Details
Stalins Nomaden
Herrschaft und Hunger in KasachstanStudien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
21,99 € |
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Verlag: | Hamburger Edition |
Format: | |
Veröffentl.: | 12.03.2014 |
ISBN/EAN: | 9783868546125 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 381 |
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Beschreibungen
Stalins Sowjetunion duldete keine Nomaden. Die im Land umherziehende Bevolkerung war weder politisch noch okonomisch kontrollierbar. Staatliche Herrschaft lie sich unter diesen Umstanden kaum durchsetzen. So begannen die Bolschewiki Ende der 1920er Jahre mit der konsequenten Unterwerfung der multiethnischen Bevolkerung Kasachstans mittels Sesshaftmachung, Kollektivierung und Dekulakisierung. Die Requirierung der landwirtschaftlichen Ressourcen, vor allem der Viehherden, zerstrte die Lebensgrundlagen der kasachischen Nomaden. Die konomie der Steppe brach zusammen. Eine przendenzlose Hungerkatastrophe, die zwischen 1930 und 1934 mehr als eineinhalb Millionen Menschen das Leben kostete und Hunderttausende zu Flchtlingen machte, war die Folge. Sowjetisierung durch Hunger - so nennt Robert Kindler das Projekt der Bolschewiki, Menschen durch die Inszenierung von Krisen in gehorsame Untertanen zu verwandeln. Je desastrser die Krise, je schlimmer Chaos und Elend waren, desto grer wurde die Macht der Herrschenden. Robert Kindler untersucht nicht nur die Auslser der Hungersnot, sondern auch, was sie ber die Herrschaftsdurchsetzung an der sowjetischen Peripherie aussagt. Seine innovative Analyse fhrt zum Kern stalinistischer Herrschaft.