Aus dem Amerikanischen von Michael Krug

Impressum

Die amerikanische Originalausgabe Twisted – Blood & Roses #5

erschien 2014 im Verlag Smashwords.

Copyright © 2014 by Callie Hart

Copyright © dieser Ausgabe 2019 by Festa Verlag, Leipzig

Titelbild: Alexander Kopainski

Alle Rechte vorbehalten

eISBN 978-3-86552-785-1

www.Festa-Verlag.de

EINS

Zeth

Das Geräusch des Meeres.

Das gehört zu meinen frühesten Erinnerungen: das Geräusch des Meeres und der Geschmack von Eiscreme. Eine Promenade am Ozean – ich bin mir nicht sicher, an welchem Strand – und das Gefühl der sengend heißen Sonne, die mir das Haupt wärmt.

Ich träume vom Strand. Im Gegensatz zu den meisten Menschen habe ich nicht den Luxus einer Vielzahl verschiedener Träume. Ich habe nur zwei. Wenn ich träume, dann entweder von jenem sonnigen Tag an der Küste von Kalifornien, als ich vier Jahre alt war, oder … nicht. Dann ist es der andere Traum.

In dieser Nacht sucht mich zum Glück das kleinere von zwei Übeln heim.

»Komm her, Schatz. Du bist ja ganz vollgekleckert.« Ein liebevolles Lachen. Der Geruch von frischen Blumen und Seife, die langen Finger meiner Mutter, die ein Taschentuch falten, um mich sauber zu wischen. Das grelle Gleißen der Sonne hat das Gesicht meiner Mutter gestohlen. Sie ist für mich die letzten 25 Jahre ein süß duftender Geist in einem geblümten Kleid gewesen, doch ihr Gesicht habe ich in all der Zeit nie gesehen. Oder zumindest sehe ich es erst später.

»Wo ist Daddy? Wollen wir ihn suchen? Ich muss schon bald zur Arbeit, Schatz.« Meine Mutter ergreift meine Hand und führt mich die Promenade entlang – die Geräusche von Fahrgeschäften, Spielautomaten, klimpernden Münzen und der Geruch von Zuckerwatte begleiten uns. Diese Kombination von Anblicken und Geräuschen hat einen physischen Ort erschaffen, der in mir besteht.

Ich spähe mit zusammengekniffenen Augen in die Sonne. Ich lecke an meinem Eis. Ich halte die Hand meiner Mutter und gehe mit ihr den Pier hinunter. Am Ende des Stegs wartet ein Mann auf uns – mein Vater. Er trägt eine ausgebleichte blaue Jeans und ein ärmelloses Shirt. Die Brise vom Meer weht durch sein dunkles Haar. Er dreht sich um und winkt, aber aus irgendeinem Grund lächelt er nicht.

»Da ist er, Schatz. Gehst du eine Stunde Zeit mit Daddy verbringen, während ich schnell meine Arbeit erledige?« Meine Mutter lässt meine Hand los und bückt sich, um mein Danger-Mouse-T-Shirt zurechtzurücken. »Dauert nicht lange, mein Liebling, ich versprech’s.« Das Sonnenlicht funkelt auf den losen blonden Locken um ihr Gesicht. Jetzt sollte ich eigentlich in der Lage sein, sie richtig zu sehen, aber das tue ich nicht.

Dann bin ich bei meinem Vater. Er riecht nach dem Meer – dort war er nämlich, er ist vorhin runter zum Wasser gegangen, um zu schwimmen. Er lässt mich gehen, ohne dass ich seine Hand halten muss. Er beklagt sich nicht darüber, dass ich klebrig von geschmolzener Eiscreme bin. Wir besuchen die Fahrgeschäfte und die Spielautomaten. Mein Vater hebt mich auf seine Schultern, trägt mich so hoch, dass ich über die Köpfe der Menschenmenge hinweg alles sehen kann.

Er muss mich einen Moment allein lassen, sagt er. Ich warte beim mechanischen Wahrsager, knüpfe Knoten in das Zugband meiner neonrosa Shorts – immerhin sind es die 1980er – und beobachte, wie die vorbeiziehenden Gruppen von Menschen kleiner und kleiner werden.

Es wird dunkel.

Ich bekomme es mit der Angst zu tun.

Ein Mann tritt auf mich zu und erkundigt sich, wo meine Eltern sind, doch da erblicke ich über seine Schulter hinweg meine Mutter und teile ihm mit, dass alles in Ordnung ist.

Ich gehe meiner Mutter entgegen. Ihr Rücken ist mir zugedreht und ein großer Mann, den ich nicht kenne, hält sie am Arm fest. Sie gibt leise Geräusche von sich, die nach einem Weinen klingen, und es sieht so aus, als würde er ihre Haut quetschen. Ihre Beine knicken unter ihr ein und einer ihrer Schuhe löst sich halb vom Fuß, aber der Fremde hält sie mit grobem Griff weiter fest. Er zieht sie wieder hoch.

