweigen von ein paar Altenheimen, Krankenanstalten oder Bestattungsunternehmen. Wie schön wäre doch diese Welt, wie ruhig, wohlgeordnet und zufrieden, gäbe es die Revision nicht. Revisionisten müssen Sie sich vorstellen wie Kritiker. Die lauschen niemals einer Vorstellung bis zum Ende, haben dennoch den vollen Durchblick und vernichten per Federstrich jedwedes Talent. Kurzum, was die Kritiker für die Kunst und den Künstler bedeuten, dass sind die Revisionisten für den beflissen arbeitenden Menschen. Alles fing damit an, dass auf einmal einfach zu viele Menschen, nicht nur in den Städtischen Kliniken starben. Immerhin hatten die aktiv im Patientenleben stehenden Mediziner noch einen Ruf als Arzt zu verlieren. Auch die Ablebensrate in der Seniorenresidenz "Gute Hoffnung" erhöhte sich sprunghaft. Einzig und allein der gute Doktor Knochenbrecher von der Gerichtsmedizin lieferte kontinuierlich gleichbleibende Stückzahlen. Woran mag das nur liegen? Das herauszufinden ist zum einen Sache der Revision, die in unserem Stück stets anonym, also nicht körperlich in Erscheinung tritt, obwohl sie da ist. Im Zweifelsfall träte der Staatsanwalt in Aktion, aber der ist gottlob in dieser Komödie nicht vorgesehen. Man stelle sich das nur vor: Polizei ermittelt in fünfundneunzig unerklärlichen Todesfällen in der Städtischen Klinik und im Seniorenheim. Das wäre ja eine glatte Katastrophe. Arbeitsplätze, Existenzen, Eigenheime, die Zweitwohnung in Monaco, Kinder die studieren, der Hund der Amok läuft, die Tochter die Anschaffen geht, der Kokainsüchtige Sohn, Mallorca, die Briefkastenfirma in Liechtenstein, das Schwarzgeldkonto in Luxemburg, Paris und Norderney - und das Ansehen des Autors - alles weg, nur wegen ein paar übereifriger Kriminalisten. Aber nicht nur Revisionisten, Detektive und Polizisten stören die Harmonie des geregelten Lebens und noch mehr des Ablebens, nein, es haben sich trotzig und herausfordernd zwei Mitbewerber in unserer kleinen Stadt niedergelassen, die am boomenden Sterben der putzmunteren Einwohnerschar, zum Teil aus verständlichen menschlichen, überwiegend jedoch aus ökonomisch-wirtschaftlichen Gründen unbedingt teilhaben möchten. Unter dem Firmennamen Ewiger Friede erwächst unserem alteingesessenen, seit Generationen aktiv am Sterben anderer verdienenden Bestattungsunternehmen Ruhe Sanft, ein gefährlicher Gegner, der durch pietätlose, reißerische Werbung und was noch viel schlimmer ist - unglaubliche Rabatte (Preisnachlässe) auf Lebende und Sterbende gewährt. Ein Discounter der Verblichenen, wo der zeitgemäß, modern, und steril lebende Sterbemensch, aber mehr noch der oder die Hinterbliebenen, alle Artikel eines ungemein umfangreichen Sortiments unglaublich preiswert erwerben können, die er oder sie halt zum rückstandsfreien Ableben benötigen. In seinem Gefolge bietet ein weiteres Blumenfachgeschäft mit dem Namen Rote Rose die unglaublichsten Dinge neben Blumen an. Da kann es nur eines geben: Durch- und Gegenhalten, den Feind erkennen, einkreisen und - eliminieren. Denn der einzige konstante Faktor, der Fels in der Brandung des Lebensendes und dieser Komödie, ist die Gerichtsmedizin, die Pathologie. Keine Sterbeausschläge nach oben oder unten, keine statistischen Verwerfungen, weder durch Sonnenfinsternis, noch Jahrtausendwechsel oder den brandheißen Katalog eines republikbekannten Erotik Versandhauses. Herr Doktor Kunibert Knochenbrecher ist seit Generationen für seine Verlässlichkeit und objektive Beurteilung aller Fakten - nicht nur regional bekannt. Wird es unsere verschworene Gemeinschaft schaffen, sich der ungeliebten Störenfriede zu entledigen und ihre Pfründe zu sichern? Und wenn ja, auf welche Weise geht dies vonstatten? Beginnen wir also dort, wo sich die Wege der Lebenden und Toten zu einer einzigen, kraftvoll-nahrhaften und Goldbedeckten Straße vereinen, bei dem Bestattungsunternehmer.

