Russian Hostage 1

 

 

Russian Hostage 1

Nach Russland verschleppt

Olga Pizda

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© 2019

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Autorin: Olga Pizda

Cover: © Bigstockphotos.com / Yurolaitsalbert

Dies ist eine frei erfundene Geschichte. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Inhaltsverzeichnis

Entführt

Verwechselt

Verführt

 

Entführt

 

«Lena, du musst los! Beeil dich!», ruft Lenas Mutter ihr entgegen, um sie daran zu erinnern, dass sie pünktlich zu ihrem Nebenjob kommt.

«Ja, ich muss mich nur noch schnell umziehen!», ruft Lena die Treppe runter.

Sie ist bis vor zwei Stunden noch in der Uni gewesen und ihr Seminar war so einschläfernd, dass sie vor ihrem Job als Kellnerin in einem kleinen Restaurant an der Ecke, noch ein kurzes Nickerchen gemacht hat. Die unzähligen Wecker hat sie überhört, so dass sie jetzt spät dran ist.

Schnell steht sie auf und wühlt in ihrem Kleiderschrank nach passender Kleidung. Sie benötigt eine schwarze Bluse und eine schwarze Hose oder einen schwarzen Rock.

«Mama! Wo ist mein schwarzer Rock?», schreit sie durch ihr Zimmer und wartet auf eine Antwort.

Aber ihre Mutter reagiert nicht. Sie zerrt daher eine schwarze Jeans aus ihrem Schrank, schlüpft rein und zieht sich ihr rotes T-Shirt, was sie in der Uni getragen hat, wieder aus, um die schwarze Bluse anzuziehen.

Sie betrachtet sich im Spiegel und sieht, dass ihre langen, braunen Haare total zerzaust sind. Schnell bürstet sie sich ihre Haare durch und bemerkt, dass sich ihre Wellen so nicht bändigen lassen, weswegen sie beschließt, ihre Haare zu einem hohen Dutt zu binden. Sie wischt sich den Schlaf aus ihren grünen Augen, läuft in ihr Bad und spritzt sich etwas Wasser in ihr Gesicht, bevor sie schnell zu einer Mascara greift, um ihre langen Wimpern zu betonen.

Anschließend trägt sie etwas transparenten Lipgloss auf ihre vollen Lippen auf und verlässt das Bad wieder.

«Hast du meine schwarzen Schuhe gesehen?», will sie von ihrer Mutter wissen, die seelenruhig in der Küche sitzt und in einer Zeitschrift liest.

«Wahrscheinlich in der Kammer», antwortet sie und deutet auf die Tür neben der Garderobe.

Hastig öffnet Lena die weiße Tür und findet sich in dem kleinen unordentlichen Zimmer wieder. Hier bewahrt die Familie alles auf, was woanders keinen Platz mehr hat. Neben der Waschmaschine steht der Trockner, daneben stapeln sich Tüten mit Pfandflaschen und in der anderen Ecke befinden sich mehrere Regale, die mit Schuhen vollgestopft sind. Verzweifelt sucht Lena nach ihren flachen Lederschuhen zum Schnüren und findet sie endlich ganz oben auf dem Regal.

Das letzte Mal, dass sie kellnern gewesen ist, liegt schon mehrere Monate zurück, weswegen die Schuhe nicht in Gebrauch gewesen sind.

Nachdem sie ihr Abitur im Juni bestanden hat, ist sie mit dem gesparten Geld, was sie neben der Schule beim Kellnern verdient hat, mit ein paar Freunden in eine einsame Hütte in den Bergen gefahren.

Dort haben sie sich von den stressigen Prüfungen erholt und immer mal wieder auf einem Bauernhof ausgeholfen, bis im Oktober dann die Uni losgegangen ist. Und nun, nachdem sie sich an ihr neues Leben als Studentin gewöhnt hat, will sie erneut Kellnern gehen, um schon bald von Zuhause ausziehen zu können, um eine WG mit anderen Kommilitonen zu gründen.

Sie schaut auf ihre Armbanduhr und stellt erschrocken fest, dass ihre Schicht in fünf Minuten beginnt. Schnell stopft sie ihren Schlüssel in ihre Hosentasche und läuft los. Etwas außer Atem kommt sie in dem kleinen Restaurant an.

Es liegt mitten in einem Wohngebiet und ist von großen Stadtvillen umgeben. Draußen sind die großen Schirme bereits aufgespannt und die kleinen Holztische mit den gemütlichen Stühlen stehen alle an Ort und Stelle. Sie öffnet die schwere, dunkle Holztür und schaut sich in dem dunklen Restaurant um. Alles ist in Dunkelbraun und Weinrot gehalten. So sticht einem die goldene Bar direkt ins Auge, die sehr großzügig beleuchtet wird.

Es ist 17 Uhr, weswegen gerade nur sehr wenig los ist. Die Mittagsgäste sind bereits vor einiger Zeit verschwunden und so langsam treffen die Büromenschen, die sich nur schnell einen Kaffee oder ein Bier gönnen wollen, bevor sie nach Hause fahren oder zu anderen Terminen, hier ein.

Das Restaurant ist etwas gehobener und wird fast ausschließlich von Stammgästen aus der Nachbarschaft besucht. Nur hin und wieder verirren sich Touristen oder Ortsfremde hier her. Auch heute sitzen ein paar Stammgäste an ihren Tischen und machen große Augen, als Lena das Restaurant betritt.

«Hey Lena! Dich haben wir ja schon lange nicht mehr gesehen! Wie geht’s dir? Was macht das Studium? Und für was hast du dich letzten Endes entschieden?», fragt ein älteres Ehepaar, als sie hinter die Theke huscht, um sich ihre Schürze anzulegen.

«Alles super. Ich studiere jetzt Grundschullehramt. Aber ich will bald ausziehen und dafür muss ich wohl wieder arbeiten gehen. Sie werden mich also demnächst öfters sehen», sagt sie mit einem Grinsen.

«Ah, da freuen wir uns», sagt die Frau und nimmt zufrieden einen Schluck von ihrem Milchcafé.

Lena ist durch ihr freundliches und natürliches Auftreten sehr beliebt bei den Stammgästen. Sie hat immer ein paar nette Worte für das doch eher etwas konservative Publikum über und sie mögen es, dass Lena so unaufgeregt und unschuldig wirkt.

«Hey Mariella!», begrüßt Lena ihre kleine, rundliche Chefin, die genau so froh wie der Rest der Belegschaft ist, dass Lena wieder bei ihr arbeitet.

«Hallo Lena! Wir haben dich vermisst!», sagt sie. «Du arbeitest heute mit Marie. Sie müsste auch gleich kommen.»

In dem Augenblick sieht Lena, dass zwei neue Gäste reinkommen und macht sich sofort an die Arbeit.

Der Abend ist recht ruhig, sie hat nicht viel zu tun, muss sich aber immer wieder den Fragen der Stammgästen stellen, die wissen wollen, warum sie in den letzten Monaten nicht da gewesen ist.