»Das ist das letzte Mal. Das letzte verfickte Mal, dass du je Nein zu mir gesagt hast, Schlampe!«, herrscht er sie an.

Meine Mutter weint und weint und weint. Sie sieht mich – ihre Hand streckt sich mir offen entgegen und bedeutet mir zurückzubleiben. Blut bedeckt ihre Handfläche. »Mein Sohn. Mein Sohn. Bitte nicht vor meinem …«

Der Fremde schlägt meiner Mutter ins Gesicht und ihr Weinen verstummt abrupt. Mittlerweile habe ich zu weinen angefangen. Ich weine für uns beide. Warum tut der Mann ihr weh? Wo ist mein Vater? Ich halte nach ihm Ausschau, aber es ist niemand mehr in der Nähe. Alle sind von ihrem Tag am Strand nach Hause gegangen.

»Du hättest ihn nicht mitbringen sollen«, meint der Fremde, der über meiner Mutter aufragt. »Wenn du nicht willst, dass er dein wahres Gesicht sieht, dann hättest du ihn eben nicht mitbringen sollen. Jetzt steh ordentlich und küss mich, verfickt noch mal.«

Obwohl ich erst vier bin, erkenne ich schlimme Wörter, wenn ich sie höre. Verfickt ist ein sehr schlimmes Wort, und meine Mutter sollte keine Männer küssen, die nicht mein Vater sind. Das geht einfach nicht. Meine Mutter schüttelt den Kopf. Sie fasst in die Tasche ihres geblümten Kleids – das jetzt an der Hüfte zerrissen ist – und hält dem Fremden eine Handvoll zerknitterter Geldscheine hin.

»Wir machen das nicht. Hier, nimm. Ich geb’s dir zurück. Ich will einfach nur gehen.«

Da packt der Mann meine Mutter mit beiden Händen und schüttelt sie. Er schüttelt sie wild. »Ich will, wofür ich bezahlt habe. Und ich will einen verfickten Kuss. Sofort.«

»Nein. Es tut mir leid, ich …« Wieder schlägt er sie hart, diesmal mit dem Handrücken. Meine Mutter stolpert rückwärts und hält sich die Wange. Inzwischen hat sich ihr Schuh ganz vom Fuß gelöst. Ich hebe ihn auf und drücke ihn mir an die Brust, während ich zusehe, wie sie zurück zu dem Mann gezogen wird.

»Willst du noch mehr?«, fragt der zornige Fremde. Meine Mutter schüttelt den Kopf und weint dabei leise. »Gut. Dann tu jetzt verdammt noch mal, was ich sage.« Wieder packt er sie, aber diesmal legt er die Hand auf ihren Busen und drückt ihn. Die andere Hand legt er ins Genick meiner Mutter und zieht ihren Kopf zu sich. Ihre Lippen prallen aufeinander, und dann küsst der Fremde meine Mutter. Allerdings nicht so, wie mein Vater sie küsst. Dieser Mann ist grob und grausam. Er beißt in die Lippen meiner Mutter, bevor er ihr die Zunge in den Mund schiebt. Ich kann sehen, dass sie ihn abzuwehren versucht. Ich kann sehen, dass meine Mutter das nicht will, aber der Mann macht damit weiter, zwängt ihren Mund auf und beißt ihr in die Lippen.

»Sie mag das nicht«, sage ich, doch der Mann schenkt mir keine Beachtung. Ich wiederhole es lauter. »Sie mag das nicht!«

Da hört der Mann auf, meine Mutter zu küssen, und er schlägt ihr so wild ins Gesicht, dass sie zu Boden fällt. Ich eile zu ihr, drücke mir immer noch ihren Schuh an die Brust. Dann bücke ich mich und weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin vier Jahre alt, es ist dunkel und ich weiß nicht, was ich tun soll.

Meine Mutter schaut zu mir auf, und jetzt kann ich ihr Gesicht deutlich sehen. Jetzt, wo Verzweiflung und Angst aus ihren Zügen sprechen. An den Spitzen ihrer Wimpern baumeln kleine Tröpfchen, ihre Wange ist aufgeplatzt. Sie sieht aus, als hätte sie arge Schmerzen, trotzdem versucht sie, für mich zu lächeln. »Ist schon gut, mein Schatz. Ist schon gut. Mama geht’s gut.« Ihre geschundenen Lippen teilen sich und sie lächelt für mich breiter, aber ich sehe nur Blut. Das Blut, das aus ihrer aufgeplatzten Oberlippe rinnt. Das grellrote Blut, das ihre sonst so weißen Zähne verfärbt.