(der Einfachheit halber und auch von der kalendarischen Vorgabe her starten wir den Einstieg in diese tiefschwarze Komödie mit und an einem Montag. Montage haben besonders im Rheinland eine ungewöhnliche Gefährlichkeit und Dramatik entwickelt.)

Wir befinden uns im Büro des Bestattungsunternehmens "Ruhe Sanft". Solche Einrichtungen haben große Ähnlichkeit mit Bahnhöfen. Den gleichen Charme, die gleiche Betriebsamkeit, die gleiche Anonymität, den gleichen Fahr- oder in unserem Falle - Beisetzungsplan. Allerdings gibt es immer wieder einmal atypische Einrichtungen, so wie es beim Bestattungsunternehmen Ruhe Sanft der Fall ist. Durch einen Blumen geschmückten, farbenfrohen Flur betreten wir von der Straße kommend das eigentliche Büro des Bestatters, einen einfachen blass-grauen, leicht schummrigen Raum, der Lebenden wie Toten einen ersten Vorgeschmack auf die lange Zeit nach dem Ableben gibt. Durch ausgeblichene, staubbedeckte Gardinen und nicht minder staubige Fensterscheiben quälen sich die Sonnenstrahlen einer warmherzig-barmherzigen Sonne, die dieser Immobilie trotz Ihrer Kargheit einen Hauch von Feierlichkeit verleiht. Einfachste Möblierung soll den oder die Trauernden schon vor Vertragsabschluss auf die Endgültigkeit des Todes und auf den wahren Grund seines Hierseins einstimmen. An den Wänden hängen vergilbte Fotos und Blätter aus Kalendern. Sie zeigen die verklärten Gesichter Verstorbener, die dieses Büro anscheinend zu besseren Zeiten kennen lernten. Ein abgegriffener, runder Tisch aus dem Nachlass eines Kunden, steht etwas abseits in der Ecke des Raumes, wo nur das Licht einer Stehlampe, ebenfalls Nachlassware, die Finsternis erhellt. Vor diesem Tisch gruppieren sich drei Stühle - mehr werden nicht gebraucht. Auf dem Tisch liegt ein dicker Katalog mit Fotos von besonders geschmackvollen Bestattungsarrangements. Die Honorare dazu teilt der Bestatter den Hinterbliebenen klugerweise erst während der Beratung mit, da dies der einzige Moment ist, um Preisvorstellungen beinahe jeglicher Art problemlos durchzusetzen. Die ebenfalls staubigen Fensterbänke werden von Sukkulenten belegt, einer Art Wüstenpflanze, die Aufgrund ihrer Zähigkeit und ihres unglaublichen Lebenswillens seit Jahren erfolgreich der Gleichgültigkeit des Personals trotzen. Gegenüber des Eingangs hinter der Theke erhebt sich eine Regal von beachtlicher Größe, vollgestopft mit Ordnern, in denen das Schicksal von Tausenden Leichen und den letzten Wünschen ihrer Angehörigen akribisch festgehalten ist. Rechts davon befindet sich ein Durchgang, der direkt zur Sargausstellung, zum Sarglager, zur Kühlhalle und zum Leichenraum führt. Noch vor dem Durchgang in das Sarglager steht zur Rechten eine Vitrine, in der zahlreiche, virtuos gestaltete Urnen, nicht nur auf die finanziellen und umweltfreundlichen Vorteile einer Feuerbestattung aufmerksam machen. Drei Kilometer, aber noch in unserer größeren Kleinstadt, vom Büro und den Arbeitsräumen des Bestattungsunternehmers entfernt, befindet sich das Städtische Krankenhaus, das eine regelmäßige Belieferung mit Leichen und damit das Überleben des Bestatters, seiner Nachkommen, seiner Mitarbeiter und deren Abkömmlinge auf unbestimmte Zeit sichert. Aber auch die Seniorenresidenz Gute Hoffnung und die Pathologie der Gerichtsmedizin halten ansehnliche Anteile am Beisetzungsaufkommen des Bestattungsunternehmens "Ruhe Sanft", das in unserer Stadt, trotz seines schmucklosen Erscheinungsbildes, eine monopolistische Stellung einnimmt, was hin und wieder Anlass zu Gerüchten gibt, die jedoch nach kurzer Zeit von selbst verschwinden wie ihre Urheber. Es ist, wie Eingangs bereits erwähnt, wieder einmal Montag geworden. Das Wochenende forderte unter den Lebenden seinen Tribut und das Telefon im Büro von Ruhe Sanft klingelt schon früh am Morgen.