Der Fremde tritt vor, die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, und ich tue das Erstbeste, was mir einfällt: Ich drehe mich um und stelle mich zwischen meine Mutter und den Mann. Ich bin überzeugt davon, dass er auch mich schlagen will, denn er sieht noch wütender als zuvor aus. Stattdessen räuspert er sich und spuckt auf die nackten Beine meiner Mutter.

»Du bist ’ne verschissene Hure. Ich sag dir, was ich will, ich bezahl dich und du tust es, verfickt noch mal. So läuft das. Fürs nächste Mal merkst du dir das besser. Und jetzt verpiss dich, bevor ich dich vor deinem kleinen Scheißer ficke.«

Meine Mutter rappelt sich auf die Beine. Ihr Atem geht in kurzen, rauen Stößen. Sie ergreift mich und hebt mich in ihre Arme, dann rennt sie von dem Mann weg und weint in mein Haar. »Es tut mir leid, Schatz. Es tut mir leid. Es tut mir so, so leid.« Das wiederholt sie immer und immer wieder. Dazwischen schnappt sie abgehackt nach Luft. Ich umklammere den Schuh meiner Mutter und lausche dem unregelmäßigen Klatschen ihres nackten Fußes auf der Promenade, während sie rennt. Gleichzeitig beobachte ich den wütenden Mann, der uns finster nachschaut.

Meine Mutter trägt mich zum Parkplatz, wo mein Vater in unserem Auto wartet. Meine Mutter stellt mich auf den Boden und nimmt mir den Schuh ab. Sie wischt sich die Haare hinter die Ohren und die Tränen von den Wangen, obwohl sie nicht zu weinen aufhört.

»So. Jetzt ist alles gut, Zeth«, meint sie zu mir. Ihre Hände zittern, als sie die hintere Tür des Wagens öffnet und mich auf den Rücksitz hebt. Sie schnallt mich an, schließt die Tür und steht dann eine Weile da, die Finger an die Stirn gepresst, die Augen geschlossen. Anschließend steigt sie ein und ich höre, wie meinem Vater der Atem in der Kehle stockt. Er sagt ebenso wenig ein Wort wie meine Mutter. Aber sie weint immer noch. Und er fängt auch damit an.

Wie in den meisten Nächten beginnt der Traum an der Stelle von vorn. Die Sonne brennt auf meinen Kopf herab. Die Eiscreme. Mein Vater und ich beim Flipperspielen. Die Dunkelheit. Meine Mutter, die geschlagen wird. Die Sonne brennt auf meinen Kopf herab. Die Eiscreme. Mein Vater und ich beim Flipperspielen. Die Dunkelheit. Meine Mutter, die geschlagen wird. Die Sonne brennt auf meinen Kopf herab. Die Eiscreme. Mein Vater und ich beim Flipperspielen. Die Dunkelheit. Meine Mutter, die geschlagen wird.

Meine Mutter, die geschlagen wird.

Das Blut auf ihren Zähnen.

Die hässlichen Worte aus dem Mund des wütenden Fremden: Du bist ’ne verschissene Hure. Ich sag dir, was ich will, ich bezahl dich und du tust es, verfickt noch mal.

Und meine eigenen Worte.

Sie mag das nicht.

Als ich aufwache, schlägt mir das Herz bis zum Hals.

Als ich aufwache, habe ich die Hände zu Fäusten geballt, und die Laken sind um meinen Körper gewickelt, haben sich zwischen meinen Beinen verheddert. Wie üblich habe ich das Scheißgefühl, nicht atmen zu können. Nach all den Jahren, in denen ich den Traum wieder und wieder und wieder erlebt habe, sollte man meinen, es würde ein bisschen besser – aber das wird es nicht. Es bleibt gleich. Immer gleich.

»Fuck.« Ich beuge mich vor, stütze die Ellbogen auf die Knie und fahre mir mit den Händen durch die Haare. Sie ist tot. Das sind sie beide – schon seit vielen Jahren –, und trotzdem habe ich jedes Mal, wenn ich aus dem verfluchten Strandtraum erwache, das Gefühl, ich müsste sie retten. Als könnte ich in der Zeit zurückreisen und die Hand dieses Arschlochs aufhalten, bevor sie gegen die Wange meiner Mutter klatscht. Um ihm die Faust in die verfickte Fresse zu rammen, bevor er ihren Mund so malträtieren kann, wie er es getan hat. Allein beim Gedanken daran wird mir schlecht.

Die Uhr auf dem Nachttisch zeigt 5:43 Uhr an, was sich richtig anfühlt. Ich schlafe nie länger als bis sechs, und was sollte es bringen, es jetzt zu versuchen? Bei meinem Glück würde mich bloß der andere Traum heimsuchen, um meinem herrlichen Start in den Tag noch die Krone aufzusetzen. Also stehe ich stattdessen auf und gehe unter die Dusche, wasche mir den Schweiß vom Leib.

Während ich sauber werde, habe ich nur einen Gedanken: Sloane. Ich denke ihren Namen wieder und wieder. Das Wissen, dass sie hier im Lagerhaus ist und ein Zimmer weiter im Gästebett schläft, reicht aus, um das von dem Traum ausgelöste Unbehagen zu lindern, auch wenn es die Auswirkungen nicht völlig auslöscht.

Ich schließe die Augen und lasse sowohl das Wasser als auch das Wissen um ihre Gegenwart über mich fließen. Sloane wird zwar nie mein erster Gedanke sein, wenn ich die Augen aufschlage – dafür sorgen meine Albträume –, aber sie kommt verflucht knapp an zweiter Stelle. Und … und das gefällt mir. Es gefällt mir sogar sehr.

Ich brauche ihre Haut an meiner. Auf der Stelle.

Ich lasse das Wasser laufen, als ich splitternackt das Badezimmer verlasse, mein Schlafzimmer durchquere, in den Gang marschiere und schnurstracks die Tür zu Sloanes Zimmer anvisiere. Unterwegs hinterlasse ich überall nasse Fußabdrücke, doch das ist mir egal. Sloane liegt auf dem Rücken, hat einen Arm über dem Kopf angewinkelt. Ihre Finger zucken im Schlaf. Ihre Wimpern wirken wie feine, mit Kohlestift gezeichnete Striche über der blassen Porzellanhaut ihrer Wangen.

Sie ist perfekt.

Ich reiße ihr die Laken vom Leib und grinse verstohlen, als sie sich wie von der Tarantel gestochen aufsetzt und die Augen furchtsam aufreißt. »O mein Gott! Zeth, was hast du? Was ist los? Geht’s um deinen Bauch?«

Mein Bauch verheilt bestens. Ich schüttle den Kopf, starre sie an, halte das Laken zerknüllt in der Hand.

Ihre Augen werden noch größer, als sie letztlich vollständig aufwacht und mein Erscheinungsbild richtig registriert. »Oh«, macht sie. »Verstehe.«

Kann ich mir vorstellen. Mein Schwanz befindet sich so ziemlich auf ihrer Augenhöhe und winkt ihr einen Morgengruß zu. Ich sage kein Wort. Stattdessen bücke ich mich und hebe Sloane aus dem Bett.

Sie schlingt die Arme um meinen Hals und mustert mich mit gerunzelter Stirn, als ich sie aus dem Raum trage. »Zeth? Zeth, was hast du vor?«

Den Gang hinunter, zurück in mein Schlafzimmer, zurück ins Badezimmer. Ich trage sie geradewegs unter die Dusche und achte nicht auf ihre Proteste, als uns das Wasser erfasst. Ich brauche sie. Ich brauche sie sofort.

»Zeth! Ich bin noch in meinem …«

»Elefantenpyjama. Ich seh’s.« Das Wasser prasselt auf uns beide ein. Ihr Haar ist sofort klatschnass, ihre Kleidung keine zwei Sekunden danach. Sie sieht unglaublich aus. Ich drücke sie gegen die Wand und hebe sie so an, dass sie ihre Schenkel um meine Hüften schlingen kann. Dann vergrabe ich das Gesicht an ihrem Hals, halte sie fest, lecke und sauge, streife mit den Zähnen über ihre Haut. Ihr Atem wird abgehackt, und da weiß ich, dass sie mit an Bord ist.

Sloane legt die Arme um meinen Hals und schiebt die Finger in mein Haar, zieht mich näher. Für eine Frau ist sie ziemlich stark. Sie ist fit und besitzt genau das richtige Verhältnis zwischen Muskeldefinition und Kurven, aber verglichen mit mir ist sie körperlich schwach. Sloane ist gute 30 Zentimeter kleiner als ich, und ich bringe dreimal so viel Masse auf die Waage wie sie.

Und dennoch, in diesem Augenblick, während sie mich mit den Armen um meine Schultern an sich zieht, hält sie mich gefangen. Ich würde, nein, ich könnte mich von hier nicht wegbewegen, selbst wenn ich es wollte.

»O mein Gott, Zeth. Was … was machst du mit mir?«, presst sie keuchend hervor.