Frau Tröstlich:(haucht mitleidsvoll in den Hörer)

"Bestattungen Ruhe Sanft - guten Morgen, wie kann ich ihnen beistehen?"

Frau Kummerstein:

"Hallöchen liebste Hanna - Kriemhilde hier. Ich wünsche auch dir einen guten Morgen. - Das ist jedes Mal für mich am Montag der schönste Augenblick - wenn du den Hörer abnimmst und diesen Satz sagst. Einfach ergreifend. Diese Stimme, dieses Mitgefühl. Du solltest auf Band sprechen bei der Post oder Telefonseelsorge. - Und - wie ist es gelaufen?"

Frau Tröstlich:

"Tatsächlich? Ist mir noch nie aufgefallen. Hallo Kriemi, danke für das Kompliment. Was ist wie gelaufen?"

Frau Kummerstein:

"Na dein Wochenende. Du wolltest dich doch mit einem neuen Lover treffen - oder?"

Frau Tröstlich:

"Ach so - ja. Richtig, das hatte ich schon fast vergessen. War ganz nett. Wir sind dann noch zusammen ausgegangen. Später musste er auf Tour. Fernfahrer. In vierzehn Tagen sehe ich ihn wieder. - Und du - was gibt es bei dir Neues?"

Frau Kummerstein:

"Was denn - nur zweimal im Monat? Na ja - hat auch was Gutes. Dann hält er länger vor. Hahaha mein Täubchen, was es Neues gibt. Privat oder dienstlich? - Also privat das Übliche. Dienstlich auch. Ein ausgefülltes Wochenende, wenn du so willst. Ein früherer Freund war mal wieder da. Sonst nichts. - - Meine Liebe, ich habe drei Päckchen für euch, keine Unfälle, normale Abgänge. Zwei Männer, eine Frau. Ältere Semester. Die Frau ist arme Hose. Wollte ihren letzten Auftritt unbedingt als Körperspende, sogar mit Ausweis, aber unser Freibad ist schon abgefüllt. Was tun - sprach Kummerstein - da fiel ihr Hanna Tröstlich ein. Kleinvieh macht schließlich auch Mist - nicht wahr?! Ich faxe dir die Daten gleich rüber, dann könnt ihr die Dummys abholen. Ach so - meine Provision für letzten Monat steht noch aus."

Frau Tröstlich:

"Habe ich gerade auf dem Tisch liegen. Wir heute noch angewiesen. - Ist ja unglaublich. Fast dreitausend Mark. Du verdienst bald mehr als ich."

Frau Kummerstein:

"Nun übertreibe nicht - liebe Hanna. Mit deinem Kontoauszug kann ich mir die Wohnung tapezieren. Andererseits habt ihr doch an mir im wahrsten Sinne des Wortes eine goldene Gans. Die Lästermund aus dem Mumienbunker vermittelt euch im Monat nicht halb so viele Kunden wie ich in der Woche. Das wollte ich nur einmal feststellen."

Frau Tröstlich:

"Das ist schon richtig, liebe Kriemi, aber die Beisetzungen solltest du einmal erleben. Vom Feinsten - sage ich dir, nur vom Feinsten. Ein Blumenmeer von der Kapelle bis zum Grab, wie damals beim Kennedy. Und wenn dann der Chor der verlorenen Seelen das Lied vom guten Kameraden anstimmt, dann kommen mir jedes Mal die Tränen. Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter und das sagt doch alles. Schließlich heiße ich nicht umsonst Tröstlich und bin seit dreißig Jahren im Job. Hinterher sind die Hinterbliebenen immer sehr dankbar und großzügig, schon wegen der Erbmasse. Wer in der Gute Hoffnung residiert, hat Knete ohne Ende.“

Frau Tröstlich:

„So gleicht sich halt der geringere Eingang an Abgängen durch finanziellen Überschuss aus -  Du Kriemi - es läutet. Laufkundschaft, ich muss Schluss machen. Also meine Liebe, ich wünsche dir noch einen sonnigen, fröhlichen Tag. Und lasse dir die Arbeit nicht durch den Tod anderer vermiesen. Immer positiv denken. Bis dann - tschüüüßß."

Frau Kummerstein:

"Danke meine Süße - bis dann und tschüüüüßßßß."

Frau Tröstlich:

"Dreitausend Mark für Kriemi - das macht im Jahr - Donnerwetter - das ist ein Sümmchen. Dabei haben wir erst Sommer. Aber wenn Herbst und Winter kommen, dann rennen uns die Abgänge die Türen ein. -  Herbstzeit - Sterbezeit - ist der Winter endlich da - rufen die Särge tralala. (drückt die Ruftaste der Sprechanlage)

Heinrich gib acht - Bargeld lacht. Ich habe drei Abgänge. Städtische Klinik. - Gerade kommt das Fax rein. Ihr fahrt gleich rüber und holt die Dummys ab, bevor der Seifensieder seine Finger danach ausstreckt. Und beeilt euch, um zehn steht die erste Verschubung an. Wir haben heute reichlich zu tun. Hast du verstanden?"

Herr Hölle:

"Mensch Hanna, was schreist du denn so? Damit weckst du ja Tote auf. Ich bin doch nicht taub. Dann müssen die Aushilfen den Blattermann einkleiden und schminken. Ich mache mich mit Düsenstoß gleich auf die Socken. Sind die Papiere fertig?"

Frau Tröstlich:

"Zwei Minuten - bin schon dabei. - Der Blattermann ist noch nicht fertig? Was habt ihr denn am Freitag Nachmittag gemacht? - Ich habe jetzt Kundschaft, also lasst die Aushilfen rann. Aber vernünftig - klar! Und beeilt euch, spätestens um halb zehn muss der Dummy in der Kapelle stehen."

Herr Düsenstoß:(betritt kurz Frau Tröstlichs Büro)

"Morgen Hanna, fängt ja schon früh an. Drei Abgänge in den Städtischen. Donnerwetter, die haben sicher die Medikamente oder das Personal gewechselt. Wo sind die Lappen - ich nehme den Kühlwagen, das ist dann eine Fuhre."

Frau Tröstlich:

"Hier Daniel, und denkt daran. Halb zehn mit dem Blattermann in der Kapelle. Sechs Gebinde, sechs Schleifen, fünf Sträuße und vier Kränze. Vier Träger, ein Trompeter. Und lasse dir von der alten Blattermann das Fellgeld geben für unsere Jungs. Also dann - gute Fahrt."

Ein Herr im reiferen Alter betritt das Büro des Bestatters, schaut sich einige Augenblicke um, bevor er durch dezentes Räuspern auf sich aufmerksam macht.

Herr Knausebart:

"Guten Morgen - entschuldigen Sie, aber.... dieser Kontrast, einfach umwerfend."

Frau Tröstlich:

"Guten Morgen, Herr... bitte, nehmen Sie doch Platz. Wie kann ich ihnen dienen? Sicher kommen Sie in einer ernsten, familiären Angelegenheit. Das ist gut so - ich meine, dass Sie zu uns gekommen sind. Was ist umwerfend?"

Herr Knausebart:

"Ja - äh - ich meine, ja guten morgen, mein Name ist Knausebart, Karl Knausebart. Ihre Firma - ich meine, ihr Beerdigungshaus wurde mir empfohlen und da... der Kontrast halt, zwischen Eingang und Büro. Also erst die vielen Blumen und Farben und dann hier..."

Frau Tröstlich:

"Richtig Herr... Knausebart, das gehört zum Credo unseres Hauses. Bescheidenheit und Demut - vor dem Unausweichlichen. Als stete Mahnung an die Lebenden. Ein sehr wesentlicher Bestandteil unserer Bestattungsphilosophie. Für die Toten dagegen ist uns das Beste und Schönste gerade gut genug. Schließlich will man ja dem oder der Verstorbenen auf seinem letzten Weg die ganze Pracht des Diesseits mit auf seine Reise geben. Das taten schon die alten Ägypter. Tradition verpflichtet, Sie verstehen Herr.... Knausebart. - Nun gut. Sie haben sich also spontan entschlossen zu uns zu kommen. Eine sehr kluge und weise Entscheidung, Herr Knausebart. Wie kann ich ihnen dienen? Sicher der Verlust eines sehr nahestehenden Menschen - nicht wahr? Oh - entschuldigen Sie, nehmen Sie doch bitte Platz."