Ich benutze mein Gewicht, um sie gegen die Seite der Duschkabine zu drücken. Meine Hände ertasten sich den Weg nach oben unter ihr T-Shirt – ihre Titten sind verdammt noch mal der Wahnsinn. Ich kann nicht genug davon bekommen, mit den Fingern ihre Nippel zu kneifen und zu zwirbeln, mit den Händen die herrlichen Erhebungen zu kneten. Sie presst die Schenkel gegen meine Hüften und ich weiß, dass sich meine Zuwendungen auch auf andere Gefilde auswirken. Ich liebe es, wie sehr alles im weiblichen Körper miteinander verbunden ist. Vor allem bei Sloane – sie wird unter meinen Händen lebendig. Und bei jemandem, der so lange geschlafen hat, der durch jeden Tag im selben Dämmerzustand gereist ist und kaum überhaupt gelebt hat, bereitet es mir umso mehr Vergnügen, solche Reaktionen zu erzielen.

Mein Schwanz ist gerade so was von verfickt hart. Ich schiebe mich ihr entgegen, reibe eine Hüfte durch den triefnassen, lächerlichen Elefantenpyjama an ihrer Muschi, und wieder stockt Sloane der Atem in der Kehle. Als ich aufschaue, hat sie die Augen gegen den herabprasselnden, über ihr Gesicht laufenden Strom des Wassers geschlossen, und ich kann mich kaum noch zurückhalten. Sie … ist … verfickt noch mal … spitze.

Ihr Kinn ist so nach oben geneigt, dass sie mir den Hals präsentiert, und der Ausdruck schierer Ekstase in ihrem Gesicht verschlägt mir selbst den Atem. Ich liebe es, diesen Ausdruck in ihr Gesicht zu zaubern. Ich liebe es, welche Wirkung ich auf sie haben kann. Es fühlt sich wie ein gottverdammtes Privileg an, das mir verflucht sicher nicht zusteht.

»Bist du schon wach, Sloane?«, murmle ich an ihrer Haut.

»Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wenn ich bedenke, was gerade passiert, könnte ich durchaus noch schlafen«, bringt sie stöhnend heraus.

Ein verhaltenes, schiefes Lächeln verzieht meinen Mund. Also, das ist interessant. Wirklich höllisch interessant. »Ach, Sloane … hast du etwa von mir geträumt?«

Ihre Lider öffnen sich einen Spalt. Sie sieht mich an und ein verhaltenes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. »Kann sein.«

Oh, das ist fast schon zu perfekt. Ich beiße in ihr Schlüsselbein und presse meinen Ständer härter an sie. Am liebsten würde ich sie sofort ausziehen und ficken, aber zuerst will ich mehr darüber hören. »Wovon genau hast du geträumt, zorniges Mädchen?«

Sie beißt sich auf die Unterlippe und schüttelt leicht den Kopf. Ich glaube, ich werde irgendeine körperliche Bestrafung einsetzen müssen, um sie zum Reden zu bringen. Allerdings scheint sie mir den Gedanken am Gesicht anzusehen, denn sie schluckt und antwortet schließlich: »Unanständige Dinge.«

Ich weiche gerade weit genug zurück, damit ich eine Hand zwischen unsere Körper schieben kann, dann lasse ich die Finger vorne unter ihre Pyjamahose gleiten. »Was für unanständige Dinge?«

Scharf saugt Sloane die Luft ein, als meine Finger finden, wonach sie suchen. O ja, sie ist feucht, und zwar nicht von der Dusche. Man merkt einen deutlichen Unterschied zwischen dem Gefühl des Wassers, das auf unsere Körper einprasselt, und der seidigen, glänzenden Beschaffenheit der Nässe zwischen ihren Beinen, die mich fast um den verfluchten Verstand bringt.

Ich ertaste ihren Kitzler und reibe zärtlich mit den Fingerspitzen über die kleine, pralle Knospe aus Nervenenden. Mehr bekommt sie nicht, bis sie mir gibt, was ich will.

Sloane weiß das.

»Wir waren in deinem Auto.« Sie keucht. »Du bist rechts rangefahren und hast zu mir gesagt, dass du’s gleich mit mir treiben wirst. Ich dachte, du würdest scherzen, aber dann hast du den Reißverschluss deiner Hose aufgemacht, und du warst … warst …« Ihr Blick senkt sich zu meinem Rohr. Stocksteif klemmt es zwischen uns, und allein die Macht ihrer Augen auf meinem Ständer weckt in mir den Wunsch, sie auf die Knie zu drücken, damit sie ihn in den Mund nehmen kann.

»Was war ich, Sloane?«

»Du warst hart. Und groß.« Sie schluckt. »Du hast meine Hand gepackt und meine Faust um ihn geschlossen. Dann hast du mich aufgefordert, dich zum Kommen zu bringen.«

»Und hast du’s getan?«

Langsam nickt sie, den Blick immer noch auf meinen Schwanz fixiert. »Ja. Ich hab dir einen runtergeholt, während du auf dem Fahrersitz gesessen hast, und als du abgespritzt hast, hab ich den Saft von deiner Haut und meinen Händen geleckt. Ich hab dich sauber geleckt.«

Die Frau drückt gerade so richtig meine Knöpfe. Eigentlich sollte ich derjenige sein, der sie mit Überraschungssex verblüfft, aber wie es scheint, dreht sie den Spieß um. Sogar die Worte, mit denen sie die Aktion beschrieben hat, machen es mir noch schwerer, mich zurückzuhalten.

»Hat es dir gefallen, Sloane? Hat es dir gefallen, mich sauber zu lecken?«

Sie hebt den Blick, sieht mir in die Augen. Obwohl uns das Wasser über die Gesichter läuft, gelingt es ihr bemerkenswert gut, dabei nicht zu blinzeln. »Ja. Ja, es hat mir sehr gefallen.«

Ich bin noch nie in Sloanes Mund gekommen, aber jetzt will ich es definitiv. Nach dem Ausdruck in ihrem Gesicht ist für mich klar, dass sie es auch will. Aber nicht diesmal. Im Augenblick brauche ich mehr als das. Ich muss in sie. Ich muss spüren, wie sich ihre Pussy um mich zusammenzieht, wenn sie kommt. Ich muss ihren Mund auf der Haut und ihre in meinen Rücken gebohrten Fingernägel spüren.

»Und was war dann? Hab ich dich gefickt?« Ich schiebe die Finger fast bis zum Eingang ihrer Muschi vor und Sloane schaudert.

»J-Ja. Du hast meinen Sitz zurückgeklappt, bist a-auf mich geklettert und hast mich s-so hart gefickt«, stammelt sie. Dann schließt sie die Augen wieder, und diesmal ist es einfach zu viel. Ich muss sie haben. Und ich kann es nicht zärtlich angehen. Ich muss sie dominieren. Ich muss sie verschlingen.

Nur mit dem Druck meiner Hüften fixiere ich sie an der Wand, als ich ihr das T-Shirt vom Leib reiße. Innerlich lächle ich, als es mit einem nassen Klatschen auf dem Fliesenboden landet. Ihr ebenfalls triefnasses Haar hängt im strömenden Wasser, das an ihrem Körper herunterrinnt, und dunkle Strähnen fallen über ihre üppigen Brüste. Ich wische sie beiseite und krümme den Rücken so, dass ich die Nippel in den Mund nehmen kann.

Sloane gräbt die Hände wieder in mein Haar, packt mit festem Griff zu und entfacht ein Feuer in meinen Adern. Sie will mich. Sie will mich genauso sehr, wie ich sie will. Ich lenke die Zunge nach oben, lecke das Wasser von ihrer Haut und Sloane lässt tief aus der Kehle einen frustrierten Laut vernehmen – das geilste kleine Geräusch, das ich verdammt noch mal je gehört habe. Es wird lauter, als sie mir den Kopf zudreht und die Lippen an meine Schläfe drückt.

Jahre. Jahre der Konditionierung lassen mich erstarren. Ich kann verflucht noch mal nicht dagegen an, aber ich bin auch überrascht. Denn ich stoße Sloane nicht automatisch weg. Ich zucke vor der Berührung ihres Mundes an meinem Gesicht nicht zurück. Stattdessen schließe ich die Augen, bohre die Hände fester in ihre Haut und warte. Ich warte ab, was sie als Nächstes tut. Sloane muss mein Rhythmuswechsel aufgefallen sein, denn ihr stockt der Atem. Ihre Lippen entfernen sich von mir. Aber meine Schläfe kribbelt heiß, als wären sie noch dort.

Sie beugt sich zu mir, dann spricht sie mit fester, kontrollierter Stimme direkt in mein Ohr. »Zeth, du musst nicht … Ich werde nie mehr als das tun. Ich weiß, dass du …«

Ich will den Moment nicht verlieren. Will meinen verschissenen Problemen keine Macht über mich geben. Ich weiche so weit zurück, dass sie mein Gesicht sehen kann, und ich lege ihr die Hand auf den Mund. Ihre Augen werden groß, als sie mich anstarrt, als wäre ich das Einzige, was auf der Welt existiert. »Nicht. Es ist kein Problem.« Es ist sehr wohl ein Problem, aber keines, dem ich zugestehe zu beeinträchtigen, was in diesem Augenblick zwischen uns abläuft. Ich entferne die Handfläche von Sloanes Mund, dann ergreife ich mit beiden Händen ihr Gesicht. Ihr Atem strömt dem meinen heiß und süß entgegen, als ich die Stirn an ihre lehne. »Ich werd dich jetzt ficken. Ich werd meinen Schwanz in dich schieben, und ich werd dich dazu bringen, meinen Namen zu schreien. Bist du bereit?«

Keine Ahnung, woher das mit dem Schreien des Namens gekommen ist – vielleicht vom letzten Mal, als sie es in ihrem Haus gemacht hat –, aber mir wird klar, dass ich es wirklich will. Ich will, dass ihre Stimmbänder meinen verfickten Namen wie einen Hilfeschrei brüllen.

Sloanes Hände gleiten über meine Schultern, streichen über meine Haut. Sie verschränkt die Finger hinter meinem Nacken und nickt. »Ich bin bereit«, murmelt sie. Ich kann sie kaum hören, aber ich kann sehen, dass sie es will. Ihre Stimme mag im Rauschen der Dusche leise klingen, doch ihre Augen schreien mir ihre Antwort gellend entgegen.

Ich knurre tief in der Kehle, werde mit jeder verstreichenden Sekunde hungriger. »Gut. Halt dich fest.« Jetzt gibt es keine Kontrolle mehr. Ich fasse hinter sie und packe ihre Pyjamahose, dann reiße ich sie nach unten, so weit es geht, was nur knapp bis unter den Hintern ist. Danach muss ich Sloane auf die Füße stellen, um ihr die Hose ganz vom Leib zu reißen. Ich bin dabei nicht vorsichtig. Nicht zärtlich. Kann ich nicht sein. Sloane japst. Wie sie die Fingernägel in meine Haut bohrt, zeugt nicht unbedingt davon, dass sie die raue Behandlung hasst.

Nackt steht sie vor mir, die Augen glasig vor Lust, und da weiß ich, diese Frau passt zu mir wie die Faust aufs Auge. Das wäre normalerweise ungefähr der Zeitpunkt, da ich die Frau, mit der ich es treibe, so herumdrehe, dass ich ihr Gesicht nicht ansehen muss, wenn ich komme – aber nicht dieses Mal. Nicht mit ihr. Bei ihr will ich sehen, wie sie sich auflöst. Ich will den Ausdruck in ihrem Gesicht studieren, wenn ich sie zum Höhepunkt bringe. Ich will mir jede einzelne Sekunde, in der ihr Körper an meinem zittert und sich windet, tief ins Gedächtnis brennen.

Ich packe sie, hebe sie hoch, hake ihre Beine wieder um mich, doch diesmal ist keine Kleidung zwischen uns. Da ist nur unsere sengend heiße Haut, glitschig und an jeder möglichen Stelle aneinandergepresst. Ein Vorspiel gibt es nicht. Darüber sind wir weit hinaus. Ich fasse nach unten und führe meinen Ständer dorthin, wo er sein will, bahne mir mit Nachdruck den Weg in Sloane.

Sie klammert sich mit großen Augen an mir fest. Kein Mucks dringt aus ihrem offenen Mund, als ich mich in ihr versenke, so tief es geht. Sie ist eng und warm – keine Pussy vor ihr hat sich je so angefühlt. Wenn ich es in der Vergangenheit mit jemandem getrieben habe, hatte ich noch nie das Gefühl … das Gefühl, als würden sich Puzzleteile zusammenfügen. Es waren immer nur schnelle Fickerlebnisse, nie so, als würde ich vervollständigt. Das klingt jetzt wie das Gelaber einer Frau. Ich weiß, dass ich gerade wie eine Frau klinge, und trotzdem kann ich nichts dagegen tun.

»Fuck«, haucht Sloane, aber ihre Stimme ist immer noch kaum vorhanden.

Ja, genau mein Empfinden. Fuck. Ich stecke in beschissen tiefen Schwierigkeiten. Das ist mir klar, aber im Moment will ich mich nicht darauf konzentrieren. Ich will mich nur darauf konzentrieren, wie tief ich mich in dieser herrlichen Frau versenken kann, die gerade auf meiner Härte sitzt. Ich fasse hinter sie, wickle mir ihre nassen Haare um die Faust und ziehe ihren Kopf nach hinten.

Und dann vögle ich sie. Ich habe das Gefühl, die Wucht einer verfluchten Dampflok hinter mir zu haben, als ich mich wieder und wieder in sie ramme. Ein Teil von mir versucht, mich zurückzuhalten, um zu verhindern, dass ich ihr wehtue. Aber als Sloane wieder die Fingernägel in meinen Rücken bohrt und mich kratzt, mich so fest umklammert, dass ich beinah glaube, sie will mich erwürgen, gebe ich es endgültig auf. Sie fährt voll auf das ab, was ich ihr gebe. Sie liebt jede Sekunde davon.

»O Scheiße. Scheiße, Zeth. Ich brauche dich«, stößt sie japsend hervor und ihre Beine schlingen sich noch fester um mich. »Ich brauche dich.«

Das gibt mir den Rest. Diese Worte. Ich brauche dich. Sie bergen ein so imposantes Gewicht, dass ich darunter praktisch zerschmettert werde, als mein Körper seinen Höhepunkt in sie ergießt. Ich brülle auf, klatsche eine Hand gegen die Wand der Dusche, um zu verhindern, dass meine Beine den Geist aufgeben und uns auf die nassen Fliesen fallen lassen. Sloane zittert in meinen Armen. Ich bin immer noch hart wie Granit und höre nicht auf, in sie zu stoßen. Ich mache weiter, hämmere in sie, so hart ich kann. Es dauert nur eine Minute länger, bis ich spüre, wie sie sich um mich herum zusammenzieht. Der Kanal ihrer Pussy quetscht mich in ihr, als ihre Lider zuklappen und ihr Körper erstarrt.

Und genau das ist der Grund, warum ich sie nicht umgedreht habe. Ihre Lippen sind leicht geteilt, ihre Wangen sind förmlich erblüht und schillern hochrot. Ihre Wimpern zeichnen sich so dunkel über den fein geschnittenen Wangenknochen ab, die Brauen sind eng zusammengezogen, als eine Abfolge von Kraftausdrücken aus ihrem Mund explodiert.

»Fuck, Zeth! Oh … Scheiße, gottverdammte. Motherfucker! Fick mich, Zeth. Fuck. Ahhh, Scheiße. Ahhh, ZETH!«

Es ist Musik in meinen perversen Ohren.

Dann fällt ihr Körper erschlafft gegen mich, und ich weiß, ich habe keine Chance, sie auf die Beine zu stellen. Nach der Nummer wird sie nicht in der Lage sein, aus eigener Kraft zu stehen. Jedenfalls nicht für die nächste halbe Stunde oder so. Also halte ich sie an mich gedrückt und drehe die Dusche ab. Sloanes Kopf baumelt gegen mich, endet mit der Wange an meiner Schulter, was mir ziemlich den Atem verschlägt. Sie ruht einfach an mir, als wäre es der sicherste Ort, an dem sie je gewesen ist.

Ich bin noch nicht bereit dafür, dass sie sich bedeckt, also trage ich sie nach wie vor mit ihren Beinen um mich geschlungen in mein Schlafzimmer, wo ich auf den Knien aufs Bett steige. Dann beuge ich mich vor und lege sie mitten auf die zerknüllten Laken.

Als ich mich zurücklehne, blickt sie mit schläfrigem Gesichtsausdruck zu mir hoch. Fuck. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was würde ich jetzt normalerweise tun, wenn es irgendeine andere Frau wäre? Ich war nie so ein Arsch, dass ich meine Eroberungen gleich danach aufgefordert habe, sich anzuziehen und schleunigst zu verpissen. Aber ich wollte auch nie mit ihnen abhängen, so viel steht fest. Dementsprechend würde unter normalen Umständen ich gehen. Ich würde verschwinden wie der gottverdammte Houdini. Aber bei ihr …

Ich sinke auf den Bauch und fahre mit der Hand ihren Körper entlang nach unten, spreize ihre Beine.

»Was hast du vor?«, will sie wissen.

»Mein Meisterwerk signieren.« Ich kann die Rückstände meiner Anwesenheit in ihrem Körper spüren. Nachdem ich die Finger mit meinem eigenen Erguss beschichtet habe, streiche ich damit über die Falten ihrer Muschi, was Sloane zum Schaudern bringt, dann wandere ich höher. Über ihre Schenkel. Ihre Hüften. Ihren Bauch. Ihre Brüste. Bis zur Mulde am Ansatz ihres Halses, die ich so verfickt sexy finde. Sloane liegt nur da, lässt sich von mir markieren und beobachtet mich dabei mit einem eindringlichen Ausdruck im Gesicht. Als ich fertig bin, ergreift sie meine Hand und führt sie zu ihrem Mund. Langsam leckt sie mit der Zunge über meine Fingerspitzen, dann schaudert sie, als sie sich Zeige- und Mittelfinger in den Mund saugt.

Das hat noch keine Frau vor ihr je getan. Keine Frau hat je in mir den Wunsch geweckt, Anspruch auf sie zu erheben. Und keine Frau hat je umgekehrt auf eine solche Weise Anspruch auf mich erhoben.

Ein Teil von mir will schleunigst vor dem Urinstinkt flüchten, diese Frau zu behalten … andererseits will ein sehr großer Teil von mir, dass ich auf den Fluchtinstinkt scheiße. Denn ich weiß, ich werde jeden anderen Mann umbringen, der versucht, sie anzufassen. Ich werde jeden anderen Kerl umbringen, der es auch nur wagt, sie anzusehen. Sollte irgendetwas oder irgendjemand eine Bedrohung für das werden, was wir haben, wird es oder er vernichtet. Hat wenig Sinn, dagegen anzukämpfen …