Herr Knausebart:

"Danke - wie liebenswürdig. Verlust? - Na ja, nicht direkt, obwohl - nah stand er schon, der Max. Verdammt knapp war es,  und mein Mantel ist fleckig geworden. Das Blut hier ist von ihm. Lässt sich aber problemlos entfernen. Mit Gallseife. Steht jedenfalls in der Waschan- leitung."

Frau Tröstlich:

"Blut - von ihrem Kollegen? Dann hatte er einen Unfall und ist dabei ...mein Gott..."

Herr Knausebart:

"Das hat er auch noch gerufen, bevor er... muss ein begehrter Mann sein, dieser Gott. Alles und jegliches schreit nach ihm, wenn es ernst wird. Ist am Freitag passiert, auf dem Nachhauseweg. War sein letzter Gang. Ab heute ist er - wäre er Rentner. Das müssen Sie sich mal vorstellen. Da fällt plötzlich ein Klavier vom Himmel herunter - mitten auf den Gehweg. Paafff - platt war er, der Max, aus und vorbei. Kein Rentnerleben mehr, dafür ewiger Ruhestand. - Ganz schön Pech - nicht wahr..."

Frau Tröstlich:

"...aber locker... und was für ein... Knochenbrecher - ich muss sofort..."

Herr Knausebart:

"Das können Sie laut sagen. Menschenskind - das war ein Geräusch, als wenn so ein alter, morscher Baum zusammenbricht. Und dazu noch dieses irrsinnige Geklimper. Wo ich doch so empfindliche Ohren habe. Alle Tasten wurden auf einen Schlag gespielt. Huuuhhh - das schüttelt mich jetzt noch."

Frau Tröstlich:

"Das glaube ich ihnen gerne. Sie hatten großes Glück und einen Schutzengel. Es hätte ja auch Sie treffen können - nicht wahr?"

Herr Knausebart:

"Kaum, weil ich immer links gehe, egal wo. Ist eine Angewohnheit von mir. Hat meine Oma tagein tagaus gesagt "Schäfchen zur Linken tut Freude dir winken". Also gehe ich immer links, falls Schäfchen kommen. Und da hat es Max erwischt. Jetzt haben wir unter den Kollegen gesammelt und ich wollte mich mal erkundigen, was so ein Kranz kostet, wenn Sie verstehen...."

Frau Tröstlich:

"Wie heißt denn ihr Kollege, wenn die Frage erlaubt ist? Sicher soll die Beisetzung über uns abgewick... ich meine von uns durchgeführt werden? Kommen Sie wegen der Bestattung?"

Herr Knausebart:

"Reichenhand, Max Reichenhand. Seine Frau wird sich bestimmt bei ihnen melden, wenn Max.... wenn der Verstorbene aus der Gerichtsmedizin freikommt zur Beerdigung. Ich bin nur wegen eines Kranzes hier, für das Grab. Reichen Hundert Mark aus? Mehr haben wir nicht zusammen gekriegt."

Frau Tröstlich:

"Für einen Kranz? Das wird knapp - aber für ein schönes Gesteck - sicher. Jetzt verstehe ich ihr Anliegen. Natürlich, dafür sind wir ja da. Leider kann ich ihnen in dieser Angelegenheit nicht selbst helfen, aber ich kann ihnen die Friedhofsgärtnerei Buntes Grab empfehlen. Wenden Sie sich einfach an Frau Sommerfrisch mit den besten Grüßen von mir. Dann werden Sie bestens bedient."

Herr Knausebart:

"Das ist lieb von ihnen, dass Sie mich so weiter empfehlen. - Ach - bevor ich gehe, da wäre noch etwas. Eine ganz private Angelegenheit."

Frau Tröstlich:

"Aber bitte Herr Knausebart, ich höre ihnen aufmerksam zu und stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Das ist unsere Aufgabe, der Dienst an den Lebenden und den Toten. So ist der Lauf des Lebens, sehr geehrter Herr Knausebart. Niemand kann sich diesem Lauf entziehen. Uns bleibt die dankbare - ich meine ehrenvolle und verantwortungsvolle Aufgabe zu helfen und zu trösten."

Herr Knausebart: